Foto: Stadtarchiv Worms
Der überdurchschnittliche soziale Aufstieg der rheinhessischen Juden im Laufe des 19. Jahrhunderts ging mit grundlegenden Wandlungen in den Gemeinden einher. Dabei verbanden sich rechtliche Verbesserungen, Bildungsfreude, ökonomischer Erfolg, der mehrheitliche Wille zur Akkulturation unter Annahme bürgerlicher Werte auch innerhalb der sich neu konstituierenden Religionsgemeinde mit der Bereitschaft zur Übernahme politischer und gesellschaftlicher Verantwortung.
In einem hybriden Vortrag wird Dr. Gerold Bönnen, Leiter des Instituts für Stadtgeschichte der Stadt Worms, einen Blick auf die Jahrzehnte zwischen 1816 und 1870 in den SchUM-Städten Worms und Mainz werfen. Betrachtet werden soziodemographische Verhältnisse, rechtliche Rahmenbedingungen, wirtschaftliche Betätigungsfelder der jüdischen Familien, Beginn und Schwerpunkte ihres politisch-öffentlichen Engagements, die Verwirklichung bürgerlicher Ideale seit etwa 1840sowie die Entwicklung innerhalb der jüdischen Gemeinde im Spannungsfeld zwischen religiöser Tradition und reformorientierten Neuansätzen bis zum Vorabend der Reichsgründung, die die formale Gleichstellung der Juden 1871 verfassungsmäßig vollendet hat.
Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe „SchUM Insights“ des SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz e.V., die sich den vielfältigen Facetten des jüdischen Erbes in Deutschland und der Geschichte der SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz widmet. Der Vortrag findet in Kooperation mit dem Landesmuseum Mainz – Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – statt.




























