Foto:  Stadt Worms

Nachdem der Unterricht bereits zum Start des neuen Schuljahres begonnen hatte, konnte Oberbürgermeister Adolf Kessel am 6. November offiziell den Einzug der Lucie-Kölsch-Musikschule in den neu aufgebauten „Silberborner Hof“ feiern. Unter den geladenen Gästen waren Bürgermeisterin Stephanie Lohr, Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst, Mitglieder des Stadtrats, als Investoren Tim Brauer – Geschäftsführer der TIMBRA-Group – sowie Vertreterinnen und Vertreter Rheinhessen Sparkasse mit ihrem Vorstandssprecher Dr. Marcus Walden. Das verantwortliche Architekturbüro war durch seinen Inhaber Jörg Deibert und Architektin Kerstin Opitz vertreten. Auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Musikschule waren zugegen, darunter ihr Leiter Wolfgang Neidhöfer und seine Stellvertreterin Christina Mühleck. Der langjährige Rektor der Musikschule, Reinhard Volz, und die Geschäftsführerin des Landesverbandes der Musikschulen in Rheinland-Pfalz, Marion Dürr, waren Kessels Einladung ebenfalls gefolgt. Besonders freute sich der OB über die Anwesenheit von Ehrenbürgerin Ilse Lang, des Trägers des Ehrenrings der Stadt Worms Dr. Ulrich Oelschläger sowie des Vorsitzenden des Fördervereins der Musikschule, Helmut Sippl.

Den Förderverein würdigte Kessel in seinem Grußwort in besonderer Weise: Er ermögliche Anschaffungen und Ausstattungen, die aus dem städtischen Haushalt nicht zu leisten wären. Der Oberbürgermeister blickte außerdem zurück auf die schwierigen vergangenen Jahre: Der langjährige Standort der Musikschule in der ehemaligen Gewerbeschule musste im 2019 wegen erheblicher brandschutzrechtlicher Mängel kurzfristig geschlossen werden. Nach nur einer Woche habe der Unterrichtsbetrieb wieder aufgenommen werden können, allerdings sei die Musikschule zeitweise an 20 Einzelstandorten untergebracht gewesen.

Zusätzlich wurde laut Kessel die Raumsituation noch durch die Corona-Pandemie erschwert: Die Orchester- und Ensemblearbeit, die fächerübergreifende Zusammenarbeit, die Kommunikation und Kooperation innerhalb des Kollegiums, also all das, was eine öffentliche Musikschule ausmache, sei erheblich erschwert worden. „Dem qualifizierten Kollegium der Musikschule ist es zu verdanken, dass die pädagogische und künstlerische Qualität in den letzten fünf Jahren trotz aller Widrigkeiten erhalten werden konnte. Dafür danke ich Ihnen allen sehr herzlich“, so Kessel.

Anschließend beschrieb der Oberbürgermeister den Weg zum neuen Sitz der Musikschule: „In einem Interessensbekundungsverfahren wurde nach geeigneten Räumlichkeiten zur Anmietung gesucht. Zeitgleich gab es bei der Valckenberg-Entwicklungsgesellschaft Überlegungen, wie man die Liegenschaften des ehemaligen Weinguts, und damit ein ganzes Stadtviertel wiederbeleben und aufwerten könnte.“ Im Fokus habe dabei das ehemals barocke Wohnpalais der Familie Valckenberg aus dem frühen 18. Jahrhundert gestanden, dessen Vorgänger bereits als Domherrenhäuser zum „Silberborner Hof“ auf das 12. Jahrhundert zurückgingen, und von dem nur noch die Fassade des Erdgeschosses und Fundamente des Treppenturms ein unscheinbares Dasein als Weltkriegsruine fristeten. In vielen Gesprächen sei dabei die Idee entwickelt worden, dieses geschichtsträchtige Gebäude als neuen Standort für die Musikschule wieder zu errichten. Im Juli 2022 fällte der Stadtrat dann die grundsätzliche Entscheidung für die Anmietung des wiedererrichteten „Silberborner Hofs“ als Standort der Lucie-Kölsch-Musikschule. Mit der Zustimmung zum Mietvertrag im Frühjahr 2023 wurde diese Entscheidung bestätigt und der Bau konnte beginnen. Schon am 26. August dieses Jahres nahm die Lucie-Kölsch-Musikschule, nach nur 15-monatiger Bauzeit, mit Beginn des Schuljahres den Unterrichtsbetrieb im Silberborner Hof auf.

Mit der Wiedererrichtung des „Silberborner Hofs“ sei nicht nur eine neue Heimat für die Musikschule erschaffen, sondern auch eine „klaffende Weltkriegslücke“ geschlossen worden, führt Kessel aus. „Das Bild unserer Stadt, das unter den Zerstörungen des letzten Weltkriegs und dem schnellen Wiederaufbau der Jahre danach sehr gelitten hat, wurde an dieser Stelle auf beeindruckende Art und Weise geheilt. Ein großer Schritt auch für die Aufwertung und Entwicklung des Domquartiers.“

Nach Oberbürgermeister Kessel richteten Dr. Marcus Walden, Vorstandssprecher der Rheinhessen Sparkasse, der Vorsitzende des Fördervereins der Musikschule, Helmut Sippl, Grußwort an die zahlreichen Gäste. Musikalisch gestaltet wurde das Programm von Anita und Thomas Hoffmann (Klavier) sowie Judith Schweizer (Violine) und Prof. Olga Nodel (Klavier).

Freuen durfte sich die Lucie-Kölsch-Musikschule zur Eröffnung auch über eine Spende in Höhe von 5.000 Euro von der Rheinhessen Sparkasse.