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Plastiktüten im Bioabfall sind der Feind eines jeden Komposthaufens. Wer seine Bananenschalen, Apfelreste, Kaffeefilter und Co. in Tüten aus Kunststoff – und sei es auch Bioplastik – in der grünen Tonne entsorgt, hält sich nicht an die hiesigen Regeln der Mülltrennung. Mit ernsten Konsequenzen: Das Plastik kann in der weiteren Verarbeitung des Bioabfalls nicht komplett raussortiert werden. Kleine Teile verbleiben im Kompost, verschmutzen die Umwelt und gelangen in die Nahrungskette von Mensch und Tier.

„Die meisten Haushalte im Landkreis kennen die Vorgaben und sortieren ihren Müll korrekt, doch leider werfen einige Kunststoffe, Restabfall, Glas oder Metall in die Bioabfalltonne“, erklärt Elmar Marx, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) Alzey-Worms. Ein erhöhter Anteil an Fremdstoffen im Bioabfall birgt die Gefahr, dass der Kompost des AWB das Gütesiegel verliert. Hinzu kommt, dass der Gesetzgeber ab 2025 den Abfall noch etwas kritischer ins Visier nimmt. Die neue Bioabfallverordnung setzt höhere Maßstäbe an, fordert eine bessere Qualität beim gesammelten Bioabfall, also noch weniger Störstoffe in der grünen Tonne.

Um die Vorgaben zu erfüllen und dabei die Abfallgebühren weiterhin für die Bürger*innen stabil zu halten, wird der AWB demnächst den Bioabfall der Haushalte im Kreis stärker stichprobenartig kontrollieren lassen. Der Werkausschuss hat dafür in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht gegeben.

Erkennt ein Müllwerker, dass im Bioabfall zu viel Plastik, Glas, Metall oder ähnliches entsorgt werden soll, lässt er die Tonne stehen und versieht sie mit einer Information des AWB und der Kampagne #wirfuerbio. Diese gibt über die weiteren Schritte Auskunft. Betroffene haben die Wahl, die Fremdstoffe selbst aus dem Bioabfall zu entnehmen und die Tonne zur nächsten Bioabfall-Leerung wieder an der Straße bereitzustellen.

Alternativ besteht die Möglichkeit, die grüne Tonne bei der nächsten Abfuhr der Restmülltonne kostenpflichtig (!) leeren zu lassen. Hierzu ist eine telefonische Anmeldung unter der Telefonnummer, die auf der Informationskarte angegeben ist, erforderlich.

Das gehört in die grüne Tonne

Damit Bürger*innen der Kontrolle gelassen entgegenschauen können, sollten sie schon jetzt beachten, was in die grüne Tonne gehört und was nicht. Erlaubter Abfall sind zum Beispiel Reste von Gemüse, Salat, Obst, Fisch und Fleisch sowie Eier- und Nussschalen, Kaffeefilter und Tee(-beutel), Speisereste, verdorbene Lebensmittel ohne Handelsverpackung, Küchenpapier und mit Lebensmittelresten verschmutztes Papier. Auch Gartenabfälle wie kleine Zweige, Grasschnitt, Laub, Unkräuter und Pflanzenreste ohne Blumenerde gehören in die grüne Tonne.

Küchenabfälle sollten am besten in Zeitungspapier eingewickelt in der Tonne entsorgt werden – nicht etwa in Bioplastik-Tüten, die der Einzelhandel oftmals als kompostierbar darstellt. In der Vergärungsanlage in Framersheim verläuft der Verarbeitungsprozess so zügig, dass sich das Bioplastik nicht schnell genug zersetzt. Dementsprechend müssen die Bioplastik-Tüten genauso heraussortiert werden wie herkömmliche Kunststoffe. Bei der Tonnenkontrolle werden also auch Tüten aus Bioplastik moniert.

Informationen zur Mülltrennung erhalten Sie auf der Webseite des AWB (www.kreis-alzey-worms.de/Abfallwirtschaft) sowie der Kampagne #wirfuerbio (www.wirfuerbio.de)