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Die Schließung der stark frequentierten Postfiliale in der Wormser Kaiser Passage zeigt in den Augen des Bundestagsabgeordneten Jan Metzler ein bundesweites Problem auf: Die abnehmende Verfügbarkeit wichtiger Dienstleistungen vor Ort – ein Trend, der nicht nur aber ganz besonders in ländlichen Gegenden zum Problem wird. „Die räumliche Nähe ist für die meisten Menschen sehr wichtig,“ erklärt Metzler. Im Blick hat er dabei nicht nur die Post, sondern auch ganz grundsätzlich Dienstleistungen und Einkaufsmöglichkeiten des täglichen Lebens.

„Gleichwertige Lebensverhältnisse auch im ländlichen Raum“

Metzler sieht in der Schließung der Postfiliale in der Wormser Innenstadt daher ein Symptom, das weit über den Verlust eines Servicepunktes hinausgeht: „Es geht letztlich um den Erhalt einer guten Infrastruktur.“ Dies hat Metzler jüngst auch in zwei Reden im Bundestag zur Modernisierung des Postgesetzes zum Thema gemacht, wo er sich für ein ausgewogenes Vorgehen aussprach: „Die Reform, die zweifelsohne nach 25 Jahren dringend notwendig ist, darf nicht zulasten der Infrastruktur gehen.“ Um die Post in der Fläche zu erhalten, seien mindestens 12000 Postfilialen bundesweit nötig. Auch sei es wichtig, dass man unter einem Kilometer den nächsten Briefkasten erreichen kann. Mit Blick auf die Erhaltung der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und ländlichen Regionen erteilt Metzler unterschiedlich gestaffelten Preisen in Stadt und Land eine klare Absage.

Metzler sieht in der Post mehr als nur einen Dienstleister. Die sichtbare Verfügbarkeit von Post und die persönliche Beratung hat immer auch einen sozialen Aspekt, der laut Metzler geschützt werden muss. Automaten sind für ihn zwar durchaus eine sinnvolle Ergänzung, können die Filialen aber nicht ersetzen. Um hier in der Zukunft einen guten Weg für die Kommunen zu ebenen, macht sich der Abgeordnete im Bundestag für mehr Flexibilität stark, um Lösungen wie „Shop-in-Shop-Systeme“ zu erleichtern.