Foto: Claudius Pflug

Ground Control to „Galileo“. Das ProSieben-Wissensmagazin „Galileo“ startet ab Montag, 24. April 2023, in die Themenwoche „Mission to Moon“. Täglich, 19:05 Uhr, widmet sich „Galileo“-Moderator Aiman Abdallah der Frage, wie Astronaut:innen für ihren Einsatz trainieren und warum die Zukunftsvision vom Leben auf dem Mond schon bald Wirklichkeit werden könnte.

Zentrales Element der Themenwoche: Die Reporter:innen Claire Oelkers und Christoph Karrasch simulieren in einem Live-Experiment das Leben auf dem Mond, ziehen für 48 Stunden in ein Mond-Habitat. In der Simulationskapsel SHEE erfahren sie am eigenen Leib, wie zukünftige Mondreisende leben werden. Neben Live-Schalten ins „Galileo“-Studio zu Aiman Abdallah können die Zuschauer:innen über die JoynMe-App das Experiment live sehen und sogar beeinflussen.

Wie bereiten sich Claire Oelkers und Christoph Karrasch auf ihre persönliche „Mission to Moon“ vor? Das Interview:

ProSieben: Ihr wollt in der „Galileo“-Themenwoche „Mission to Moon“ herausfinden, worauf es beim Leben auf dem Mond ankommt. Was fasziniert euch an der Raumfahrt?

Claire Oelkers: Vor dem Weltall hatte ich schon als Kind riesengroßen Respekt. Die Weite! Die Höhe! Ich habe mich oft gefragt: Was ist da oben?

Christoph Karrasch: Das All ist der Inbegriff des Unentdeckten. Ich glaube, deswegen will man da hin. Wahrscheinlich ist das Leben auf dem Mond gar nicht mehr so aufregend, wenn du einmal da bist (lacht). Viele Steine, viel Staub.

Für „Galileo“ verlasst ihr quasi die Erde, zieht ab 24. April 2023 auf den Mond. Was erwartet ihr von eurer „Mission to Moon“?

Christoph: Mich interessiert, wie es zwei normal fitten Menschen geht, wenn sie sich in diese Extremsituation begeben. Wir sind Normalos – keine Kampf-Jet-Pilot:innen oder drahtigen ISS-Astronaut:innen, die jahrelang für so eine Mission trainiert haben. Können wir den Stresstest aushalten? Vielleicht wollen in ferner Zukunft ja auch „Oma Ilse“ und „Onkel Günther“ auf den Mond hoch. Wir testen das jetzt schon einmal für all diese Normalos.

Claire: Ich bin neugierig darauf, meine Grenzen auszuloten und mir die Frage zu beantworten: Hätte ich Astronautin werden können, wenn mein Leben anders verlaufen wäre? Tatsächlich war ich vor dem Mondexperiment der festen Überzeugung, dass ich eine gute Kandidatin für die nächste Mondexpedition der ESA wäre! Schon die Vorbereitungen auf das Experiment haben mich jedoch eines Besseren belehrt …

Was ist für euch die größte Herausforderung an „Mission to Moon“?

Claire: Für mich ist das Beobachtetwerden eine Challenge. Ich trage nachts zum Beispiel immer eine Beißschiene für die Zähne. Die werde ich auch während der Live-Übertragung tragen. Sowas offenbart man nicht so gerne über sich.

Christoph: Sehe ich genauso. 48 Stunden lang belauscht zu werden, macht mir am meisten Sorgen. Eingeschlossen zu sein, ist kein Thema, denn als Reisereporter war ich schon einmal 36 Stunden lang in einem indischen Zug eingesperrt. Im Mond-Habitat sind wenigstens nicht so viele Leute wie damals …

Claire: Christoph und ich sind gute Freunde, und er wäre unter den Kolleg:innen sogar meine erste Wahl für das Experiment gewesen. Stand jetzt, bin ich überzeugt, dass unsere Freundschaft den Stresstest überstehen wird. Aber wer weiß (lacht). Nach 48 Stunden wissen wir, ob wir uns wirklich leiden können.

Vor dem Experiment standen eine Reihe von Tests an, denen sich auch Astronaut:innen zur Vorbereitung stellen müssen. Was hat euch am meisten überrascht?

Christoph: Ich musste der Schwerelosigkeit so nah wie möglich kommen. Das ist auf der Erde nur durch das Tauchen mit einer luftgefüllten Weste darstellbar. Dafür habe ich in 18 Metern Tiefe vor der Küste Floridas ein Tauchtraining absolviert. In der Anlage trainieren sonst Astronaut:innen für ihre Außeneinsätze. Außerdem durfte ich einen Flugsimulator testen. Dabei hatte ich vier Monitore vor mir und war heillos überfordert. Wenn man sich verrechnet und zu schnell auf die Mondoberfläche zurast, bist du wie ein Flummi und prallst immer wieder volle Wucht ab. Eine Mondlandung kann ganz schön scheppern. Halleluja!

Claire: Ich habe mich im Rahmen meiner Vorbereitungen G-Kräften gestellt. Neben diversen medizinischen Tauglichkeitstests wurde ich in einer Zentrifuge trainiert. Die wird sonst genutzt, um ESA-Astronaut:innen und Pilot:innen auf das Wirken der G-Kräfte vorzubereiten. Dabei trägt man eine verrückte Druckhose, damit das Blut nicht komplett vom Kopf in die Beine absackt. Außerdem lernt man eine spezielle Druckatemtechnik, mit der man Ohnmacht vorbeugt. Abschließend durfte ich einen Eurofighter-Flug der deutschen Luftwaffe absolvieren. Ein irres Erlebnis, denn wir haben bei unserem Flug sogar 7,42 G erreicht. Auf 50.000 Fuß Flughöhe durfte ich den sogenannten „Edge of Space“ bewundern – ein unvergesslicher Moment!

Die „Galileo“-Event-Woche „Mission to Moon“ läuft ab Montag, 24. April 2023, jeweils ab 19:05 Uhr auf ProSieben und auf Joyn. Das Experiment im SHEE Mond-Habitat wird 48 Stunden lang live von Montagabend bis Mittwochabend über die JoynMe-App übertragen.