Fotos: Mirco Metzler/Die Knipser

Drei Punkte waren Pflicht, mitgenommen hat sie der Gast aus Koblenz. Beim 1:2 gegen den FC Rot-Weiß war Trainer Peter Tretter vom Auftritt
seiner Mannschaft in der 1. Halbzeit auf ganzer Linie enttäuscht.
 
„So eine 1. Halbzeit wie heute werde ich mir in Zukunft nicht mehr gefallen lassen.“ Peter Tretter wurde deutlich in der Pressekonferenz, zu enttäuschend war die Leistung auf dem Platz insbesondere angesichts der Bedeutung des Spiels. Leidenschaft und entsprechendes Zweikampfverhalten hatte er erwartet, wenn spielerisch nichts gelingt. Davon war lange zu wenig zu sehen.
 
Bis auf die Anfangsminuten waren die Wormaten gegen den Tabellenletzten zwar spielbestimmend mit viel Ballbesitz; spielerisches Stückwerk und
Fehlpässe verhinderten aber echte Torgefahr. Ein möglicher Foulelfmeter an Nicola Arcanjo Köhler wurde nicht geahndet (9.), drei Minuten später
zielte Anil Gözütok knapp drüber. Ansonsten blieb es bei Ansätzen. Auf der anderen Seite war Koblenz zweimal gefährlich (17., 24.). Beim
dritten Mal hatte Töpken grätschend Erfolg (27.). Die Antwort folgte prompt mit dem Ausgleichstreffer durch Jannik Marx (28.). Ein sicher
verwandelter Handelfmeter von Töpken brachte dennoch die Halbzeitführung der Gäste (42.).
In der Pause wurde umgestellt. Weil Lennart Grimmer fehlte, hatte Niklas Jeck seinen Part übernommen, dafür spielte Stefano Maier in der
Innenverteidigung. Nun war das Startelfdebüt des Winterzugangs beendet, Jeck rückte auf seinen Stammplatz und Elias Holzemer kam als
Rechtsverteidiger neu ins Spiel. Zusätzlich ersetzte Alexander Shehada Arcanjo Köhler.
 
Auch im zweiten Durchgang war zunächst mehr Abstiegskrampf statt Abstiegskampf. Die Nervosität war zu spüren und zwischendurch lagen auch
mal die Nerven blank, als der Schiedsrichter mehrfach gegen die Hausherren entschied und fleißig Gelbe Karten verteilte. Die
gefährlichen Chancen hatte weiter Koblenz: Beim Regäsel-Freistoß fehlte nicht viel (52.), bei der Direktabnahme von Maroudis etwas mehr (63.).
Dann kam die Schlussviertelstunde und die Wormaten verpassten mehrfach den Ausgleich. Erst wurde Jannik Sommers Flachschuss nach schnell
ausgeführtem Freistoß auf der Linie abgewehrt (76.), dann donnerte Shehada bei der neunten von insgesamt zehn Ecken aus dem Rückraum an die
Latte (78.). Luis Kiefer brachte den Ball nicht kontrolliert aufs Tor (89.) und auch Nils Fischer traf nur Aluminium (90.+2). Es heißt, Glück
muss man sich erarbeiten. Damit hatten die Wormaten offenbar leider zu spät angefangen. Es passte zu diesem Nachmittag, dass sich der vor der
Partie für seinen 150. Einsatz im Wormatia-Trikot geehrte Sandro Loechelt in der Nachspielzeit verletzte.
 
Auch wenn sich die Situation im Tabellenkeller dank der Ergebnisse auf den anderen Plätzen zumindest bis morgen nicht geändert hat, ein
Schlüsselspiel auf dem Weg zum Klassenerhalt haben die Wormaten verloren. Und die Auswärtsaufgabe bei der besten Rückrundenmannschaft
FSV Frankfurt am Freitag wird deutlich schwerer.