Großeinsatz in Worms-Pfeddersheim: Dichter Rauch dringt aus dem Keller eines Wohnhauses in der Grabenstraße. Ursache war ein brennender Lithium-Ionen-Akku einer PV-Anlage, der sich trotz massiver Löschmaßnahmen immer wieder entzündet. Fotos: Mirco Metzler/Die Knipser

Am Samstag kam es in der Grabenstraße im Wormser Stadtteil Pfeddersheim zu einem Großeinsatz der Feuerwehr. Zunächst wurde der Leitstelle ein Saunabrand gemeldet. Vor Ort stellte sich jedoch heraus, dass das Feuer im Kellerbereich durch eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) mit angeschlossenem Lithium-Ionen-Batteriespeicher ausgelöst worden war.

Das Feuer brach im Bereich des Akkus aus und stellte die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen. Um in den stark verrauchten Keller vorzudringen, fluteten die Feuerwehrleute den Raum mit Löschschaum. Dennoch entzündet sich der Akku immer wieder – ein typisches Verhalten bei Lithium-Ionen-Bränden. Aufgrund der massiven Rauchentwicklung ist das Haus derzeit unbewohnbar. Die Bewohner werden vorübergehend anderweitig untergebracht.

Nahezu alle Wormser Feuerwehreinheiten sind im Einsatz. Während die Einheit Herrnsheim die Hauptfeuerwache für den Stadtschutz besetzt, steht die Feuerwehr Abenheim für Einsätze auf dem Autobahnabschnitt in Bereitschaft.

Hintergrund:

Photovoltaik-Anlagen wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um. Überschüssiger Strom wird häufig in Lithium-Ionen-Akkus gespeichert, um die Eigenversorgung zu erhöhen. Gerät ein solcher Akku jedoch in Brand, kann es zum sogenannten „Thermal Runaway“ kommen – einer Kettenreaktion, bei der sich der Akku selbst entzündet und giftige Gase freisetzt. Dieser Prozess lässt sich nur schwer stoppen, weshalb sich Akkus oft trotz Löschmaßnahmen erneut entflammen.

Die Feuerwehr warnte Anwohner, den Einsatzbereich weiträumig zu meiden und Fenster sowie Türen geschlossen zu halten. Die Ermittlungen zu den genauen Brandursachen dauern an.

Text: VM/Redaktion Die Knipser