Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst (l.) und Uwe Merz, Ortsvorsteher von Worms-Neuhausen. freuen sich über den neugestalteten Schulhof.

Foto: Stadt Worms

Wer den alten Schulhof der Staudinger Grundschule kennt, wird sich erinnern: Zum Spielen lud er nicht unbedingt ein. Der Wandel, den das Ensemble in den vergangenen knapp zwölf Monaten durchlaufen hat, ist immens, wie die Besucher des Spaß- und Spielfestes der Schule nun selbst erleben konnten. Auf die Frage von Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst in die Menge der Schüler, ob ihnen der Schulhof gefällt, kam ein ohrenbetäubendes „JA“.

Neben der wenig einladenden Optik hatte der alte Schulhof auch mit – im wahrsten Wortsinn – tiefergehenden Problemen zu kämpfen. Die Entwässerungsleitungen, die ständig verstopft waren, bilden dabei nur die Spitze des Eisbergs. In regenstarken Monaten mussten die Leitungen wöchentlich freigefräst, überschüssiges Wasser musste abgepumpt werden, um ein Eindringen in das Gebäude zu verhindern. Stolperfallen und Dornenbüsche minderten den Spaß beim Spielen und Toben zudem deutlich.

Nach der Grundsatzentscheidung, eine neue Sporthalle zu bauen und die alte Halle abzureißen, wurden die ca. 7.000 m² des Außengeländes entlang der Kurfürstenstraße neu überplant. Etwa 50 Prozent dieser Fläche, die den gesamten Schulhof der früheren Realschule plus beinhaltet, wurden im Zuge dessen saniert. Die neue Gestaltung sticht sofort ins Auge: Ihr Vorbild ist der Chemie entnommen, es handelt sich nämlich um Moleküle. Warum? Der Name der Schule verrät es: Er geht zurück auf den 1881 in Worms geborenen Chemiker Hermann Staudinger. Die hexagonalen Formen sind überall zu finden – im Belag, am Kletterwürfel und sogar an der Überdachung.

Nicht nur aufgrund der optischen Elemente kann sich der Schulhof endlich sehen lassen. Er bietet nun eine überdachte Spielfläche, ein Outdoor-Klassenzimmer, kleine Gruppentische, eine Schaukel, einen Kletterwürfel und Reckstangen. Außerdem gibt es einen Ausgabecontainer für Spielgeräte, eine Bühne und später die Möglichkeit, einen Weidentunnel zu flechten. Einen weiteren Höhepunkt bildet der „Rädchenparcours“, der mithilfe von Fördermitteln realisiert werden konnte und deshalb bereits seit geraumer Zeit fertiggestellt ist. Ortsvorsteher Uwe Merz lobte das Projekt und den Stadtentwicklungsdezernenten Timo Horst, dem die Sanierung des Schulhofs am Herzen lag. Für Horst ist der Schulhof ein wichtiger Lebensraum, indem die Schüler einen Großteil des Tages verbringen. „Jeder Euro ist gut investiert, wenn Kinder sich dadurch mehr bewegen und gemeinsam spielen können“, so Horst.

Das Projekt bedeutete erheblichen Aufwand. Zunächst wurden die Asphaltdeckschicht, alle alten Entwässerungsleitungen und der teilweise schadstoffbelastete Untergrund entfernt. „Wir haben strikt darauf geachtet, die Wurzeln der Bäume sorgfältig zu schützen und alle haben die Maßnahme ohne Schäden überstanden“, so Horst.

Im Zuge des Wiederaufbaus wurden die Entwässerungsleitungen gelegt, der Unterbau neu eingebracht, die Deckschicht erneuert und Spielgeräte installiert. Anstelle der zuvor komplett undurchlässigen Asphaltfläche wurden Pflasterflächen, wassergebundene Wegedecken und Hackschnitzelflächen mit verschiedenen Spielgeräten verlegt und die Bühne errichtet.

„Die zweite Teilfläche soll erst nach dem Neubau der Sporthalle in Angriff genommen werden, hier soll es vorwiegend naturbelassen und grün werden“, teilt der Dezernent mit.