Foto: Stadtverwaltung Alzey-Worms

 

Katastrophenschutz und Krisenmanagement in Bezug auf pflegebedürftige Menschen, Neues aus den Pflegestützpunkten, aktuelle Angebote rund um die Pflege und Neuerungen gesetzlicher Regelungen waren Themen der 18. Regionalen Pflegekonferenz für den Landkreis Alzey-Worms. „Der Kreisverwaltung ist es ein wichtiges Anliegen, in diesem Rahmen immer wieder neue Themen aufzugreifen, Informationen zu vermitteln und Netzwerke zu knüpfen“, betonte Landrat Heiko Sippel, der die zahlreichen Teilnehmenden aus den vielfältigen Bereichen der Pflege herzlich begrüßte und für das große Interesse dankte.

„Insbesondere die Möglichkeiten der Versorgung pflegebedürftiger Menschen in Krankenhäusern und Altenheimen sowie von Dialysepatienten mit Notstrom im Falle einer Katastrophe, ist ein wichtiges Thema“, betonte die Leiterin der Abteilung Ordnung und Sicherheit der Kreisverwaltung, Elisabeth Bieser. Und auch auf die Versorgung von Pflegebedürftigen, die zu Hause gepflegt werden, müsse man im Krisenfall vorbereitet sein. Eine stärkere Vernetzung solle in diesem Bereich geschaffen und Informationen über die zu Pflegenden vorgehalten werden. Letztlich sei die Eigenvorsorge jedes Einzelnen entscheidend. Denn in einer Krisenlage könne umgehende individuelle Hilfe nicht gewährleistet werden.

Informationen zur richtigen Vorbereitung auf den Krisenfall erfolgten regelmäßig über die Medien, die Kreiszeitung und Amtsblätter sowie die Homepage der Kreisverwaltung und seien auch über die Abteilung Sicherheit und Ordnung der Kreisverwaltung erhältlich. Über die Schwerpunktthemen und Erfahrungen bei der Beratung durch die Pflegestützpunkte (PSP) im Landkreis berichtete Christina Schmidt vom Pflegestützpunkt Alzey und Wörrstadt/Wöllstein. Pflegestützpunkte sind wohnortnahe Anlaufstellen, die pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen beraten, unterstützen und bei der Organisation der Pflege und des Alltags behilflich sind. Die Mitarbeitenden helfen unter anderem beim Ausfüllen von Anträgen, bei der Vermittlung von Pflegediensten und Tagespflege sowie von Haushaltshilfen und Einkaufsservice. Als Auffälligkeiten im Beratungsverlauf durch die Pflegestützpunkte nannte Schmidt die zunehmende Anzahl komplexer Beratungsfälle aufgrund vielfältiger Problagen, das Nachlassen der Mitwirkung von Betroffenen sowie von deren An- und Zugehörigen sowie eine wachsende Überforderung Betroffener bei der Erledigung des Schriftverkehrs. Angebote wie Alltagsbegleiter, das Netzwerk Demenz, Gesprächskreise sowie Veranstaltungen und Vorträge bieten Information und Unterstützung.

Angebote zur Gesundheitsförderung und Unterstützung für Senioren, die noch nicht pflegebedürftig sind, bieten die Gemeindeschwestern plus in den Verbandsgemeinden und Städten im Landkreis. Seit Januar 2023 hat Heike Lörcher-Denne die Aufgabe der Gemeindeschwester Plus für die Verbandsgemeinde Alzey-Land und für die Stadt Alzey übernommen. „Somit konnte das Angebot jetzt auf den gesamten Landkreis erweitert werden“, berichtete Lörcher-Denne. Die Gemeindeschwestern plus beraten und unterstützten hochbetagte Personen, die selbstständig ohne Pflegegrad zu Hause leben.

Dominik Göbel, Mitarbeiter der Rheinhessen-Fachklinik Alzey, ist der neue Koordinator des Netzwerks Demenz im Landkreis Alzey-Worms. Gemeinsam mit der stellvertretenden Leiterin, Susanne Schwarz-Fenske (VG Wörrstadt), stellte sich Göbel dem Gremiun vor und berichtete über seine Aufgaben. Ziel des Netzwerkes ist die Aufklärung und Sensibilisierung für das Krankheitsbild Demenz. Etwaige Versorgungslücken für die Betreuung Demenzkranker sollen erkannt und durch neue Angebote ergänzt werden. Mitglieder des Netzwerkes sind unter anderem Anbieter der ambulanten, stationären und teilstationären Pflege, Krankenhäuser, Wohlfahrtsverbände, Pflegestützpunkte, Beratungs-u. Koordinierungsstellen, Jobcenter, Kirchen, Haus- u. Fachärzte und die Psychiatriekoordination des Landkreises Alzey-Worms. Das Netzwerk ist Mitglied der landesweiten Demenzkampagne der Landeszentrale für Gesundheitsförderung. (www.lzg-rlp.de).

Über das Landesnetzwerk „Anlaufstellen für ältere Menschen in Rheinland-Pfalz“ informierte der Seniorenbeauftragte der VG Eich, Werner Krebs. Das diesjährigen Jahrestreffen des Landesnetzwerks findet am 10. Oktober von 10 Uhr bis 16.30 Uhr im Bürgerhaus Mainz-Finthen statt. Eingeladen sind Ehrenamtliche und Hauptamtliche aus verschiedenen Anlauf- und Kontaktstellen für Menschen im Alter in Rheinland-Pfalz.

Einen kostenlosen Kurs zur Haushaltsführung bietet das Mehrgenerationenhaus in Alzey ab dem 6./7. September, berichtete Sandra Körbes vom Diakonischen Werk Rheinhessen. Der Kurs findet Mittwoch vormittags oder Donnerstag abends statt. Die Anmeldung erfolgt über das Mehrgenerationenhaus in Alzey (06731) 9009399; mgh-alzey@regionale-diakonie.de