Foto: Kreisverwaltung Alzey-Worms

Landrat Heiko Sippel im Gespräch mit Kreishandwerkerschaft und Kommunalpolitik

Die gesamtwirtschaftlich schwierige Situation in Deutschland und der Fachkräftemangel fordern das Handwerk nach wie vor in besonderem Maße, gepaart mit neuen Entwicklungen rund um politisch herausfordernde Zeiten, die regionale Handwerksbetriebe mit einem unsicheren Blick in die nahe Zukunft konfrontieren. „Wir freuen uns, dass die Politik gerade deshalb für die regionalen Betriebe weiterhin ein offenes Ohr hat und mit einer bewährten Gesprächsplattform die Möglichkeit bietet, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten“, betonte Kreishandwerksmeister Bernd Kiefer. Auch 2024 hatte Landrat Heiko Sippel deshalb wieder Vertretungen der Kreishandwerkerschaft Alzey-Worms, der Handwerkskammer, der Berufsbildenden Schulen sowie der Kommunalpolitik zum gemeinsamen Austausch „Handwerk trifft Politik“ eingeladen, diesmal in ein Weingut nach Erbes-Büdesheim, um den wichtigen Austausch fortzusetzen.

Kiefer und Sippel sind sich einig darüber, dass man sich beispielsweise mit Blick auf Maßnahmen zur handwerklichen Berufsorientierung in der Region bereits auf einem guten Weg befinde.

Sprachdefizite als großes Hindernis bei der Fachkräftesicherung

Neben dem in der Alzeyer Innenstadt etablierten MAKERSPACE sowie weiterer Einrichtungen und Kooperationen auf kommunaler und Schulebene, wie dem Bildungsbüro und der Jugendberufsagentur plus unter Federführung oder Beteiligung des Landkreises, wurden bereits wichtige Grundsteine gelegt, um die Attraktivität des Handwerks frühzeitig an Kinder und Jugendliche zu vermitteln und Brüche in Bildungsbiographien zu verhindern. Dennoch sei es wichtig, dran zu bleiben und die Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung und -sicherung insbesondere in Hin-blick auf die Sprachförderung zu intensivieren. „Für den Landkreis Alzey-Worms wurden darüber hinaus die Gustav-Heinemann-Realschule plus und vier Grundschulen vom Land ausgewählt, um am Start-Chancen-Programm bis 2034 teilzunehmen“, erklärte Landrat Sippel. In diesem Programm wolle man sich der Förderung von Kernkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen intensiv widmen, um damit zentrale Grundlagen zu schaffen für die erfolgreiche Fachkräftesicherung auch für das Handwerk.

Das Handwerk biete neben abwechslungsreichen Berufsfeldern und Benefits auch eine sichere Zukunftsperspektive. Die Förderung der Sprachfähigkeiten und zusätzliche Mobilität für Auszubildende über ein vom Land Rheinland-Pfalz subventioniertes Job-Ticket blieben allerdings wichtige Zukunftsfaktoren. Insbesondere bei der Angebotsstruktur müssten wieder mehr Sprachförderkräfte installiert werden. „Die intensive Aufarbeitung mangelnder Sprachkenntnisse oder auch die noch stärkere finanzielle Unterstützung für den ÖPNV können angesichts schwieriger Haus-halte nicht von den Kreisen und Kommunen alleine geschultert werden“, gab Sippel zu bedenken. Hier seien Bund und Land als Gesetzgeber und Finanzverantwortliche gefragt.

Höhepunkt des Austauschs: Ehrung für Landrat Heiko Sippel

Ein besonderer Höhepunkt des Treffens „Handwerk trifft Politik“ war die feierliche Preisverleihung durch die Kreishandwerkerschaft. Kreishandwerksmeister Bernd Kiefer und KHS-Geschäftsführer Dirk Egner nutzten die Gelegenheit, um den neu ins Leben gerufenen Preis der Kreishandwerkerschaft „Unterstützer des Handwerks“ erstmals zu verleihen.

Die Wahl des Preisträgers hätte kaum passen-der ausfallen können: Landrat Heiko Sippel wurde für seine langjährige Zusammenarbeit und Unterstützung der Kreishandwerkerschaft ausgezeichnet. In seiner Funktion als Landrat habe Sippel nicht nur Veranstaltungen der Kreishandwerkerschaft regelmäßig begleitet, sondern sei auch für die angeschlossenen Innungen ein verlässlicher Partner gewesen. „Er ist stets präsent und hat in den vergangenen Jahren ein hervorragendes Netzwerk aufgebaut, das uns im Handwerk zugutekommt“, betonte Kiefer.

Landrat Sippel zeigte sich sichtlich bewegt und dankte für die Ehrung. Er betonte, wie wichtig ihm die Zusammenarbeit mit den regionalen Handwerksbetrieben sei: „Das Handwerk ist ein zentraler Pfeiler unserer Wirtschaft und unseres gesellschaftlichen Lebens. Diese Auszeichnung ist für mich ein Ansporn, diesen Weg gemeinsam weiterzugehen.“