Zum Start der Wunschzettelaktion in der Wormser Kaiserpassage präsentieren Vertreter der beteiligten Einrichtungen zusammen mit Schirmherr Dirk Beyer und Center-Manager Jens Buschbacher die ersten Wunschzettel, die nun von Passanten und auch von Kindern abgenommen und erfüllt werden können. Fotos: Mirco Metzler/Die Knipser

In der Wormser Kaiserpassage ist am Montag die diesjährige Wunschzettelaktion für Kinder angelaufen. Unter der Schirmherrschaft des Landtagsabgeordneten Dirk Beyer wurden die ersten Wunschzettel präsentiert – ein Startsignal für eine Aktion, die seit Jahren Kindern eine besondere Weihnachtsfreude bereitet.
 
Laut Center-Manager Jens Buschbacher wurden insgesamt 600 Wunschzettel vorbereitet und verteilt, von denen bereits rund 400 ausgefüllt zurückgekommen sind. Die Zettel stammen von Kindern, die in verschiedenen sozialen Einrichtungen in Worms betreut werden – darunter das Kinderheim St. Marien, die Spiel- und Lernstube, das Frauenhaus, die Jugendhilfe Manusch und das Alisa-Zentrum.

 

Wünsche, die Herzen berühren

Die Wunschzettel fallen oft bescheiden aus: Ein Schminkset, ein Riesenteddy, LEGO-Spielzeug oder sogar Bettwäsche – kleine Wünsche, die für viele Kinder jedoch etwas ganz Besonderes bedeuten. Heike Nickel-Eltrop vom Frauenhaus erklärt, dass viele Kinder dort mit fast nichts ankommen: Spielzeug oder persönliche Dinge fehlen vollständig. Umso größer sei die Bedeutung eines Weihnachtsgeschenks.
 
Auch Annette Eberhardt von der Jugendhilfe Manusch bestätigt, dass die Wunschzettel oft rührend schlicht seien. „Die Kinder wünschen sich Dinge, die für die meisten selbstverständlich sind“, sagt sie.

 

Wunschzettelwände stehen bereit

Seit Montag hängen die Wunschzettel gut sichtbar in der Kaiserpassage aus. Passantinnen und Passanten können einen Zettel abnehmen, das gewünschte Geschenk besorgen und es anschließend wieder in der Passage abgeben. Diese werden vor Weihnachten an die beteiligten Einrichtungen übergeben.
 
Händler und Unterstützer der Aktion wissen: Viele Spender sind großzügig und legen zusätzlich etwas dazu. Guido Kikum vom Spielwarengeschäft Toysino berichtet, dass oft größere Sets gekauft werden, auch wenn das Kind nur „LEGO“ geschrieben hat.

 

Engagement aus der Stadtgesellschaft

Die Aktion wird von zahlreichen Wormser Institutionen getragen und begleitet. Waldemar Herder, Beigeordneter der Stadt Worms, lobte den Einsatz aller Beteiligten. Die Aktion trage jedes Jahr dazu bei, „leuchtende Kinderaugen“ zu schaffen und sei ein Beispiel dafür, wie unkompliziert Freude geteilt werden könne.
 
Auch im Alisa-Zentrum wurden rund 100 Wunschzettel gesammelt, wie Gamila Nickel berichtet. Die Nachfrage ist groß, ebenso wie die Hoffnung der Kinder.
 
Sollten einzelne Wunschzettel nicht vermittelt werden, springt zuletzt der Lions-Club Worms ein – auch wenn das bisher kaum notwendig war.

 

Mehr als Geschenke

Neben dem Geschenk selbst spielt für viele Kinder eine persönliche Grußkarte eine besondere Rolle. Wie Bianca Seelmann vom Kinderheim St. Marien erzählt, werden die Karten oft laut vorgelesen und mit großer Freude aufgenommen. „Fehlt eine Karte, ist die Enttäuschung manchmal größer als über ein nicht so großes Geschenk“, sagt sie.
 
Ab sofort können Weihnachtsfreunde in der Kaiserpassage Wunschzettel auswählen und erfüllen. Die gesammelten Päckchen werden kurz vor Weihnachten an die Einrichtungen übergeben – eine Tradition, die in Worms jedes Jahr aufs Neue für Wärme sorgt.
 
Text: VM/Redaktion Die Knipser