Foto: Roger Becker

Die Eulen Ludwigshafen haben am Freitag – eine Woche vor dem Zweitliga-Start gegen TuSEM Essen – den als Generalprobe ausgerufenen Test beim Ligarivalen TuS Ferndorf vor 400 Zuschauern mit 25:31 (14:14) verloren. Nach ihrer Vier-Tore-Führung in der 41. Minute (22:18) gaben die Eulen das Spiel aus der Hand: Fehlwürfe, Unkonzentriertheiten im Passspiel, technische Fehler, übergroße Hektik und mehr als strittige Schiedsrichterentscheidungen brachten sie aus dem Takt.

Mit der Roten Karte, die Kapitän Freddy Stüber in der 46. Minute quittierte, ging ein Ordnungselement verloren. „Wir haben in den letzten 20 Minuten im Angriff ideenlos gespielt“, kommentierte Marc-Robin Eisel (4 von 4), der als Halblinker in der gemeinsamen Einsatzzeit mit Spielmacher Vincent Bülow gut harmonierte. Bester Torschütze der Eulen war Linksaußen Kian Schwarzer (5 von 8), der 30 Minuten im Einsatz war, vor allem in der Anfangsphase beeindruckte.

Zur Pause 14:14

Es war ein hart umkämpftes Spiel, das zur Pause leistungsgerecht 14:14 stand. Stark die offensive Deckung der Ferndorfer, die 13:10 führten. Der wurfgewaltige Friedrich Schmitt mit einem Doppelschlag, Kian Schwarzer und Marc-Robin Eisel sorgten mit ihren Treffern für den Gleichstand zur Pause. Top beim TuS war in den ersten 30 Minuten der ehemalige Eulen-Spieler Daniel Hideg auf halblinks mit drei Treffern.

Zwei 0:5-Läufe …

In den zweiten 30 Minuten setzten sich die Eulen bis zur 41. Minute auf 22:18 ab. Stark Žiga Urbič mit insgesamt acht Paraden, fünf davon in den ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel. In der Phase traf Tim Schaller dreimal fintenreich vom Siebenmeterpunkt: 18:17, 19:18 und 20:18. In den sechs Minuten zwischen der 43. und 49. Minute aber folgte ein fataler 0:5-Lauf. Ferndorf führte auf einmal 23:22. Marc-Robin Eisel egalisierte, Schaller (4 von 5) schloss einen Tempogegenstoß gekonnt ab – die Eulen lagen neun Minuten vor Schluss vorn: 24:23.

Ferndorf aber glich in der 51. Minute zum 24:24 aus und setzte sich mit einem zweiten 5:0-Lauf auf 29:24 ab. Den Eulen gelang nur noch ein Tor durch Schmitt (4 von 8) zum 25:29, am Ende hieß es 31:25 für die Mannschaft des früheren Eulen-Trainers Ceven Klatt. Er war höchst zufrieden mit seiner Mannschaft und deren Haltung nach dem Rückstand.

Konstanz erarbeiten

„Ich möchte die Ergebnisse in der Vorbereitung nicht zu hoch ansiedeln“, hatte Eulen-Coach Johannes Wohlrab auch vor dem Test in der Sporthalle Stählerwiese in Kreuztal gesagt, wo die Ferndorfer Mannschaft am Ende von ihren Fans mächtig gefeiert wurde. „Ferndorf ist vom Leistungsniveau mit uns auf einer Wellenlänge“, befand Wohlrab vor und nach dem Test. Mit Linkshänder Tom Jansen und dem am Freitag nur als Kurzarbeiter genutzten ehemaligen Eulen-Profi Julius Meyer-Siebert hat Ferndorf noch Qualität dazu gewonnen.

„In der ersten Halbzeit haben wir eine deutliche Verbesserung in der Abwehr gesehen“, analysierte der Trainer der Eulen und verwies auch darauf, wegen des Ausfalls von Alex Falk auch noch einiges probiert zu haben, so mit der Variante mit dem gelernten Kreisläufer Leon Hein auf Außen, für den Fall, dass auch Theo Straub ausfallen würde. Auch Finn Leun nahm seinen Probelauf als Rechtsaußen. Wohlrab: „Wir kommen aus der Halbzeit und machen das wirklich sehr gut, machen es 45 Minuten super.“

Dann aber habe sich die Mannschaft mit „vielen Nebensächlichkeiten“, sprich den Schiedsrichtern, beschäftigt, die Linie verloren und letztlich eine viel zu hohe Niederlage kassiert. „Wir sind noch keine Spitzenmannschaft“, betonte der Coach mit Hinweis auf die fehlende Konstanz in den Spielen, die erarbeitet und verbessert werden müsse. „Es waren viele gute Ansätze da“, sagte Wohlrab. Beim Saisonstart nächsten Samstag (18 Uhr) im Heimspiel gegen TuSEM Essen sollen die ersten Pluspunkte her.

Statistik

TuS Ferndorf: Adanir – Fanger (2), Mundus (5), Hideg (3) – Eres (5/3), Viana – Durancic (6) – Michel (2), Jansen (5), Süsser, Schnabl (1), Meyer-Siebert (1), Graf, Dahlgren (1), Stock

Eulen Ludwigshafen: Grupe (31. Urbič) – Leun (2), Bülow (1), Eisel (4) – Straub (1), Schwarzer (5/2) – Stüber (2) – Zobel (2), Ilic, Waldvogel, Röller, Hein, Schmitt (4), Schaller (4/3)
Spielfilm: 0:1 (1. Minute), 6:6 (10.), 7:6 (12.), 13:10 (26.), 14:12 (29.), 14:14 (Halbzeit), 18:22 (41.), 23:22 (48.), 23:24 (51.), 24:24 (51.), 29:24 (58.), 31:25 (Ende) – Siebenmeter: 3/3 – 6/5 – Zeitstrafen: 2/3 – Rote Karte: Stüber (46.) – Zuschauer: 400 – Schiedsrichter: Verheyen/Luis.