Foto: Max Sittel/Büro Dirk Beyer

Auf Einladung der beiden SPD-Landtagsabgeordneten Dirk Beyer (Worms) und Kathrin Anklam-Trapp (Alzey-Worms) fand im DRK-Berufsbildungswerk (BBW) in Worms ein umfassender SPD-Bildungsdialog statt. Als besonderer Gast nahm Sven Teuber, Staatsminister für Bildung teil, um gemeinsam mit zahlreichen Akteurinnen und Akteuren aus dem Bildungsbereich über aktuelle Herausforderungen, notwendige Reformen und die Weiterentwicklung der Bildungslandschaft in Rheinland-Pfalz zu diskutieren.

Unter den mehr als 100 Gästen befanden sich neben dem Wormser Bildungsdezernenten Waldemar Herder auch die beiden Mitglieder der Landesschüler*innenvertretung Naila Murati und Zahra Barkouch. Vertreterinnen und Vertreter aus Schulen, Kitas, Eltern, außerschulischen Bildungsträgern sowie Institutionen der beruflichen Bildung sorgten für eine breite und vielfältige Perspektive auf die aktuellen Entwicklungen im Bildungssektor.

Nach einer Begrüßung durch Dirk Beyer und einem Grußwort des BBW-Schulleiters Jürgen Wonn eröffnete Bildungsminister Teuber mit einem Impulsvortrag den inhaltlichen Austausch des Abends. Er betonte, wie wichtig es sei, in der „Bildungsfamilie“ weniger über Verbote zu sprechen, dafür aber Startrampen zu bauen, die jungen Menschen allen gleiche Chancen ermöglichen. „Für die Erziehung und Bildung von Kindern braucht es viel mehr als Kita und Schule. Es braucht das sprichwörtliche Dorf, also den gesamten Stadtteil als Sozialraum“, sagte Teuber und hob hervor, dass es zentral sei, Pädagogik für das Kind wieder in den Mittelpunkt zu rücken – und nicht bürokratische Vorgaben.

Ein besonderer Fokus lag auf der Stärkung der Grundkompetenzen, bei deren Förderung moderne Technik eine bedeutende Rolle spielen könne. Deutlich mahnte der Minister: „Deutschland kann es sich nicht länger leisten, jährlich 50.000 junge Menschen ohne Schulabschluss in die Zukunft zu entlassen.“

Teuber verwies in diesem Zusammenhang auf die bereits bestehenden und weiter geplanten Investitionen des Landes sowie gezielte pädagogische Programme, die auf die Verbesserung von Kernkompetenzen zielen. Derzeit seien 45.000 Lehrerinnen und Lehrer in Rheinland-Pfalz tätig – Rekordbeschäftigung. Außerdem kündigte er Strukturverbesserungen in Kitas und Schulen an, um Lern- und Arbeitsbedingungen weiter zu stärken. Darüber hinaus solle die geplante Lehrmittelfreiheit Familien deutlich entlasten. Eine Familie mit 2 Kindern erfährt so eine Entlastung von 2500 Euro durch das vom Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer angekündigte Ziel. Fazit war eindeutig: „Es muss zu 100% um Interesse, Leistungen und Kompetenzen gehen. Bildung darf zu 0% von Herkunft oder dem Geldbeutel der Eltern abhängen. Wir arbeiten daran, dass Rheinland-Pfalz seine bundesweite Spitzenrolle in Bildungsgerechtigkeit so weiter ausbaut. Auch durch Gebührenfreiheit in Kita und Schulen.“

Im Anschluss an das Impulsreferat entwickelte sich ein reger Austausch zwischen allen Teilnehmenden. Diskutiert wurden unter anderem die begrüßte Abschaffung unangekündigter Tests, Fragen der Gerechtigkeit, Raumproblemen in Schulen, Herausforderungen des Kita-Alltags sowie Umsetzungsperspektiven des Start-Chancen-Programms.

Abschließend stand der Appell im Mittelpunkt, gemeinsam zu agieren und Bildungsentwicklung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen. Auch die Eltern wieder mehr in die Verantwortung zu nehmen, forderte Waldemar Herder. Stadtratsmitglied Alexandra Zäuner begrüßte den Plan der SPD, Familien stark zu entlasten, indem künftig alle Schulbücher und Arbeitshefte für alle kostenfrei wären. Auch im ÖPNV könnte die Gemeinschaft mit einem kostenfreien ÖPNV-Ticket für alle Schüler und Schülerinnen das noch über Schule hinaus ergänzen. Das Fazit der Jugend war eindeutig: „Danke, dass wir gehört werden. Das wir mitbekommen, dass Politik sich so um unsere Belange kümmert und ernst nimmt, was wir sagen. Gerade die Abschaffung der unangekündigten Tests entlastet enorm im Alltag und schafft Vertrauen wie Sicherheit im Lernen“, äußerten sowohl die beiden Landesschüler*innenvertreterinnen als auch die anwesende Vorsitzende des Jugendparlaments.

Anklam-Trapp und Beyer zeigten sich nach über zwei Stunden intensiven Austauschs sehr zufrieden mit dem Abend: „Dieser SPD-Bildungsdialog zeigte eindrucksvoll, wie wertvoll der direkte Austausch zwischen Politik, Bildungsinstitutionen, Schülervertretungen und weiteren Akteuren ist, um die Bildungslandschaft in Rheinland-Pfalz im Sinne der Kinder und Jugendlichen weiter nachhaltig zu stärken.“