Archivfoto: Mirco Metzler/Die Knipser
Der Kreistag Alzey-Worms hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, in Alzey eine neue Integrierte Gesamtschule (IGS) einzurichten. Sie soll zum Schuljahr 2027/2028 im Gebäude der Gustav-Heinemann-Realschule plus starten. Der entsprechende Antrag an das Land Rheinland-Pfalz soll bis Anfang 2026 gestellt werden.
Mit dem Beschluss reagiert der Kreis auf den steigenden Bedarf an Schulplätzen in den Alzeyer Gymnasien und Förderschulen. „Wir sehen hier eine große bildungspolitische Chance“, sagte Landrat Heiko Sippel (SPD). In den kommenden Jahren werden laut Sippel allein an den beiden Alzeyer Gymnasien – dem Elisabeth-Langgässer-Gymnasium und dem Gymnasium am Römerkastell – vier zusätzliche Klassen in der Orientierungsstufe benötigt. Ein Neubau eines weiteren Gymnasiums sei dagegen „absolut überdimensioniert“.
Stattdessen soll die neue IGS den Mehrbedarf auffangen. Das Konzept sieht vor, dass die Schule schrittweise in das Gebäude der bestehenden Realschule hineinwächst. So können zunächst weiterhin Realschülerinnen und Realschüler am Standort bleiben.
Neben der neuen Gesamtschule plant der Kreis weitere Bauprojekte in Modulbauweise: Auf dem Gelände der Gustav-Heinemann-Schule soll ein zusätzliches Gebäude für die Löwenschule, eine Förderschule, entstehen. Auch die Volkerschule soll durch ein Modulgebäude erweitert werden. Für die Realschule plus sind zudem weitere Räume in Bauabschnitten vorgesehen.
„Ein Schulneubau dauert realistisch gesehen etwa acht Jahre. Der Bedarf ist aber kurzfristig da und wird ab 2035 voraussichtlich wieder sinken“, erläuterte Sippel. Daher sei die flexible Lösung mit der neuen IGS die richtige Antwort.
Neben den Schulentscheidungen verabschiedete der Kreistag mehrere zusätzliche Haushaltsausgaben, die bislang nicht eingeplant waren. Fünf Millionen Euro werden für die Eingliederungshilfe zur Teilhabe am Arbeitsleben bereitgestellt. Sippel forderte in diesem Zusammenhang weniger Bürokratie: „Der Aufwand muss verringert werden, damit das Geld bei den Betroffenen ankommt.“ Außerdem müsse der Landkreis künftig bei Vertragsverhandlungen mitreden dürfen, die bislang allein das Land führe.
Rund eine Million Euro zusätzlich stellt der Kreis für die Abteilung Jugend und Familie bereit – insbesondere für die sozialpädagogische Familienhilfe, ambulante Eingliederungshilfe und den Unterhaltsvorschuss.
Einstimmig votierte das Gremium außerdem für rund 302.000 Euro zur Mitfinanzierung von Personalkosten der vorübergehend eingerichteten integrierten Leitstelle für den Brand- und Katastrophenschutz in Mainz. „Die zentrale Leitstelle ist ein Vorteil bei der Alarmierung in allen beteiligten Rettungsdienstbereichen, auch im Landkreis Alzey-Worms“, betonte Sippel.
Im Veterinäramt fallen zudem 70.000 Euro an zusätzlichen Ausgaben im Tierschutzbereich an, die bislang nicht im Haushalt vorgesehen waren.



























