Foto: Die Eulen Ludwigshafen/ Harry Reis
Umbruch mitten in der Runde: Der ASV Hamm-Westfalen hat in der WM-Pause seinen Kader mit drei Neuzugängen stark verändert. Auf die neuen Gesichter müssen sich die Eulen Ludwigshafen einstellen, wollen sie am Freitag (19.30 Uhr) Zählbares aus der 2500 Zuschauer fassenden Westpress Arena in Hamm mitnehmen.
Schiedsrichter sind Robert Müller aus Neubrandenburg und Lukas Müller aus Potsdam. Dyn überträgt – wie alle Spiele der 1. und 2. Handball-Bundesliga – live und auf Abruf.
Die Liga ist eng und gefährlich
Das Hinspiel haben die Eulen 29:24 gewonnen. Das wurde als Sieg gegen einen Aufstiegsanwärter gefeiert. Beide Mannschaften aber erlebten – auch durch großes Verletzungspech bedingt – einen Leistungseinbruch und stehen angesichts der engen Tabellenlage im Abstiegskampf. Die Eulen, die 22 Spiele ausgetragen haben, sind mit 20:24 Punkten Zehnter. Hamm, einen Platz dahinter, hat 19:23 Punkte. Zuletzt haben beide gewonnen: Die Eulen 31:27 gegen Großwallstadt, Hamm 31:29 in Dessau. „Da zwei Punkte mitzunehmen wäre unheimlich wichtig. Wir könnten viel entspannter in unsere Pause gehen“, orakelt Eulen-Trainer Johannes Wohlrab mit Blick voraus. Das nächste Spiel führt die Eulen am 26.März (19 Uhr) zum HC Elbflorenz 2006 nach Dresden.
Kluger Passgeber Raguse
„Hamm hatte – wie wir – großes Verletzungspech. Sie haben aber einen starken Kader“, urteilt Mex Raguse, der beim Heimsieg gegen den TV Großwallstadt mit vier Toren und sechs Assists ein entscheidender Faktor war. „Mex hat individuell eine sehr hohe Qualität. Als die Großwallstadter ihn gedoppelt haben, hat Mex die richtigen Entscheidungen getroffen“, lobt der Coach. Durch Raguses Pässe kamen die Außen besser ins Spiel und zu Toren. Mit den Diagonalpässen Raguses wusste vor allem Theo Straub was anzufangen, machte 4 von 5.
Wiedersehen mit „Jule“
„Hamm bewegt sich in ähnlichen Regionen wie wir. Es ist aber eine andere Mannschaft als in der Vorrunde“, sagt Johannes Wohlrab angesichts der drei Zugänge. So hat der ASV als Ersatz für Torhüter Nikolaus Katsigiannis, der nach Lübbecke wechselte, Viktor Warrer verpflichtet. Der 23 Jahre alte Däne kommt vom norwegischen Erstligisten Follo HK. Der Transfer wurde ein halbes Jahr vorgezogen. Zur neuen Saison sollte Warrer die Nachfolge von Felix Hertlein antreten, der seine Karriere dann beendet. Für Linkshänder Tom Jansen, der in der Reha ist, kommt mit Zweitspielrecht Anton Preußner von den Füchsen Berlin. In ihm sieht Johannes Wohlrab „einen der talentiertesten Halbrechten in Deutschland“. Mit Zweitspielrecht ausgestattet ist auch der von MT Melsungen gekommene Linksaußen Florian Drosten. „Und dann haben sie mit Julius Meyer-Siebert einen alten Bekannten. Wir müssen seinen Wirkungskreis einengen. Wir wissen um seine Wurfkraft aus dem Rückraum. Er macht das richtig gut“, rühmt Wohlrab die Qualitäten des Halblinken, der die Eulen nach zweieinhalb Jahren im Sommer in Richtung Hamm verließ. Der abwehrstarke 2,06 Meter große gebürtige Bayreuther erzielte bisher 84 Tore für den ASV und verbuchte 44 Assists.
Das Brüderduell
„Wir müssen eine richtig gute Abwehr stellen“, weiß Wohlrab, der disziplinierte Abschlüsse und höchste Konzentration im Angriff anmahnt. Positiv im bisherigen Verlauf der Rückrunde ist bei den Eulen die Reduzierung der technischen Fehler. Zuletzt gegen Großwallstadt waren es sieben. „Und dann gibt es ja auch noch das Brüderduell, das hat Brisanz“, sagt Trainer Wohlrab vor dem Aufeinandertreffen von Freddy und Jonas Stüber. Freddy wurde gerade 30, Jonas wird im Mai 26. Beide Kreisläufer stehen für Mentalität, beide leben Handball mit Leidenschaft. Freddy warf in 19 Spielen 38 Tore bei 53 Versuchen, Jonas machte in 21 Spielen 77 aus 100.