Foto: Kita Kinterbunt Bechtheim

Im ausgelagerten Kindergarten in der Hesslocher Straße (K42) sorgen sich die Eltern seit Monaten um die Sicherheit ihrer Kinder. Der Kindergarten befindet sich in unmittelbarer Angrenzung zur Sport- und Kulturhalle, welche auch auf dieser Straßenseite das letzte Gebäude vor dem Ortsende Richtung Dittelsheim-Hessloch ist. Entsprechend ist auch generell eine bereits erhöhte Geschwindigkeit als die erlaubten 50 km/h festzustellen.

Obwohl sich die Ortsgemeinde selbst seit Jahren für eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit vor der Sport- und Kulturhalle einsetzt, wurde dies zuletzt (erneut) von der zuständigen Verkehrsbehörde abgelehnt, welche sich auf eine Einschätzung der sog. „Verkehrsschau“, also eine Beteiligung von Straßenbaulastträgern und beteiligten Interessenträger im Straßenverkehr stützt. Vielmehr sei die Beschriftung mit dem Verkehrszeichen Nr. 136 „Kinder“ ausreichend.

Der letzte Termin im März 2024 fand allerdings außerhalb der Hauptverkehrszeiten statt. Bürgermeister Tobias Perlick, welcher den Antrag auf verkehrsberuhigende Maßnahmen selbst eingebracht hatte, erinnert sich: „Da konnte man vor Ort noch so sehr appellieren und Argumente liefern – ich hatte den Eindruck, dass man uns nur anhört, damit man das erledigt hat. Wirkliches Interesse an der Sachlage habe ich nicht wahrgenommen.“ Dabei habe er gehofft, dass der bereits vor einigen Jahren schon einmal gestellte Antrag auf Geschwindigkeitsreduzierung nun Erfolg haben werde – schließlich rede man von einem Kindergartenbetrieb von 100 Kindern, der jetzt noch einmal on top, neben dem Sporthallenbetrieb, hinzugekommen ist.

An der Stelle der Kreisstraße 42, wo z.B. ein Zebrastreifen oder zumindest die Tempobeschränkung auf 30 km/h angemessen erschiene, gilt nun also weiterhin das reguläre Tempolimit von 50 km/h.

Das sorgt bei vielen Eltern für Sorgenfalten. „Gerade morgens und mittags, wenn die Kinder gebracht oder abgeholt werden, ist hier viel los. Ein Auto, das mit 50 vorbeifährt, kann schnell zur großen Gefahr werden“, sagt Melanie Schwab, Vorsitzende des Elternausschusses und selbst Mutter. Um auf die Situation aufmerksam zu machen, hat der Elternausschuss, mit Unterstützung des Fördervereins der KITA Kunterbunt, 2 Banner am Ortseingang und direkt vor dem Kindergarten aufgehängt. Darauf wird an die Autofahrer appelliert, hier besonders vorsichtig zu fahren und Rücksicht auf die Kinder zu nehmen. Zusätzlich wollen Eltern mit einer gemeinsamen Fotoaktion ein starkes Zeichen setzen. „Wir wollen zeigen, dass wir viele sind und dass uns die Sicherheit unserer Kinder am Herzen liegt“, so Schwab weiter.

Bürgermeister Tobias Perlick unterstützt die Aktion des Elternausschusses. „Wir haben als Ortsgemeinde alles versucht, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, aber sind mit unserem Latein am Ende“, erklärt er. Dennoch hoffe er, dass die öffentliche Aufmerksamkeit und das Engagement der Eltern zu einer Neubewertung führen könnten. Er hofft, dass sich der Tenor „es muss erst was passieren, bevor gehandelt wird“ nicht bewahrheitet.

Wie es weitergeht, ist offen. Für die Eltern steht fest, dass sie sich mit Nachdruck für ein sicheres Umfeld rund um den Kindergarten einsetzen werden.