Foto: Bündnis 90/Die Grünen

In der Sondersitzung des Wormser Stadtrats am Donnerstag ist das geplante Windkraftprojekt des Unternehmens RENOLIT SE ins Stocken geraten. Ein kurzfristiger Änderungsantrag der Regierungskoalition aus CDU, SPD und Worms will weiter schränkt die ursprünglich vorgesehenen Flächen für den geplanten Windpark deutlich ein – sehr zum Ärger der Grünen.

Das Unternehmen RENOLIT hatte geplant, vier moderne Windkraftanlagen auf Flächen östlich und westlich der A 61 zu errichten. Durch den Beschluss des Stadtrats sollen nun jedoch nur noch zwei mögliche Standorte – eine Fläche östlich der Autobahn sowie eine in Richtung Kleinniedesheim – weiterverfolgt werden.

Nach Ansicht der Grünen gefährdet diese Entscheidung die wirtschaftliche Umsetzbarkeit des Projekts und sendet ein negatives Signal an Investoren und ansässige Unternehmen. „Die Koalition verfehlt damit ihre eigene Zielsetzung, Unternehmen Planungssicherheit und wirtschaftliche Perspektiven zu bieten“, kritisiert Carolin Cloos, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Wormser Stadtrat und Direktkandidatin zur Landtagswahl.

Cloos lobte ausdrücklich das Engagement von RENOLIT SE, das mit mehreren Bürgerinformationsveranstaltungen in Horchheim, Pfiffligheim, Wiesoppenheim und Pfeddersheim den Dialog mit der Bevölkerung gesucht hatte. „Das Unternehmen hat gezeigt, wie partizipative Planung funktionieren kann. Die Aufnahme von Anwohnerwünschen und das Angebot einer finanziellen Beteiligung der Stadtteile belegen die große Kompromissbereitschaft“, so Cloos weiter.

Für die Grünen ist das Projekt nicht nur ein wirtschaftliches, sondern auch ein klimapolitisches Schlüsselvorhaben. Es könne einen Beitrag zur Klimaneutralität der Stadt, zur Sicherung von Arbeitsplätzen und zu zusätzlichen kommunalen Einnahmen leisten.

„Statt diese Chancen zu nutzen, setzt die Ratskoalition mit ihrer unberechenbaren Haltung ein fatales Signal – sowohl für die lokale Wirtschaft als auch für den dringend notwendigen Ausbau erneuerbarer Energien“, heißt es in einer Stellungnahme der Fraktion.

Cloos abschließend: „Klimaschutz und Wirtschaftsförderung sind kein Widerspruch. Worms braucht jetzt mutige, zukunftsorientierte Entscheidungen – und keine Blockadepolitik auf Kosten der nächsten Generation.“