Foto: BBK

Zum Internationalen Tag der Katastrophenvorsorge setzt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ein deutliches Zeichen: Mit der Vorstellung seines neuen Ratgebers „Vorsorgen für Krisen und Katastrophen“ will die Behörde mehr Menschen in Deutschland zur aktiven Notfallvorsorge bewegen – mit praxisnahen Tipps, lebensnahen Szenarien und neuen Inhalten für eine zunehmend unsichere Welt.

Alltagstaugliche Vorbereitung für den Ernstfall

Ob Stromausfall, Extremwetter oder Desinformation – der neue BBK-Ratgeber deckt eine breite Palette an Risiken ab, mit denen Bürgerinnen und Bürger im Alltag konfrontiert sein können. Ziel des 80-seitigen Heftes: Hemmschwellen abbauen, Handlungssicherheit schaffen und die persönliche Krisenresilienz stärken.

„Wir erleben eine Weltlage, die viele Menschen beunruhigt“, erklärt BBK-Präsident Ralph Tiesler bei der Vorstellung des Ratgebers. „Mit unserem neuen Informationsangebot wollen wir Orientierung und Sicherheit bieten – nicht mit Angst, sondern mit konkreten, leicht umsetzbaren Maßnahmen.“

Altbewährtes trifft auf neue Herausforderungen

Die Broschüre enthält weiterhin Klassiker der Notfallvorsorge: Vorratshaltung, Erste-Hilfe-Tipps, Verhalten bei Stromausfall oder Hochwasser. Neu sind Inhalte, die auf aktuelle Gefährdungslagen reagieren – etwa der Umgang mit Falschinformationen, Schutzverhalten bei Explosionen sowie psychologische Erste Hilfe bei Ängsten und Traumata. Auch Kinder, Angehörige und Freundeskreise werden in den Fokus genommen.

Besonders hervorzuheben: Der Ratgeber wird barrierearm gestaltet und ist in sieben Sprachen sowie in Leichter Sprache und Deutscher Gebärdensprache verfügbar.

Analog, digital und vernetzt

Der Ratgeber kann kostenlos als gedruckte Broschüre bestellt oder online unter www.bbk.bund.de/ratgeber abgerufen werden. Zusätzlich sind die Inhalte direkt in die Warn-App NINA eingebunden. Zahlreiche QR-Codes im Heft führen zu weiterführenden Informationen – ein multimedialer Zugang, der gezielt jüngere Zielgruppen ansprechen soll.

Nur jeder zweite Haushalt vorbereitet – BBK will das ändern

Laut einer aktuellen BBK-Umfrage haben 53 Prozent der Bevölkerung noch keine gezielte Krisenvorsorge getroffen. Für das BBK ein klarer Handlungsauftrag. Die Neuauflage des Ratgebers ist daher nur der Auftakt zu einer breiten Aufklärungsoffensive: In den kommenden Monaten folgen zielgruppenspezifische Materialien, Kampagnen und digitale Tools, die die Botschaft in den Alltag der Menschen bringen sollen.

„Jeder kleine Schritt zur Vorsorge ist ein großer Schritt für die Resilienz unserer Gesellschaft“, so Tiesler.

Hintergrund: Das BBK als zentrale Säule im Bevölkerungsschutz

Das 2004 gegründete Bundesamt mit Hauptsitz in Bonn koordiniert bundesweit den zivilen Bevölkerungsschutz und agiert im Zusammenspiel mit Polizei, Bundeswehr und Nachrichtendiensten. Es berät Behörden, stärkt das nationale Krisenmanagement und sensibilisiert die Bevölkerung für Eigenverantwortung und Selbstschutz.

Mit rund 700 Mitarbeitenden an fünf Standorten versteht sich das BBK nicht nur als Verwaltungsbehörde, sondern zunehmend auch als moderner Krisenkommunikator – ein Anspruch, der sich auch im neuen Ratgeber deutlich widerspiegelt.