Foto: Mirco Metzler/Die Knipser

Üblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar fällt moderat aus

Saisonbedingt wird der Jahresanfang regelmäßig von einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen begleitet. Verantwortlich hierfür sind Entlassungen in den wetterabhängigen Branchen sowie das Auslaufen von befristeten Verträgen zum Jahresende. So kam es auch in diesem Januar in Worms zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Allerdings fiel der Anstieg vergleichsweise moderat aus.

 „Wir merken, dass die Betriebe weiterhin bestrebt sind, ihre Fachkräfte, und hier vor allem junge Menschen nach Abschluss ihrer Ausbildung, zu halten“, erklärt Susanne Decker, Leiterin der Wormser Arbeitsagentur. Der Zugang aus Ausbildung in Arbeitslosigkeit befinde sich derzeit auf dem niedrigsten Stand seit Jahren.

Auf der anderen Seite fanden im Januar auch deutlich weniger Menschen einen neuen Job als in den Jahren zuvor. So waren es in der Gesamtbetrachtung – wie bereits in den Vormonaten – weniger Menschen, die in Erwerbstätigkeit einmündeten als ausstiegen. Damit lag die Arbeitslosigkeit im Januar wieder über den Werten des Vorjahres. „Die aktuelle Zurückhaltung der Arbeitgeber bei den Einstellungen sehen wir auch bei den gemeldeten Stellen“, so Decker. So sei der Zugang an gemeldeten Arbeitsstellen im Vormonatsvergleich deutlicher zurückgegangen als dies im gleichen Kalendermonat der letzten Jahre für gewöhnlich der Fall war. Allerdings befinde sich der Stellenbestand weiterhin auf hohem Niveau.

Der Arbeitskräftebedarf ist in vielen Bereichen trotz der konjunkturellen Abkühlung hoch“, erläutert Decker. Mit einer von vielen Experten erwarteten Aufhellung der Konjunktur werde voraussichtlich auch die Einstellungsbereitschaft der Betriebe wieder zunehmen.

Insgesamt habe sich der Wormser Arbeitsmarkt bisher trotz der weltweiten Krisen als robust erwiesen. Dies zeige auch ein Blick auf die Beschäftigtenzahlen. Diese haben laut den aktuell vorliegenden Zahlen vom Juni 2022 sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch dem Vorjahresquartal zugenommen.

Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick

Im Januar waren in Worms insgesamt 4.619 Personen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 223 mehr als im Dezember und 195 oder 4,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. 3.768 Männer und Frauen waren arbeitslos gemeldet. Das waren 243 mehr als im Vormonat und 232 oder 6,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 7,6 auf 8,1 Prozent. Vor einem Jahr hatte die Arbeitslosenquote bei 7,6 Prozent gelegen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ließ im Januar etwas nach. Insgesamt wurden 123 offene Stellen gemeldet. Das waren 97 weniger als im Dezember und 77 weniger als im Vorjahr. Der Stellenbestand belief sich im Januar auf 1.225 Stellen, 62 weniger als vor einem Jahr.

Von den 3.768 Arbeitslosen im Januar wurden 1.191 von der Arbeitsagentur und 2.577 vom Jobcenter Worms betreut. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar entfiel hauptsächlich auf die von der Arbeitsagentur betreuten Arbeitslosen.

Auf den regionalen Arbeitsmärkten im Bezirk der Mainzer Arbeitsagentur kam es im Januar ebenfalls zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquoten änderten sich wie folgt. Stadt Mainz von 4,9 auf 5,2 Prozent, Stadt Worms von 7,6 auf 8,1 Prozent, Landkreis Alzey-Worms von 3,7 auf 4,0 Prozent und Landkreis Mainz-Bingen von 3,5 auf 3,7 Prozent.