Foto: Ralf Moray, Marcel Mayer

Tilo Müller, 17 Jahre junges Rückraum-Talent aus dem HLZ Friesenheim-Hochdorf, hat am Montagabend einen Zwei-Jahresvertrag, der bis zum 30. Juni 2027 läuft, bei den Eulen Ludwigshafen unterschrieben. Zur Vertragsunterzeichnung in der Eulen-Geschäftsstelle wurde das Talent von seinem Vater Alexander chauffiert.

Pünktlich zur Vertragsunterzeichnung bekam der am 20. Oktober 2007 in Landau geborene Neu-Profi auch seine ersten Autogrammkarten. Tilo Müller kam 2020 von den Südpfalztigern ins HLZ. Er spielt in der A-Jugend, zählt zum Drittliga-Kader, kam 2024/25 aber auch schon zu Kurzeinsätzen bei den Profis. Nach einem Kreuzbandriss durchläuft das Talent momentan ein Reha-Programm.

Rückendeckung nach schwerer Verletzung

„Wir wollen mit dem Vertrag für Tilo auch ein Zeichen setzen und zeigen, dass wir auch einem Spieler mit einer schweren Verletzung den Rücken stärken“, sagt Christian Deller, der Sportliche Leiter der Eulen. Tilo Müller ist mitten im Reha-Programm, der Zeitpunkt seines Comebacks ist noch nicht abzusehen. Deller: „Der Profivertrag für Tilo ist auch ein Zeichen dafür, dass wir in Zukunft sukzessive Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in unsere Mannschaften in der 3. und in der 2. Liga führen wollen. Es ist aber auch ein Hinweis, dass sie Gas geben müssen! Der Vertrag beinhaltet auch, dass die Talente ein gewisses Maß an Engagement mitbringen müssen. Wir wollen ja langfristig mit ihnen planen und arbeiten und nicht nur zwei Jahre.“

Tilos Traum geht in Erfüllung

„Es freut mich sehr, dass der Verein trotz meiner Verletzung auf mich setzt. Früher bin ich als Zuschauer zu den Eulen in die Halle gekommen, jetzt habe ich einen Profivertrag bei den Eulen“, sieht Tilo Müller einen Traum Wirklichkeit werden. Müller: „Mein Ziel ist es jetzt erstmal schnell wieder gesund zu werden und Handball spielen zu können.“

Flexibilität als Gütesiegel

„Tilo mit einem Profivertrag auszustatten ist eine perspektivische Entscheidung. Zunächst ist er nach seiner Genesung als Stammkraft im HLZ in der 3. Liga und in seiner A-Jugend-Mannschaft eingeplant“, sagt Eulen-Cheftrainer Johannes Wohlrab. Außerdem trainiert er nach der Genesung einmal wöchentlich mit dem Perspektivkader unter der Regie von Profi-Co-Trainer Andrej Kogut.

„Wir sehen in Tilo langfristig einen Spieler, der uns mit seiner Flexibilität gut tun wird, ob das Halbrechts oder auch als Mittelmann sein wird, muss man abwarten. Er bringt auch Fähigkeiten zum Spielmacher mit“, sagt der Chef-Coach. „Auf Jungs aus dem Perspektivkader zu setzen ist der Weg, den wir eingeschlagen haben und den wir gehen wollen“, betont Joh Wohlrab.

Ein Signal an den Nachwuchs

„Uns ist wichtig, damit auch ein Signal an die jungen Spieler zu senden, deutlich zu machen, dass wir auf den eigenen Nachwuchs setzen“, sagt Domenico Marinese, der Geschäftsführer der Eulen. Marinese: „Tilo hat sich seine Verletzung ja beim Training der Profis zugezogen. Mit dem Vertrag wollen wir ihm auch deutlich machen, dass wir langfristig auf ihn bauen.“

Vorbilder: Gidsel und Nils Lichtlein

Tilo Müller ist in Ottersheim bei Landau daheim. 2012 hat er bei den Südpfalztigern mit dem Handball begonnen, seit 2020 ist er im HZL aktiv. Der 1,73 Meter große Müller spielt zumeist Halbrechts. Er besucht die 13. Klasse des Otto-Hahn-Gymnasiums in Landau, macht nächstes Jahr Abitur. Sportliche Vorbilder Müllers sind zwei Stars der Füchse Berlin: Mathias Gidsel, der beste Linkshänder der Welt, und der deutsche Nationalspieler Nils Lichtlein. Der beweist, dass man auch mit 1,83 Metern im Rückraum Großes zu leisten vermag.

Jugend-Nationalspieler Müller spielt in der Freizeit gerne Tennis, genießt das Zusammensein mit Familie und Freunden und hat gerade sehr viel Zeit für sein vier Jahre altes Patenkind Jonah aus Ottersheim. Tilo ist Fan des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln und genauso überrascht wie begeistert vom Traumstart des FC.