Foto:Stadtverwaltung Worms
Als Klaus Martin in der Zeitschrift „Monumente“ auf den Artikel zum Taucherfriedhof in Bautzen und den damit verbundenen Spendenaufruf stieß, wurde er sofort aktiv und mobilisierte den Freundschaftskreis Bautzen-Worms e.V., dessen Vorstandschaft er seit 2015 innehat. „Ehrensache, dass wir da mitmachen“, fasst Wilfried Rutschmann, der Schatzmeister des Vereins, den Wormser Spendenaufruf zusammen.
Gesammelt wurde für den Gottesacker zum Taucher Friedhof oder kurz Taucherfriedhof, dessen Name nichts mit Wasser zutun hat, sondern eine Anspielung auf das Baumaterial der ersten Friedhofskapelle ist, welches aus dem benachbarten Taucherwald kam. Auf dem acht Hektar großen Friedhof finden sich viele historische Gräber – am eindrucksvollsten ist jedoch die sogenannte Gruftstraße. An dieser befinden sich zu beiden Seiten zumeist barocke Grufthäuser, die ins frühe 17. bis Ende des 18. Jahrhunderts datiert werden und mit aufwendig verzierten Metallgittern versehen sind. Diese Gitter sind über die Jahre durch Korrosionen stark in Mitleidenschaft gezogen worden und werden nun nach und nach durch einen Kunstschmiedemeister restauriert. Für die Sanierungsmaßnahmen fallen Kosten zwischen 30.000 und 42.000 Euro an, wobei ein Teil von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) übernommen wird. Die Friedhofsverwaltung Bautzen engagiert sich mit der Aktion „Nette Nachbarn gesucht“ zudem für die Betreuung und Weiternutzung der Grufthäuser.
Die Städtepartnerschaft mit Bautzen gehört zu den jüngeren Wormser Partnerschaften. Die offizielle Partnerschaftsurkunde unterzeichneten der frühere Wormser Oberbürgermeister Gernot Fischer und sein Amtskollege Christian Schramm im Juni 1990 im Schloss Herrnsheim. Der Freundschaftskreis Bautzen-Worms e.V. gründete sich wenige Monate später im August.
Klaus Martin, der schon bei der Gründung als zweiter Vorstand dabei war, betont, dass die Hauptaufgaben des Vereins die Pflege der Verbindungen nach Bautzen und die gegenseitige Unterstützung der Menschen in der Partnerstadt sind. Ihn freute besonders die Unterstützung der Medien – sowohl die Wormser Zeitung als auch die Sächsische Zeitung berichteten über die Wormser Unterstützung. „Und auch im Sachsenspiegel vom MDR hatten wir einen kurzen Auftritt“, berichtet Barbara Wirth, die Schriftführerin des Vereins. Am meisten freue man sich jedoch über die Reaktionen aus Bautzen direkt. Der Partnerverein unter der Vorstandschaft von Tomasz Nawka und André Wucht, aber auch der Bautzner Friedhofsverwalter Robert Eckhardt und der Pfarrer Christian Tiede betonten ihre Begeisterung für die Wormser Unterstützung und das partnerschaftliche Miteinander. Schlussendlich konnten 3.000 Euro von Worms nach Bautzen geschickt werden. Genau diese Summe hatte man sich erhofft und durch eine Aufrundung seitens des Freundschaftskreises auch erreicht.
Der Taucherfriedhof blickt 2023 auf 500 Jahre Bestehen zurück. Dieses Ereignis möchte Klaus Martin auch zum Anlass nehmen, um mit dem Verein bald wieder die Freunde in Bautzen zu besuchen. Oberbürgermeister Adolf Kessel freut sich über das Engagement des Freundeskreises und ist gespannt, was ihm dann aus Bautzen berichtet wird.