BU: Vereinsvorsitzende Cordt und Landrat Sippel freuen sich mit den Hunden Muna und Kaamyaar, für die der Verein Hilfe für Herdenschutzhunde mit viel Herz sorgt. Foto: Kreisverwaltung Alzey-Worms/Rahel Kloos
Lob für Tierschutz mit Kompetenz und Herz
Große Freude beim Verein Hilfe für Herdenschutzhunde (Hilfe für HSH e.V.): In diesem Jahr verlieh Umweltministerin Katrin Eder dem Verein aus Erbes-Büdesheim den Tierschutzpreis des Landes Rheinland-Pfalz. Landrat Heiko Sippel besuchte die Preisträgerinnen und Preisträger und gratulierte herzlich zur Auszeichnung. Die mit 3000 Euro dotierte Ehrung ist der Hauptpreis des Landes, das die Auszeichnung bereits zum 31. Mal verliehen hat. Schon 2014 wurde der Verein mit dem Tierschutzpreis des Landes ausgezeichnet.
Seit 2001 kümmert sich der Verein vorrangig um Herdenschutzhunde, aber auch um andere Hunde. Bei dem Verein finden Hunde eine Zuflucht, die schwer vermittelbar sind, beispielsweise aufgrund ihres Alters, verschiedener Erkrankungen oder Verhaltensauffälligkeiten, oder weil ihre Pflege teuer und zeitaufwändig ist.
Der Verein ist der älteste Tierschutzverein, der auf Herdenschutzhunde (HSH) spezialisiert ist. Diese Hunde wurden gezüchtet, um Viehherden vor Raubtieren zu verteidigen. Sie haben daher mehr Misstrauen gegenüber Menschen als andere Hunde. „Natürlich gibt es Besonderheiten der Herdenschutzhunde. Aber das Wichtigste ist, sich auf das individuelle Tier mit seinen Verhaltensausprägungen einzulassen“, erklärte Mirjam Cordt, erste Vorsitzende des Vereins Hilfe für Herdenschutzhunde. Das bewiesen die Hunde Muna, ein Malak, und Kaamyaar, ein Kangal, die Landrat Sippel mit viel Zutraulichkeit begrüßten. Sippel betonte: „Es ist toll, so zufriedene und glückliche Hunde zu sehen. Danke, dass Sie mit großem Engagement und viel Leidenschaft für die Hunde da sind.“
Viele der Hunde haben eine schwere Vergangenheit. „Wir zeigen den Hunden, dass sie wieder Vertrauen in den Menschen haben können, indem wir eine sichere Bindung zu den einzelnen Tieren aufbauen. Das Vertrauen wächst in einem Prozess“, erklärte Cordt. Der Verein Hilfe für Herdenschutzhunde beherbergt etwa 30 Hunde und finanziert sich ausschließlich über Spendeneinnahmen. Die Hunde finden auf dem 30.000 Quadratmeter großen Gelände von Mirjam Cordts Unternehmen DOG-InForm Platz. Das Unternehmen bietet Trainings, Verhaltensberatung, Ausbildung, Coachings und eine Hundepension an. Auf dem weitläufigen Grundstück im Grünen, samt großer Trainingshalle, können die Hunde Ruhe finden. Die Tiere sind mit Schleusensystemen sicher auf dem idyllischen Gelände untergebracht. Der gemeinnützige Verein setzt sich zusammen aus vier Angestellten, davon drei Minijobbern, sowie Mirjam Cordt und ihrem Ehemann, die ehrenamtlich arbeiten. Die Engagierten setzen auf Fachwissen und stellen eine gute medizinische Versorgung der Tiere sicher. „Was Sie leisten ist sehr beeindruckend. Mit dem Landestierschutzpreis wurden Sie für Ihre wertvolle Arbeit überaus verdient ausgezeichnet“, lobte Landrat Sippel.
Der Verein fördert die Hunde gezielt und sorgt dafür, dass jeder Einzelne genügend Zuwendung bekommt. Das erhöht die Lebensqualität der Tiere und verbessert ihre Chancen auf Vermittlung. Hilfe für Herdenschutzhunde e.V. ist international bekannt, die abgegebenen Tiere kommen aus dem In- und Ausland. „Wir werden von Veterinärämtern, Tierheimen und Privatpersonen angefragt“, erläuterte Cordt. Auch todkranke Hunde nimmt der Verein auf und gibt ihnen einen Platz, an dem sie in Liebe gehen dürfen. „Das hat für mich etwas mit Respekt und Wertschätzung zu tun“, führte Cordt aus.
Auf seinem Vermittlungsportal stellt der Verein zudem über 1000 Hunde von anderen Vereinen oder Privatpersonen vor, die ein neues Zuhause suchen. Im Jahr werden durchschnittlich 17 bis 33 Hunde vermittelt. Interessierte finden die Seite unter www.herdenschutzhundhilfe.de. Wer einen Hund aufnehmen möchte, muss zunächst einen Fragebogen ausfüllen. „Dann gibt es mindestens drei Treffen vor Ort, damit sich der Hund in unserem Beisein langsam an die neue Bezugsperson gewöhnt“, führte Cordt aus. Voraussetzung ist zudem Familienanschluss sowie ein Haus mit einem sicher eingezäunten Garten. Cordt fügte hinzu: „Es kommt auf das Verantwortungsbewusstsein an, das ein Mensch mitbringt.“ Mit ihrem Einsatz schenken die Engagierten des Vereins Hunden ein glücklicheres Leben und setzen ein wichtiges Zeichen für gelebten Tierschutz.



























