Foto: Stadt Worms / Kommunikation und Marketing
Kompetenzaufbau zu den Themen Diskriminierung, Demokratie und Medien
Schon seit vielen Jahren finden in den Wormser Schulen regelmäßig Projekte und Schulbesuche statt. Motiviert von der guten Resonanz der letzten Jahren, ist die Stadtverwaltung in diesem Jahr noch einen Schritt weiter gegangen…Dieses Jahr hat die Stadt Worms aus den bisherigen Erfolgen dieser Maßnahmen und hat mit dem Internationalen Bund ein großes Schulprojekt zur Kompetenzförderung in den Bereichen Diskriminierung, Demokratie und Medien organisiert.
Gemeinsam wurden in Form von Lehrkräftefortbildungen, Vorträgen, Workshops und einer Podiumsdiskussion über 25 Veranstaltungen angeboten.
„In einer Zeit, in der soziale Medien und Fake News unsere Meinungen beeinflussen, ist es entscheidend, dass wir jungen Menschen die Fähigkeit vermitteln, kritisch zu denken und für Demokratie und Vielfalt einzustehen. Mit unseren Projekten in Worms setzen wir ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung und für eine respektvolle, faktenbasierte Kommunikation“, so Stephanie Lohr, Bürgermeisterin der Stadt Worms.
Große Reichweite, starke Teilnahme
Die Projekttage an der Nibelungen-, Karmeliter- und Pfrimmtal-Realschule plus, der Berufsbildenden Schule Wirtschaft sowie am Gauß- und Rudi-Stephan-Gymnasien erreichten zwischen dem 17. März und 4. April über 1.000 Schülerinnen und Schüler erreicht.
Umfangreiche Inhalte und Methoden
Die Projektpartner boten den Klassen thematisch und methodisch umfangreiche Workshops an. Unter anderem ging es um Verschwörungserzählungen, Migrationserfahrungen, Verfassung, Grundrechte und Gewaltenteilung, Religionen, Gewaltprävention, soziale Netzwerke, Hass im Internet, Menschenfeindlichkeit, Extremismus. Methodisch wurden Erfahrungsberichte, interreligiöse Dialoge, Rollenspiele, Recherchen, Gruppenarbeiten, Medienanalysen, Diskussionen und viele andere Instrumente verwendet.
Zum Abschluss Savo Beoles, der Integrationsbeauftragte der Stadtverwaltung Worms, Schülerinnen und Schüler der zu Karl-Hofman-Schule Worms, des Gauß- sowie der Rudi-Stephan-Gymnasiums und Auszubildende und Studierende der Stadtverwaltung Worms zu einer „Question and Answer“-Veranstaltung in den Audimax der Hochschule Worms eingeladen. Gegenstand der Veranstaltung war ein brisantes Thema: der Nahostkonflikt.
Bürgermeisterin Stephanie Lohr begrüßte neben den rund 250 Jugendlichen auch Dr. Claudia Baumgart-Ochse (PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung) und Dr. Dr. Philipp Gisbertz-Astolfi (Universität Göttingen, Lehrstuhl für Rechts- und Sozialphilosophie), die als Expertin und Experte für den Konflikt angereist waren und jeweils einen Inputvortrag hielten. Während es bei Baumgart-Ochse um Hintergründe, Geschichte und Entwicklung des Konfliktes hin zu seiner heutigen Eskalationsstufe ging, erörterte Gisbertz-Astolfi ethisch-moralische Fragen – zu Kriegen allgemein sowie bezogen auf den Nahostkonflikt.
Die gut informierten Schülerinnen und Schüler hatten im Anschluss Gelegenheiten, sich in einer Podiumsdiskussion ausführlich mit den beiden Experten zu Sach- und Ethikfragen des Konflikts auszutauschen. Eine zentrale Erkenntnis, die viele von ihnen dabei mitnehmen konnten: Der Konflikt ist komplex und vielschichtig – es ist in Ordnung nicht klar für eine Seite Partei ergreifen zu können.
Internationale Wochen gegen Rassismus in Worms
Das Schulprojekt fand im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt und war im Wesentlichen ein Antidiskriminierungs- und Demokratieförderungsprojekt. Gewünscht ist es die umfassenden Kooperationen weiter auszubauen und zu vertiefen, um die Nachhaltigkeit solcher Maßnahmen zu fördern.