Foto: LSJV – Jonas Baatsch

Der Landkreis Alzey-Worms freut sich über die Erfolge des Programms „JES! Eigenständige Jugendpolitik mit PEP vor Ort – Praxisentwicklungsprojekt zur Profilierung von Jugendarbeit und Jugendpolitik in Rheinland-Pfalz“.

Das Förderprogramm, das im Rahmen der Jugendstrategie „JES! Jung. Eigenständig. Stark.“ umgesetzt wird, unterstützt rheinland-pfälzische Städte und Landkreise dabei, kommunale Jugendstrategien zu entwickeln und zu etablieren. In den vergangenen zwei Jahren haben die Landkreise Kaiserslautern und Alzey-Worms sowie die Städte Frankenthal und Neuwied im Rahmen dieses Programms eine Förderung erhalten.

Die hierzu kürzlich stattgefundene Abschlusstagung mit allen teilnehmenden Kommunen bot Einblicke in die Prozesse vor Ort, stellte Ergebnisse und Erfolge in der Jugendpolitik und so auch der Verbandsgemeinde Wörrstadt vor und setzte Zeichen für die Zukunft der Jugendbeteiligung im Landkreis.

„Allen vier Kommunen ist gemeinsam, dass sie in einem breiten Bündnis mit kommunalen und freien Kooperationspartnerinnen und -partnern die Partizipation junger Menschen gefördert und ihren Anliegen mehr Gehör verschafft haben. Es wurden nachhaltige Vertretungs- und Beteiligungsstrukturen für und mit jungen Menschen entwickelt. Darüber hinaus sind konkrete Projekte von Jugendlichen für Jugendliche entstanden oder sind noch im Entstehen begriffen“, lobte Katharina Binz, Ministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz, die Umsetzung der Jugendstrategien in den Kommunen.  

Bei der Abschlusstagung blickten die Mitarbeiterinnen des Kreisjugendamtes Alzey-Worms, Christine Hassemer und Simone Breu, stellvertretend für die am Projekt beteiligten Fachkräfte, sowie Landrat Heiko Sippel und der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Wörrstadt, Stefan Haßler, stellvertretend für die beteiligte Politik auf das Projekt und die dort gemachten Erfahrungen aus ihrer jeweiligen Perspektive zurück, um diese mit der Öffentlichkeit zu teilen. Heiko Sippel betonte dabei: „Es braucht eine gute Kommunikation auf Augenhöhe von Erwachsenen und Jugendlichen. Gemeinsam mit allen Beteiligten haben wir viel erreicht. Es darf nun nicht bei einem Strohfeuer bleiben.“

Im Landkreis Alzey-Worms wurde die Verbandsgemeinde Wörrstadt als Modellkommune ausgewählt, um hier erste Erfahrungen im Ausbau und Neuaufbau von Beteiligungsformaten und -strukturen zu sammeln, die dann bei zukünftigen Prozessen im Landkreis genutzt werden können. Es begann mit einer Schwimmbadparty exklusiv nur für junge Menschen im Sommer 2022 im Neubornbad in Wörrstadt, bei der die Werbetrommel für das Jugendforum gerührt wurde. Insgesamt 40 Kinder und Jugendliche nahmen schließlich am ersten Jugendforum teil, bei dem die jungen Menschen ihre Ideen für Projekte, die das Leben in der Verbandsgemeinde für Kinder und Jugendliche attraktiver machen sollten, vorgestellt haben. Aus diesem Forum gingen insgesamt neun Projektgruppen hervor, die gemeinsam mit Patinnen und Paten aus der Politik und Jugendarbeit daran arbeiteten, die Projekte umzusetzen.

Seitdem hat sich viel getan. Unter anderem steht eine neue Dirtbahn in Ensheim kurz vor der Fertigstellung, in der VG Wörrstadt wurde mit der Ausbesserung der Fahrwege begonnen, um den Kindern eine sichere Mobilität zu ermöglichen, und in Saulheim wird eine neue Skaterrampe entstehen. Die Jugendlichen haben erfolgreich mit den Politikern und Fachkräften zusammengearbeitet, Rückschläge, die häufig nicht ausbleiben, überwunden und ihre Projekte vorangetrieben.

„Wir planen, die Projekte Anfang nächsten Jahres abzuschließen. Dies ist ein gelungener Start, um weiter an den landkreisweiten Strukturen für Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in möglichst vielen Bereich zu arbeiten. Es ist gut, dass wir durch die neue Landesförderung für weitere drei Jahre bei dieser Arbeit finanziell unterstützt werden. Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, ihre Umwelt mitzugestalten. Es ist unsere Aufgabe, ihnen das zu ermöglichen. Wir freuen uns, gemeinsam mit Ihnen unsere Zukunft zu gestalten“, betont Christine Hassemer.

Für die kommunalen Förderungen des Landes ist eine klare Konzeption erforderlich, die die aktive Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Bezug auf die Entwicklung kommunaler Strukturen verdeutlicht. Ziel ist es, Netzwerke zwischen den Kooperationspartnerinnen und -partnern vor Ort aufzubauen und Strukturen zu schaffen, dass junge Menschen sich beteiligen könne. In einigen der geförderten Kommunen wurden zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen regelmäßig stattfindende Jugendkonferenzen eingeführt, die einen direkten Austausch zwischen jungen Menschen und Entscheidungsträgerinnen und -trägern ermöglichen. Auch Jugendforen und direkte Jugendbefragungen sollen Jugendliche in das kommunalpolitische Geschehen einbinden. Es gilt, möglichst vielseitige Beteiligungsmöglichkeiten zu schaffen.