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Er ist der Wegbereiter für die deutschen Singer Songwriter:innen: Tim Bendzko ist im Interview bei Miriam Audrey Hannah in der Radioshow: „Music Made in Germany“

Ludwigshafen, den 20. April 2023 Der deutsche Singer-Songwriter Tim Bendzko ist einer der bekanntesten und beliebtesten Künstler in der deutschen Musikszene. Der „Nur noch kurz die Welt–Retter“ lädt anlässlich seines fünften Studioalbums „April“ Moderatorin und Radiojournalistin Miriam Audrey Hannah im Rahmen der RPR1. – Sendung „Music Made in Germany“ in seinen neu gebauten „Camper“, namens „Vanzko“ ein und sagt klar: „Eine billige, grüne Energiequelle zu finden, ist alles, worum es geht.“ In dem persönlichen Interview geht es thematisch um seine Rolle als Vater, warum er sich es immer wieder zumutet auch krank auf der Bühne zu stehen, woher seine Leidenschaft für handwerkliche Dinge kommt, warum er keine Hotels mag und um sein neues Bewusstsein für Nachhaltigkeit.

Die vollständige Sendung wird am Sonntag, den 23. April 2023 um 16:00 Uhr auf RPR1. und um 19.00 Uhr bei RADIO REGENBOGEN und ab 18:45 Uhr bei bigFM ausgestrahlt. Das ganze Gespräch im Interview-Podcast: www.musicmadeingermany.de

Hier Auszüge aus dem „Music Made In Germany“-Interview mit Miriam Audrey Hannah und Tim Bendzko vorab:

> „Eine billige, grüne Energiequelle zu finden, ist alles, worum es geht. Was wir zusätzlich machen können, ist natürlich super gut, aber das Problem wird sich nur lösen, wenn wir diese Energiequelle finden.

> „Wenn man etwas mit den eigenen Händen macht, dann ist das viel wert das macht was mit mir.

> „Leider ist offensichtlich sehr viel Leid notwendig, bis wir die entsprechende Energie aufwenden, um Probleme zu lösen.“

> „Eben habe ich noch komplett eingestaubt mit dem Vorschlaghammer Wände aus dem Haus geprügelt und ein paar Minuten später stehe in vor 17.000 Leuten. Das ist typisch Tim Bendzko.“

> „Es ist unglaublich, zu was wir in der Lage sind, wenn wir müssen. Aber da muss schon die Kacke richtig am Dampfen sein, bis wir was machen.

> „Leider muss ich jetzt hier ein bisschen ‚abhaten’. Ich finde Lego übertrieben teuer und nicht mehr so cool, wie es war.“

> Typisch Tim Bendzko: „Zwischen Bühne, Magen-Darm und Vorschlaghammer“

Dinge selber machen:

„Handwerklich selbst was mit seinen eigenen Händen zu machen, ist ein guter Ausgleich. Alles, was ich sonst mache, passiert ja nur in meinem Kopf. Meinen Camper, den ‚Vandzko’, habe ich ja leider nicht selber ausgebaut, weil ich einfach keine Zeit hatte.

Der wäre dann auch schön geworden, aber nicht so schön, wie er jetzt ist. Aber Zuhause habe ich in der Zeit einen Carport gebaut. 48 Quadratmeter, das ist riesig und wichtig für mich als ‚Nerd’, dass es kein Fertigsatz gewesen ist, sondern alles ist von Null auf selber gebaut. Es hat viel Spaß gemacht und alles, was man mit den eigenen Händen erschaffen hat, ist viel wert – das macht was mit mir.“

Über seinen Camper, den „Vanzko“:

„In meinem Camper ist ein riesiges Bett und ich schlafe so gut darin. Ich lege mich da rein, mache die Augen zu und bin nach einer Sekunde weg.

Diese unglaubliche Zeitersparnis ist wunderbar, in den letzten Tagen sind wir immer erst zwischen 22:00 Uhr und 23:00 Uhr in einer Stadt angekommen. Wenn ich dann ans ‚einchecken’ denke, Koffer auspacken, ankommen und am nächsten Morgen wieder einpacken, auschecken – das verschwendet so viel Zeit. Wenn ich jetzt irgendwo ankomme, kann ich binnen drei Minuten im Bett sein, das ist unschlagbar und entspannt mich sehr.“

Warum er keine Tipps mehr über Nachhaltigkeit geben möchte und warum er es doch tut:

