Foto: Pixabay

Kreis schreibt Schulentwicklungsplanung fort

Eine deutliche Erhöhung der Anzahl der Schülerinnen und Schüler in den Sekundarstufen der Schulen im Landkreis über dem Landesdurchschnitt zeigt die Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung (SEP) für den Landkreis Alzey-Worms auf. „Wir benötigen in den kommenden Jahren mehr Platz für die Schülerinnen und Schüler in unseren weiterführenden Schulen. Alle Beteiligten müssen aufeinander zugehen und Möglichkeiten ausloten, um auch kurzfristig Lösungen zur Schaffung der benötigten Klassenräume zu finden“, betonte Landrat Heiko Sippel in der jüngsten Sitzung des Kreistags. Die Zahlen im Entwurf der Schulentwicklungsplanung, die Kreisverwaltungsdirektorin Ruth Emrich dem Gremium präsentierte, machten deutlich, dass in Folge der zunehmenden Geburtenzahlen bis zum Schuljahr 2030/2031 ein konstanter Anstieg der Schülerzahlen zunächst in den Grundschulen, ab diesem Zeitpunkt dann zeitversetzt in den weiterführenden Schulen zu erwarten sei.

„Hiernach besteht Handlungsbedarf an folgenden Alzeyer Schulen: der Volkerschule (Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen und Sprache), der Löwenschule (Schule mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung), dem Elisabeth-Langgässer Gymnasium, dem Gymnasium am Römerkastell und der Gustav-Heinemannn-Realschule plus und Fachoberschule“, berichtete Emrich.  Auch für das Schulzentrum Wörrstadt, mit der Erich-Kästner-Realschule plus und der Georg-Forster-Gesamtschule sowie für die Rheingrafenschule (Realschule plus und Fachoberschule) in Wörrstadt stellt die Schulentwicklungsplanung einen wachsenden Bedarf an Räumen fest. Um schnellstmöglich Klassenräume bereit zu stellen, konnten bereits insgesamt sechs Schulpavillons, die nach Anschluss der Bauarbeiten an der Realschule plus „Am alten Schloss“ in Gau-Odernheim frei wurden, nach Wörrstadt umgesetzt werden. Zwei Pavillons zur Rheingrafenschule und vier Pavillons zum Schulzentrum Wörrstadt. „Auf der Grundlage der Ergebnisse der Fortschreibung der SEP empfiehlt die Verwaltung, verschiedene bauliche und schulorganisatorische Maßnahmen, insbesondere für die Unterbringung zusätzlicher Schülerinnen und Schüler, umzusetzen“, betonte Emrich. Mit den betroffenen Schulen und der Schulaufsichtsbehörde seien Gespräche zu führen, um alle Möglichkeiten auszuloten und Synergieeffekte zu nutzen.  Zudem müssen die Kosten für die notwendigen Baumaßnahmen ermittelt und geprüft werden. Ein Katalog mit den geplanten Projekten und der Zeitplan zur Umsetzung seien den Kreisgremien zur Beschlussfassung vorzulegen.

Die letzte Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung für die Schulen in der Trägerschaft des Landkreises Alzey-Worms ist vom Kreistag im Mai 2015 verabschiedet worden. Der Schwerpunkt der damaligen Untersuchung lag auf den Förderschulen und deren Entwicklung im Hinblick auf die Umsetzung der UN-Konvention zur Inklusion im rheinland-pfälzischen Schulsystem. Die Erwartung des Landes, dass die Schülerzahlen an den Förderschulen zurückgehen werden und die Aufnahme und Unterrichtung von Kindern mit Beeinträchtigungen an den Regel- und Schwerpunktschulen verstärkt erfolgen werde, habe sich nicht bestätigt. Vielmehr sei seit dem Schuljahr 2018/2019 wieder ein Anstieg der Schülerzahlen an den Förderschulen festzustellen.