Bürgermeister der VG Eich Maximilian Abstein mit Sprachtherapeutin Carmen Ratheiser und Hund Enzo. Foto: V.G Eich

In freundlichen, modernen Praxisräumen, Mitten in Alsheim, arbeitet Carmen Ratheiser mit viel Herzblut und Einfühlungsvermögen als akademische Sprachtherapeutin. Seit vielen Jahren begleitet sie Kinder mit Sprach- und Sprechentwicklungsstörungen mit großer Geduld, pädagogischem Know-how und einem besonderen Gespür für ihre kleinen Patientinnen und Patienten.

Nach ihrem Abschluss als Diplom-Pädagogin mit dem Schwerpunkt Sprachheilpädagogik und weiteren Ausbildungen in Heilpädagogik, Soziologie, Psychologie sowie Germanistik, bringt Carmen Ratheiser ein beeindruckendes Fachwissen mit. Ihre beruflichen Wurzeln liegen in der Arbeit in einem Integrationskindergarten mit dem Schwerpunkt Sprache sowie einer logopädischen Praxis, bevor sie sich 2008 – zunächst mit einer Kollegin – in Alsheim selbstständig machte.

Heute betreut sie Kinder im Kita-, Vorschul- und Grundschulalter zumeist in Einzeltherapiesitzungen auf ärztliche Verordnung. Die Behandlungsschwerpunkte reichen von Sprach- und Sprechstörungen über Artikulationsprobleme bis hin zu Wortschatzaufbau. Dabei ist ihr Ansatz stets spielerisch und kreativ: Mal wird gebastelt, gesungen oder gereimt, dann wieder geschrieben oder gemalt. Besonders wichtig ist ihr die Einbindung der Eltern: „Die Elterngespräche sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Therapie“, betont sie.

Ein besonderes Highlight in der Praxis ist Enzo, ein junger Labradormischling, der ein beliebter „Co-Therapeut“ ist. Natürlich nur, wenn die kleinen Patienten sich mit Hunden wohlfühlen. „Die Kinder lieben ihn, manchmal bricht er das Eis in den Therapiestunden“, erzählt Carmen Ratheiser mit einem Lächeln. Auch hyperaktive Kinder zeigen im Umgang mit Enzo erstaunlich viel Rücksicht und Einfühlungsvermögen. Bald steht für Enzo die offizielle Ausbildung zum Therapiehund an. Ein Herzensprojekt seiner Besitzerin.

Neben der Therapie ist für Carmen Ratheiser auch das familiäre Umfeld der Kinder wichtig, wie z.B. das gemeinsame Vorlesen zu Hause und Gespräche im Alltag. All das unterstützt die sprachliche Entwicklung. „Wir lernen das Sprechen durch Kommunikation, durch Gefühl und Haptik“, erklärt sie. Und auch auf einen wichtigen Punkt weist sie hin: „Dialekt ist kein Sprachfehler.“

Der Erfolg ihrer Arbeit zeigt sich nicht nur im sprachlichen Fortschritt der Kinder, sondern auch in ihrer Freude an den Sitzungen. Derzeit beträgt die Wartezeit auf einen Termin bis zu neun Monaten. Für die sympathische 53-jährige ist das die schönste Bestätigung: „Ich mache meine Arbeit sehr, sehr gerne.“

Abseits der Praxis findet die zweifache Mutter bei Spaziergängen mit Enzo oder einem Ausritt auf ihrem Pferd ihren Ausgleich in der Natur. Bürgermeister Maximilian Abstein bringt es auf den Punkt: „Man hört heraus, dass Sie für Ihre Arbeit brennen – Sie strahlen zufrieden und von innen heraus.“