Foto: BIZ-Worms

Derzeit laufen die Planungen zur Zukunft des Bildungszentrums Worms (BIZ), dessen Gebäude bereits vor rund 50 Jahren entstanden sind. Im Mittelpunkt der Überlegungen zur grundlegenden konzeptionellen Überarbeitung steht zunächst nicht eine rein bauplanerische Perspektive. Die aktuelle Leistungsphase 0 dient der Bedarfsermittlung mit Blick auf pädagogische Möglichkeiten am Schulstandort BIZ. Für die Schulen Rudi-Stephan-Gymnasium, Gauß-Gymnasium und Karl-Hofmann-Schule wird dabei die Frage betrachtet, welche baulichen Anforderungen sich aus der zukünftigen pädagogischen Ausrichtung der Schulen ergeben.

„Neue Lernformen erfordern eine Abkehr von der seriellen Raumanordnung klassischer Schulgebäude und einen Wandel hin zu offenen und modernen Schulformen, wie einer Clusterschule, einer offenen Lernlandschaft oder einem Klassenraum plus“, so Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst (SPD). Mit dem Neubau der Pfrimmtal Realschule Plus hat die Stadt Worms als Pilotprojekt für Rheinland-Pfalz und Worms erstmals Möglichkeiten einer Clusterschule umgesetzt. Aus diesem Schulkonzept ergeben sich auch Anregungen für das „Projekt BIZ“. Die Planungen erfolgen mit breiter Beteiligung der späteren Nutzer und in enger Abstimmung mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion ADD, da auch auf Landesebene Überlegungen bestehen, die Schulbaurichtlinie in RLP zu novellieren.

Die Denk- und Bearbeitungsphase soll sowohl für die einzelnen Gebäude, als auch für den Schulcampus dienen und legt die Grundlagen für die weitere Planungs- und Ausführungsphase für das Projekt BIZ.

Die einzelnen Arbeitsschritte der Leistungsphase 0 (Bedarfsermittlung) sehen zunächst eine Kennenlernphase zwischen Planern, Schulen und Beteiligten sowie eine gemeinsame Kick-off-Veranstaltung mit allen Schulen, Eltern- und Schülervertretern und Verwaltung vor. Beides hat bereits stattgefunden. Es folgen Arbeitsworkshops in unterschiedlichen Teilnehmerkreisen und auf verschiedenen Ebenen: jede Schule für sich, die „BIZ-Schulen“ zusammen und in Vernetzung in die Bildungslandschaft in Worms. Diese Workshops werden durch thematische Impulse des interdisziplinären Beraterteams begleitet. Abschließend erfolgt die Zusammenführung der Ergebnisse der Workshop-Phase in einen Ergebnisbericht.

Laut Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst (SPD) soll die Bedarfsfeststellung bis Ende 2023 / Frühjahr 2024 abgeschlossen sein. Die Dauer der Bauphase lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Ob die Gebäude vollständig neu errichtet oder nach Entkernung grundlegend saniert werden, ergibt sich aus der Planungsphase. Die Kosten für die Maßnahmen sind in der Größenordnung von 150 Millionen Euro veranschlagt.