Foto: Mirco Metzler/Die Knipser
In Osthofen haben die Bauarbeiten für ein großes Regenrückhaltebecken begonnen. Unter dem Parkplatz vor der Carl-Schill-Turnhalle entsteht in den kommenden Monaten ein unterirdisches Becken, das bei Starkregen den Kanal entlasten und so die Stadt vor Überflutungen schützen soll. Während der Bauzeit wird es immer wieder zu Straßensperrungen kommen.
Bauarbeiten starten mit ersten Erdarbeiten
Bereits jetzt ist in der Carlo-Mierendorff-Straße ein Bagger im Einsatz, um die oberste Erdschicht des ehemaligen Parkplatzes der Turngemeinde Osthofen abzutragen. In direkter Nähe stehen zwei große Bohrgeräte bereit, die bald ihre Arbeit aufnehmen werden. Die Bauzeit ist auf 15 bis 16 Monate angesetzt, bevor die eigentliche Baugrube ausgehoben wird. Das Becken wird später in diese Hülle eingepasst und etwa zwei Drittel der Fläche unter dem Parkplatz einnehmen.
Technische Details des Regenrückhaltebeckens
Das unterirdische Bauwerk wird rund 20 mal 28 Meter groß und 8,50 Meter tief sein. Mit einem Fassungsvermögen von etwa 2.200 Kubikmetern kann es große Wassermengen aufnehmen und so das Kanalsystem entlasten. Das Becken wird direkt auf einer Tonschicht gebaut, wodurch sichergestellt wird, dass kein Wasser in das umliegende Erdreich eindringen kann.
Entlastung für das Kanalnetz
Das Hauptproblem, das mit dem neuen Bauwerk gelöst werden soll, ist eine Engstelle im Abwasserkanal entlang der Friedrich-Ebert-Straße. Diese Art „Flaschenhals“ führt bei starken Niederschlägen dazu, dass der Kanal an seine Kapazitätsgrenzen kommt. Das Regenrückhaltebecken dient daher als Zwischenspeicher, um die Wassermassen kontrolliert in das Kanalnetz einzuleiten.
Herausforderungen beim Bau
Um das Bauwerk im Grundwasser errichten zu können, wird zunächst eine wasserdichte Baugrubenwand aus Beton geschaffen. Diese bildet die stabile Hülle für das Becken. Zudem werden zwei weitere Bauwerke errichtet: Eines dient dazu, das Becken im Starkregenfall zu fluten, das andere ist mit Pumpen ausgestattet, um das gespeicherte Wasser wieder in den Kanal einzuleiten.
Verkehrsbehinderungen während der Bauzeit
Für die Arbeiten werden immer wieder Teilbereiche der Carlo-Mierendorff-Straße gesperrt. In einigen Phasen muss die Straße sogar für mehrere Wochen vollständig gesperrt werden. Die Anwohner werden darüber rechtzeitig informiert.
Da in Osthofen derzeit mehrere Bauprojekte gleichzeitig stattfinden, ist die Verkehrssituation ohnehin angespannt. Neben dem Regenrückhaltebecken laufen derzeit Bauarbeiten an der ehemaligen Ladestraße für eine neue Park-and-Ride-Anlage sowie eine Fuß- und Radwegeverbindung. Auch in der Wilhelm-Leuschner-Straße gibt es Bauarbeiten, was die Parkplatzsuche in der Umgebung erschwert.
Investition in Hochwasserschutz
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 4,2 Millionen Euro. Der Tiefbau erfordert den Aushub von etwa 8.000 Kubikmetern Boden, die je nach Qualität entweder deponiert oder wiederverwertet werden. Nach Abschluss der Arbeiten wird der Parkplatz wiederhergestellt, wobei eine 1,50 Meter dicke Schicht aus Schotter für die notwendige Tragfähigkeit sorgt.
Mit der Fertigstellung des Regenrückhaltebeckens wird Osthofen künftig besser vor Starkregenereignissen und Überflutungen geschützt sein. Die Bauarbeiten stellen zwar eine vorübergehende Belastung dar, doch langfristig wird das Projekt die Infrastruktur und die Sicherheit der Stadt erheblich verbessern.
Text: SR/ Redaktion Die Knipser