Fotos: Horst Fechner/Die Knipser

Jubel, Musik und rollende Räder: Am Freitag, 31. Oktober 2025, wurde in Osthofen der neue Skatepark auf dem Festplatzgelände hinter der Kita „Arche Noah“ offiziell eröffnet. Noch bevor die Reden begannen, eroberten die ersten Skateboards, Roller und BMX-Räder die Anlage – begleitet vom rhythmischen Surren der Räder und dem Applaus zahlreicher Besucherinnen und Besucher.

Ein langer Weg zur neuen Anlage

Der neue Skatepark ist das Ergebnis jahrelangen Engagements. Nachdem der alte Platz dem Bau der Grundschule weichen musste, blieb die Osthofener Skaterszene zunächst ohne festen Treffpunkt. „Wir wollten einen Ort schaffen, an dem sich Jugendliche wieder entfalten können“, erklärt Stadtbürgermeister Thomas Goller (SPD) im Gespräch. „Dass das jetzt geklappt hat, ist das Ergebnis vieler Ideen, Diskussionen und einer großartigen Zusammenarbeit.“

Besonders aktiv war von Beginn an die lokale Skater-Community. Tom Ritscher, einer der Initiatoren, erinnert sich: „Am Anfang dachten viele, das wird sowieso nichts. Aber wir haben nicht locker gelassen, Pläne vorgestellt, Sponsoren gesucht und immer wieder nachgehakt.“

Unterstützung aus der ganzen Stadt

Das Projekt wurde von zahlreichen Unterstützern getragen. Eine Crowdfunding-Aktion brachte über 15.000 Euro, weitere Mittel kamen von den Osthofener Wingertshexen, der Sparkassenstiftung und durch Einnahmen aus Führungen im Schill-Turm zusammen. Mit Hilfe der LEADER-Förderung flossen schließlich weitere 242.000 Euro in das Projekt.

„Man spürt hier, was Gemeinschaft leisten kann“, sagt Daniel Rüth vom Planungsbüro Landskate aus Köln, das die Anlage gemeinsam mit den Jugendlichen entwickelte. „Wir haben viel Input bekommen, die Ideen waren durchdacht und praxisnah. Am Ende ging es nur noch um kleine technische Details.“

Inklusiver Treffpunkt für Jung und Alt

Der Skatepark umfasst 500 Quadratmeter Fläche und bietet mit seinem Multiline-Konzept Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden – ideal für Anfänger und erfahrene Fahrerinnen und Fahrer. Besonders hervorzuheben ist die inklusive Gestaltung: Auch Sportrollstühle können die Anlage nutzen. „Uns war wichtig, dass niemand ausgeschlossen wird“, so Goller. „Hier soll jeder Spaß an Bewegung haben – unabhängig von Alter oder Fähigkeit.“

Eröffnung mit Musik, Streetfood und heißem Kaffee

Zur Eröffnung spielten die Bands Ferox22 und Andy’s Sisters, zwei Breakdancer sorgten zusätzlich für Stimmung. Das Jugendhaus Osthofen versorgte die Gäste mit Getränken, Dogan Imbiss mit herzhaften Snacks, und das mobile Coffee-Auto „The Flying Coffee“ war mit vor Ort und sorgte mit Cappuccino, Espresso und heißer Schokolade für warme Hände an einem kühlen Herbsttag. „Die Atmosphäre war richtig familiär“, berichtete eine Besucherin. „Man hat gemerkt, dass das Projekt den Leuten am Herzen liegt.“

Auch Skater Lukas Röllecke zeigte sich begeistert: „Früher hatten wir nur eine kleine Fläche – jetzt haben wir endlich einen richtigen Skatepark. Es ist ein Ort, der bleibt. Ein Platz, an dem man Freunde trifft, Tricks übt und einfach eine gute Zeit hat.“

Mehr als Beton und Rampen

Der Skatepark ist längst mehr als eine Sportstätte. Er ist ein Symbol für Zusammenhalt und Beteiligung, für Jugendkultur und Engagement. „Das Projekt zeigt, was möglich ist, wenn Stadt, Vereine und Bürger an einem Strang ziehen“, fasst Goller zusammen.

Text: MM/VM/Redaktion Die Knipser