Bildquelle: Klinikum Worms; pakalski

Worms, 17. April 2023 – Am 24. April 2023 startet am Klinikum Worms eine neue Schlaganfall-Selbsthilfegruppe. Der Auftakttermin findet um 18 Uhr im Konferenzraum EG des Klinikums statt. Die neu ins Leben gerufene Selbsthilfegruppe gibt Schlaganfall-Patienten und deren Angehörigen einen Raum, um sich auszutauschen, Erfahrungen zu teilen oder sich gegenseitig Mut zu machen. Anlässlich des ersten Treffens informieren die Schlaganfall-Experten des Klinikums in kurzen Impulsvorträgen rund um das Thema Schlaganfall. Prof. Dr. Rolf Kern, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Regionalbeauftragter der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe, berichtet allgemein über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten eines Schlaganfalls. Im nächsten Kurzvortrag stellt Eric Noppenberger, der pflegerischer Leiter der Schlaganfallspezialstation des Klinikums ist, das Konzept einer Stroke Unit vor und berichtet von der früheren Wormser Selbsthilfegruppe. Abschließend informieren Mitarbeiter der Physiotherapie des Klinikums über ihre Arbeit auf der Schlaganfallstation und Möglichkeiten der Nachsorge.

„Nach einem Schlaganfall ist vieles nicht mehr wie zuvor“, berichtet Eric Noppenberger. Aus seiner Erfahrung mit der früheren Selbsthilfegruppe weiß er, wie wichtig der Austausch mit anderen Schlaganfall-Patienten gerade in der ersten Zeit nach der Erkrankung ist. „Manchmal kann es sein, dass man Dinge, die für uns eigentlich selbstverständlich sind, wieder vollkommen neu lernen muss. Beispielsweise das Sprechen, Gehen oder auch Essen.“ Vor dem Betroffenen und seinen Angehörigen läge dann zwar ein langer Weg, den allerdings niemand alleine gehen müsse. „Es ist wichtig, sich Unterstützung zu holen und genau dafür soll die Selbsthilfegruppe da sein“, ergänzt er. Auch die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe bietet Betroffenen und Angehörigen verschiedene Informationen und Hilfen rund um das Thema an.

Bei einem Schlaganfall ist die Blutversorgung des Gehirns vorübergehend beeinträchtigt. Je schneller dem Patienten geholfen wird, desto größer sind seine Chancen, den Schlaganfall ohne langfristige Folgen zu überstehen. „Dennoch ist der Schlaganfall nach wie vor für viele bleibende Beeinträchtigungen oder Behinderungen verantwortlich“, ergänzt Prof. Kern. Da jeder Schlaganfall anders verläuft, sind auch die Folgen eines Schlaganfalls verschieden. „Die Größe des Schlaganfalls und der Bereich des Gehirns, in dem er stattfindet, sind die beiden entscheidenden Faktoren“, so der Chefarzt. Dennoch gibt es Folgen, die besonders häufig auftreten. „Lähmungen und Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsschwierigkeiten sehen wir sehr oft“, berichtet der Neurologe, der in seiner Klinik nahezu täglich Schlaganfallpatienten behandelt. „Die Schlaganfall-Experten unserer Klinik unterstützen die Gründung der neuen Gruppe deshalb tatkräftig. Sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen kostet manchmal Überwindung. Ich“, so der Arzt weiter „möchte deshalb jeden ermutigen, ein solches Hilfsangebot anzunehmen.“

Nach der Auftaktveranstaltung soll sich die Selbsthilfegruppe weitgehend selbst organisieren. Diese Aufgabe wird zukünftig Frau Dipl.-Päd. Erni Werth-Bracke aus Westhofen übernehmen, die sich zum Abschluss der Veranstaltung persönlich vorstellt. Die zukünftigen Gruppentreffen finden ab Juni 2023 an jedem zweiten Montag im Monat um 18 Uhr im Klinikum statt.