Feuerwehr, THW und Rettungsdienste arbeiteten Hand in Hand: Bei der Großübung im Altrheingebiet stand das Zusammenspiel der Kräfte im Mittelpunkt. Fotos: Mirco Metzler/Die Knipser
Wie gut ist die Region vorbereitet, wenn der Rhein über die Ufer tritt? Diese Frage stand am vergangenen Samstag im Mittelpunkt einer groß angelegten Katastrophenschutzübung im Kreis Alzey-Worms. In den Gemeinden Hamm, Eich und Gimbsheim wurde ein fiktives, aber realitätsnahes Hochwasser-Szenario durchgespielt – mit rund 500 Einsatzkräften und 90 Freiwilligen.
 
Das Übungsszenario war klar: Nach tagelangem Hochwasser gibt der Rheindeich im Altrheingebiet an mehreren Stellen nach. Wasser strömt in die Ortschaften, Anwohner müssen evakuiert werden, Sandsäcke sind dringend erforderlich, Kommunikationswege müssen funktionieren – und das alles unter Zeitdruck.
 

Rettungskräfte üben mit Unterstützung aus der Bevölkerung

 
Bereits am frühen Morgen begannen die Maßnahmen. Über Lautsprecherdurchsagen wurden die fiktiv betroffenen Orte alarmiert. Rund 90 freiwillige Helferinnen und Helfer aus der Region schlüpften in die Rolle von Anwohnerinnen und Anwohnern, die auf Evakuierung angewiesen sind. Sie begaben sich zu zentralen Sammelpunkten, von wo aus sie von Einsatzkräften der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes in Sicherheit gebracht wurden.
 

Sandsäcke, Logistik und Zusammenarbeit im Fokus

 
Einer der Kernpunkte der Übung war die logistische Bewältigung der drohenden Flut: Wie schnell kann eine Sandsackfüllstation eingerichtet werden? Wie effizient lassen sich tausende Sandsäcke befüllen, verladen und an neuralgische Stellen bringen? Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW) und weitere Organisationen arbeiteten Hand in Hand, um die Abläufe zu testen. Besonders im Fokus standen auch die Koordination vor Ort und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Einheiten.
 
Laut Verantwortlichen verliefen die Abläufe während der mehrstündigen Übung weitgehend reibungslos. Die Kommunikationsketten – vom Einsatzort über die Kreisverwaltung bis hin zum übergeordneten Lagezentrum für Bevölkerungsschutz – funktionierten stabil. Die Übung habe einmal mehr gezeigt, dass bei komplexen Lagen nicht nur Schnelligkeit, sondern auch Präzision und klare Zuständigkeiten entscheidend seien.
 

Vorbereitung auf den Ernstfall

 
Die Großübung war Teil eines umfassenden Konzepts zur Hochwasservorsorge im Landkreis Alzey-Worms. In den kommenden Wochen sollen alle Abläufe, Entscheidungen und Schnittstellen systematisch ausgewertet werden. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Weiterentwicklung des Alarm- und Einsatzplans für Hochwasser ein.
 
Ziel bleibt es, im tatsächlichen Krisenfall schnell und gezielt reagieren zu können – und die Bevölkerung bestmöglich zu schützen.
 
Text: MM/SP/SR/Redaktion Die Knipser