„Ich mag keine Tipps mehr geben, weil das immer so wirkt, als würde ich den Leuten sagen wollen: ‚Ihr müsst das unbedingt so oder so machen, warum macht ihr das denn nicht schon längst?’ Ich glaube, wir wissen alle mittlerweile, was man tun kann und am Ende muss das jeder für sich selber wissen, wo er Potenzial und Kapazität sieht, was zu machen. Am Ende des Tages, wenn man jetzt mal ehrlich ist, liegt da Folgendes auf der Hand: ‚Der größte CO2-Ausstoß, den wir auf diesem Planeten haben, wird von den ärmsten Ländern produziert.’ Das liegt in der Natur der Sache und die Menschen haben wirklich andere Probleme. Da brauchen wir jetzt nicht ankommen und denen erklären, wie superschlau es wäre, ihren Müll zu trennen, dies und jenes besser zu tun. Deshalb wird am Ende die Lösung sein, die wichtig ist anzustreben, einfach eine billige grüne Energiequelle aufzutun. Das ist alles, worum es geht. Alles was wir zusätzlich machen ist natürlich super gut, aber das Problem wird sich nur lösen, wenn wir diese Energiequelle finden.“

Warum viel Leid für Änderungen nötig ist:

„Es könnte natürlich alles schneller gehen, aber ich glaube einfach, dass wir Menschen und da beziehe ich mich mit ein, nicht so richtig gut darin sind, heute Dinge zu tun, die erst in zehn oder 20 oder 30 Jahren eine Relevanz haben, weil wir tagesaktuell 1000 andere Probleme haben, die zu lösen sind. Deshalb ist das auch logisch und nachvollziehbar, warum uns allen das nicht so leichtfällt. Das bringt aber die Konsequenz mit sich, dass offensichtlich leider sehr viel Leid notwendig ist, bis wir die entsprechende Energie aufwenden, um diese Probleme zu lösen. Ich finde, um das Thema positiv zu beenden, dass man ja durch die Pandemie sehen konnte, wie schnell wir in der Lage sind, einen Impfstoff für alle hinzubekommen. Es ist unglaublich, zu was wir in der Lage sind, wenn wir müssen. Da muss also schon die Kacke richtig am Dampfen sein, bis wir was machen.“

Zwischen Bühne, Magen-Darm und Vorschlaghammer:

„Ich erinnere mich, als die Tour von meinem dritten Album anfing. Wir haben in Köln geprobt, dann direkt zwei Shows gespielt. Ich war völlig hinüber, weil ich schon vor den Proben krank geworden bin. So fuhren wir nach Bremen weiter und ich hatte auf unerklärliche Weise eine Wunderheilung erfahren, sodass wir am nächsten Tag in Bremen, und dann noch in Hannover spielen konnten. Als wir dann aber von Hannover nach Stuttgart gefahren sind, habe ich schon auf der Fahrt gemerkt, was los war. Die Kurzfassung ist: ‚Ich hatte ganz krass Magen-Darm, also so ein Norovirus, wo einer vom Gesundheitsamt anruft und man sich erklären musste, wo man überall war.’ Das war hoch ansteckend und ganz gefährlich. In diesem Zustand habe ich dann in der Porsche Arena mein Konzert gespielt, konnte mich gar nicht bewegen, musste währenddessen auf Toilette, komme am nächsten Tag irgendwie nach Hause, habe so drei, vier Tage frei und was macht der Tim?! Den Keller entkernen… und dann bin ich direkt von diesem Keller aus in die Mercedes Benz Arena gefahren und stehe ein paar Minuten später vor ca. 17.000 Leuten mit zittrigen Händen und dachte mir so: ‚Wenn die Leute dieses Bild jetzt vor Augen hätten, wie ich eben noch komplett eingestaubt Wände aus diesem Haus geprügelt habe und mit dem Vorschlaghammer versucht hatte, Fliesen von der Wand zu kriegen.’“

Welche Phase er bei seinem Sohn nicht abwarten kann:

„Die Lego-Phase kann ich ehrlich gesagt nicht abwarten. Da freue ich mich sehr drauf;

dann kann ich da ein bisschen was bauen. Als Erwachsener hatte ich sogar mal so eine ‚Lego Technik-Phase’, die dann aber relativ schnell verflogen ist, als ich festgestellt hatte, dass das totaler Quatsch ist. Das ist sogar richtig Zeitverschwendung, da baue ich lieber was ‚Sinnvolles’.

Für Lego will ich ehrlich gesagt auch keine Werbung machen, ich finde es wird

immer teurer und dabei immer schlechter. Leider muss ich jetzt hier ein bisschen ‚abhaten’. Ich finde Lego übertrieben und nicht mehr so cool, wie es war.“

Die Radioshow und der Interview-Podcast „Music Made in Germany“ mit Miriam Audrey Hannah ist seit 2012 eine Initiative für die Künstlerszene in Deutschland. Die Plattform gibt Raum für Geschichten, die nach dem Ende nicht vorbei sind und leistet einen Beitrag zur Stärkung und Wahrnehmung der Künstler: innen in unserem Land.

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