Polizeieinsatz in der Alzeyer Innenstadt: Einsatzkräfte ziehen einen Mann zur Seite, nachdem Gegendemonstrierende kurzzeitig die Route einer rechtsextremen Versammlung blockiert hatten. Die Polizei spricht insgesamt von einem weitgehend friedlichen Verlauf der Demonstrationen unter dem Motto „Alzey zeigt Gesicht“. Fotos: Mirco Metzler/Die Knipser
Entschlossen, laut und zugleich friedlich: Unter dem Motto „Alzey zeigt Gesicht“ haben am Samstag zahlreiche Menschen in der Alzeyer Innenstadt gegen eine rechtsextreme Demonstration Stellung bezogen. Das breite Bündnis aus Parteien, Vereinen, Kirchen und Initiativen wollte ein klares Zeichen gegen Hass, Hetze und Ausgrenzung setzen.
Während sich die Teilnehmenden des Gegenprotests bunt und vielfältig präsentierten, marschierten unweit davon Mitglieder der rechtsextremen Gruppierungen „Kameradschaft Rheinhessen“ und NPD, die vom Verfassungsschutz als verfassungsfeindlich eingestuft werden.
Nach Angaben der Polizei Alzey verliefen die Versammlungen insgesamt weitgehend störungsfrei. Lediglich an einer Stelle kam es zu einem Zwischenfall, als Gegendemonstrierende die Route der rechten Kundgebung kurzzeitig blockierten. Die Einsatzkräfte griffen ein, um den Weg freizuhalten – dabei mussten einzelne Personen zur Seite gezogen werden.
Im Zusammenhang mit dem Vorfall leitete die Polizei mehrere Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz ein. Zugleich betonte sie, dass die Versammlungsfreiheit gemäß Artikel 8 des Grundgesetzes gleichermaßen den Schutz aller friedlichen Versammlungen umfasst – unabhängig von der politischen Ausrichtung.
Das Bündnis „Alzey zeigt Gesicht“ hatte bereits im Vorfeld betont, man wolle sich friedlich, aber entschieden gegen menschenfeindliche Parolen stellen. Die Teilnehmenden hielten Transparente mit Botschaften für Vielfalt, Demokratie und Zusammenhalt hoch.
Trotz des kurzen Zwischenfalls werteten die Organisatoren den Tag als Erfolg: Alzey habe gezeigt, dass die Zivilgesellschaft fest gegen rechtsextreme Ideologien stehe – und dies mit Haltung, nicht mit Gewalt.
Text: SR/Redaktion Die Knipser



























