Tatort Notaufnahme: In der Nacht zum 16. November versuchte ein Mann gewaltsam, in das Alzeyer Kreiskrankenhaus einzudringen. Fenster gingen zu Bruch, das Personal flüchtete aufs Vordach. Die Klinik prüft nun zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen. Archivfoto: Mirco Metzler/Die Knipser
In der Nacht zum 16. November kam es zu einem bedrohlichen Zwischenfall in der Notaufnahme des Alzeyer Kreiskrankenhauses. Ein Mann, der bereits in der Vergangenheit mehrfach durch auffälliges Verhalten in der Klinik in Erscheinung getreten war, versuchte gewaltsam, sich Zutritt zur Notaufnahme zu verschaffen. Der Vorfall führte zu einem Großeinsatz der Polizei und hinterließ beim Klinikpersonal Spuren der Verunsicherung.
Gegen vier Uhr morgens näherte sich der Mann erneut dem Krankenhaus und begann zunächst damit, Kieselsteine gegen die Tür der Notaufnahme zu werfen. Kurz darauf wurde ein Fenster im Wartebereich mit einem großen Stein eingeworfen. Weitere Sachbeschädigungen folgten, darunter ein zerstörtes Fenster im sogenannten Gipsraum. Der Schaden ist laut Klinikleitung erheblich – neben zerbrochenen Scheiben wurden auch Fensterrahmen in Mitleidenschaft gezogen.
Zum Zeitpunkt des Angriffs befanden sich keine Patientinnen oder Patienten in der Notaufnahme, was Schlimmeres verhinderte. Zwei Mitarbeitende des Krankenhauses, die sich in akuter Gefahr sahen, zogen sich zunächst in einen Aufenthaltsraum zurück. Als die Situation eskalierte, flüchteten sie schließlich auf das Vordach des Gebäudes, um sich in Sicherheit zu bringen.
Die Polizei war mit sechs Einsatzkräften vor Ort, durchsuchte das Klinikgelände, konnte den Tatverdächtigen jedoch nicht mehr antreffen. Die Ermittlungen laufen. Dem Mann, dessen Identität der Polizei bekannt ist, droht ein Strafverfahren. Da kein dringender Haftgrund vorliegt, erfolgt das weitere Vorgehen zunächst auf dem Wege der Vorladung.
Die Klinik hat auf den Vorfall mit Sofortmaßnahmen reagiert. Neben der Einleitung eines Strafverfahrens wurden interne Sicherheitsmaßnahmen geprüft und betroffene Mitarbeitende erhielten Angebote zur psychologischen Betreuung. Die Krankenhausleitung kündigte an, gemeinsam mit Fachkräften für Arbeitssicherheit mögliche bauliche Veränderungen zu prüfen, um den Schutz des Personals künftig zu verbessern.
Der Vorfall wird als gravierende Ausnahme eingestuft – dennoch macht er deutlich, wie wichtig wirksame Sicherheitskonzepte auch im Gesundheitswesen sind.
Text: MM/Redaktion Die Knipser



























