Archivfoto: Mirco Metzler/Die Knipser

Die Abenheimer Kerb stand in diesem Jahr kurz vor dem Aus – gerettet wurde sie durch eine großzügige Spende in letzter Minute. Wie Ortsvorsteher Marco Fruci (SPD) in der Sitzung des Ortsbeirats mitteilte, stellte ein anonymer Unterstützer 8.000 Euro zur Verfügung, um das traditionsreiche Fest doch noch möglich zu machen.
 
„Ohne diese Spende hätte die Kerb in diesem Jahr nicht stattfinden können“, so Fruci. Aufgrund der Haushaltssperre der Stadt Worms und der damit verbundenen Reduzierung des Ebwo-Budgets auf 70 Prozent, seien die Mittel für Veranstaltungen wie die Kerb praktisch nicht mehr vorhanden gewesen. Abenheim stehe derzeit lediglich ein reduziertes Budget von 5.250 Euro zur Verfügung – das reguläre Jahresbudget von 7.500 Euro sei bereits im Zuge des Fastnachtsumzugs mit Kosten von rund 7.200 Euro nahezu komplett aufgebraucht worden.
 
Die Spende zur Rettung der Kerb konnte nur deshalb angenommen werden, weil sie explizit zur Förderung des Brauchtums deklariert wurde – der einzige zulässige Spendenzweck für Verwaltungen. Der Name des Spenders bleibt jedoch auf Wunsch anonym.
 
Wie aus den Informationen zur jüngsten Ortsbeiratssitzung hervorgeht, äußerte Ortsvorsteher Marco Fruci deutliche Kritik an der aktuellen Budgetverteilung. Die Berechnung der Mittel sei für ihn „nicht nachvollziehbar“. So verfüge beispielsweise Herrnsheim – mit etwa doppelt so vielen Einwohnern wie Abenheim – über ein Jahresbudget von 23.000 Euro, also mehr als das Dreifache des Abenheimer Etats.
 
Auch die bestehenden bürokratischen Vorgaben seien laut Fruci problematisch. Würde es den Ortsteilen ermöglicht, etwa Absperrungen in Eigenregie aufzustellen, ließen sich zwei Drittel der Kosten einsparen. Laut Fruci habe die Stadtverwaltung in Aussicht gestellt, künftig offen für pragmatischere Lösungen zu sein – ein mögliches Signal für mehr Flexibilität bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen in den Wormser Stadtteilen.
 
Text: MM / Redaktion Die Knipser