Foto: Kultur und Veranstaltungs GmbH Worms
Mit dem JugendKunstpreis Rheinland-Pfalz der ALISA- Stiftung und des BDK Fachverbands für Kunstpädagogik werden seit 2008 alle zwei Jahre junge Künstler zwischen 13 und 19 Jahren in ihrem Schaffen gefördert. 102 Bewerbungen gab es in diesem Jahr. Im Rahmen einer Jurytagung im Museum der Stadt Worms im Andreasstift wurden nun alle eingereichten Mappen bewertet und die besten Elf ausgewählt. Wer diese Preisträger sind, bleibt jedoch bis zur Feierstunde am Montag, 13. Mai, 15 Uhr, im Museum der Stadt Worms im Andreasstift, geheim. Breits im Mai dürfen die Gewinner an einem exklusiven, sechstägigen Kunstseminar teilnehmen. Und erstmals in der Geschichte des Preises werden von allen Preisträgern Werke im Rahmen einer längeren Ausstellung im Museum Andreasstift zu sehen sein. Diese läuft vom 13. Mai bis 16. Juni. Dr. Olaf Mückain, Wissenschaftlicher Leiter des Museums Andreasstift und Teil der Fachjury beim diesjährigen Wettbewerb: „Das Museum Andreasstift freut sich sehr darauf, eine Auswahl der vielfältigen Arbeiten der künstlerisch ungemein engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz präsentieren zu dürfen. Die Ausstellung der Preisträger passt wunderbar zu der Wormser Museumsvermittlung ;museum live; und der Initiative der ALISA -Stiftung, der dieser Preis maßgeblich mit zu verdanken ist. Ebenso wie in der Bildung will das Museum damit die eigenständige schöpferische Tätigkeit der Schülerinnen und Schüler anregen und ihnen einen (Ausstellungs-) Raum geben.“
Bei diesem Wettbewerb besteht die Jury immer aus Vertretern der Lehre, der Museen, freien Künstlern, Vertretern der Jugendkunstschulen sowie Schulartenvertreter (Realschule, Gymnasium). Als Stimme der Jugendlichen ist eine Preisträgerin des vorherigen Jahrgangs mit in der Jury. 2024 waren dabei : Ulla Bernhard (Bildende Künstlerin, Kunstpädagogin), Dr. Daniela Colic-Bender (1. Landesvorsitzende im BDK Fachverband für Kunstpädagogik), Marita Dörr (stud. Akademie Karlsruhe, JugendKunstpreisträgerin Rheinland-Pfalz 2022), Vanessa Gemmel (Dipl.-Designerin, Kunstmarktleiterin Mainz), Eberhard Grillparzer (Dipl.-Designer, Kunsterzieher, ALISA-Repräsentant), Prof. em. Dr. Dietrich Grünewald (Kunstdidaktiker, Comic-Experte), Dr. Olaf Mückain (Kunsthistoriker, Wissenschaftlicher Museumsleiter, Worms), Vinzenz Loga M.A. (Historiker, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Worms), Harry Seifert (Dipl.- Designer, Artdirector, Wiesbaden), Julia Suchoroschenko (Bildende Künstlerin, Kunstpädagogin).
Projektleiter Eberhard Grillparzer zur Jury-Sitzung: „Anders als bei einem Sportwettkampf gibt es bei der Kunst kein ‚Schneller – höher – weiter‘ und keine stoppuhrgenauen Kriterien. Selbstverständlich sind Fertigkeiten der künstlerisch- zeichnerischen Grundtechniken ein wichtiges Kriterium für die Qualität der bildnerischen Lösung. Aber beim Kunstpreis wirken eher Kreativitätsfaktoren wie Phantasie, Ausdruck und Originalität zusammen. Um zu beurteilen, inwiefern beispielsweise eine Bildidee innovativ ist oder nur übernommen wurde, müssen die Juroren ihre Erfahrung und Wissen über Bilder austauschen. Da ist es hilfreich, dass die zehn Juroren aus unterschiedlichen Bereichen kommen und mehrere Generationen an der Einschätzung beteiligt sind. Um richtig einzuschätzen, inwiefern die Förderung fruchten wird, hat die Jury sogar den Faktor ‚Durchhaltevermögen‘ im Blick. Kreativität erfordert oft Experimentieren, Scheitern und erneutes Ausprobieren. Nur Menschen, die durchhalten und nicht gleich aufgeben, wenn es schwierig wird, können ihre kreativen Ideen weiterentwickeln. Diese leidenschaftlichen Jurygespräche sind jedes Mal für alle Beteiligten sehr interessant – aber auch anstrengend. Und zeitintensiv: Dieses Mal dauerte die Jurysitzung volle 8 Stunden, den ganzen Tag von 9:30 – 17:30 Uhr, durchgehend ohne Mittagspause.“ Damit nicht nur die Preisträger von der Juryentscheidung profitieren, bekommen auch alle abgelehnten Bewerber schriftlich eine individuelle Rückmeldung zu ihrer Mappe mit Tipps zur weiteren Entwicklung.
Grillparzer: „Dass alle 102 Jugendlichen einen Brief mit fachlicher Beurteilung erhalten, mit individuellen Tipps zur weiteren Entwicklung ist etwas Besonderes. Das gibt es bei keinem uns bekannten Malwettbewerb.“
Der JugendKunstpreis Rheinland-Pfalz
Bereits zum zwölften Mal wird 2024 der Alexandra-Lang- JugendKunstpreis Rheinland-Pfalz der ALISA-Stiftung und des BDK Fachverbands für Kunstpädagogik vergeben. In Erinnerung an die früh verstorbene Künstlerin Alexandra Lang wurde er 2008 ins Leben gerufen. Seitdem können Schulen und Jugendkunstschulen alle zwei Jahre Bewerber ab Klasse acht bis Klasse zwölf vorschlagen, die sich dann mit einer Mappe bewerben können. Auch Initiativbewerbungen von Jugendlichen selbst sind ebenfalls ausdrücklich erwünscht. Eine Fachjury bewertet dann die Mappen und wählt insgesamt elf Preisträger aus, die dann zu einem mehrtägigen Kunstcamp, den so genannten „Kreationstagen“, in den Hunsrück eingeladen werden. Dort arbeiten die Jugendlichen unter Anleitung von Kunst- und Designschaffenden, Kunststudierenden und -lehrenden. Durch
unterschiedliche Formen des Zeichnens und viele kreativitätsfördernde Angebote wollen die Kreationstage zum Bildnerischen Gestalten auf einem höheren Level anregen. Außerdem können die Teilnehmenden nicht nur von der Kreativität im Austausch mit anderen Künstlern profitieren, sondern erhalten auch Einblicke in die Welt der Kunst und kreative Berufe.