Oberbürgermeister Adolf Kessel gedenkt am Mahnmal im Lutherring der Opfer des Nationalsozialismus. Foto: Stadt Worms/Pressestelle
Am 20. Juli, dem 79. Jahrestag des Attentats einer Gruppe um Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf Adolf Hitler, hat Oberbürgermeister Kessel zum Gedenken an die Opfer des Faschismus am Lutherring in Anwesenheit von Mitgliedern des Stadtvorstandes und aus im Stadtrat vertretenen Fraktionen und Gruppierungen einen Kranz niedergelegt.
Bekanntermaßen scheiterte das Attentat 1944, Stauffenberg wurde noch am selben Tat hingerichtet, und bis zum Kriegsende am 8. Mai 1945 starben weitere Millionen Soldaten. In den Konzentrationslagern wurden in der Zeit vom 20. Juli 1944 bis zum Kriegsende noch hunderttausende Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle und politisch Andersdenkende ermordet, Bombenangriffe zerstörten Städte. Dieses und anderes Leid hätte es so nicht gegeben, wäre das Attentat geglückt. Oberbürgermeister Adolf Kessel erinnerte deshalb an Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der sich – obwohl bis dato ganz der treue Staatsdiener – zum Attentat auf den Diktator entschlossen hatte.
Auch Carl Goerdeler, Wilhelm Leuschner, Julius Leber, Ludwig Schwamb, die Geschwister Scholl und Georg Elser, die sich ebenfalls gegen die Nationalsozialisten erhoben hatten, würdigte der Oberbürgermeister. Und er warf die Fragen auf „Sind wir bereit, wie Stauffenberg zu handeln? Werden wir so für die Würde des Menschen und die Herrschaft des Rechts eintreten? Sind wir bereit, unser Leben dafür auf’s Spiel zu setzen? – Das Gedenken begründet damit Verantwortung“, so der OB weiter, „und den Auftrag, sich immer wieder mit den Geschehnissen und mit ihren Ursachen auseinander zu setzen, an die Mutigen zu erinnern. Und wir erklären uns solidarisch mit all denen, die sich auch heute gegen Anpassung, Unterwerfung und Ohnmacht erheben – und für den Schutz der Menschenrechte, Freiheit und Demokratie kämpfen.
Es muss gelingen, dieses Datum über das Gedenken hinaus als Datum der aktiven Solidarität mit gelebter Zivilcourage zu etablieren.“