(v.l.) Aquilante De Filippo (Denkmalschutz), Dr. David Maier (Kulturkoordination) und Birgit Kita (SchUM-Städte e.V.) informierten über aktuelle Entwicklungen rund um das SchUM-Welterbe in Worms und gaben einen Ausblick auf kommende Projekte. Das Interesse am Thema hätte ein größeres Publikum verdient. Foto: Mirco Metzler/Die Knipser

Die diesjährigen SchUM-Kulturtage in Worms gingen mit einer öffentlichen Gesprächsrunde zur Zukunft des jüdischen Welterbes zu Ende. Dabei wurde deutlich: In den kommenden Jahren stehen noch einige Herausforderungen an – vor allem im Bereich der Sanierung historischer Bauwerke und der weiteren Vermittlung des Welterbes.

Zentrale Projekte sind die Mikwe und die Synagoge im Wormser Synagogenbezirk. Die mittelalterliche Mikwe ist seit 2017 wegen baulicher Mängel gesperrt. Nach umfangreichen Untersuchungen und archäologischen Grabungen, die interessante Funde zutage förderten, wurde das Gelände inzwischen provisorisch mit einem Holzsteg wieder zugänglich gemacht. Auch die stark beschädigte Synagoge ist weiterhin nur eingeschränkt begehbar. Beide Bauwerke werden derzeit durch ein Monitoring auf ihr Verhalten bei wechselnden Witterungsbedingungen untersucht – die vollständige Sanierung wird noch Zeit in Anspruch nehmen.

Ein wichtiger Schritt für die Zukunft ist die Planung eines SchUM-Besucherzentrums in Worms. Es soll am Neumarkt entstehen, vis-à-vis der Tourist-Info, und künftig über das serielle UNESCO-Welterbe sowie die besondere Rolle Worms innerhalb des SchUM-Dreierbunds informieren. Ergänzend dazu bleibt das Raschi-Haus als Museum erhalten. Ziel ist es, ein niederschwelliges Angebot für Besucherinnen und Besucher zu schaffen und gleichzeitig den öffentlichen Raum aufzuwerten.

Auch rund um den jüdischen Friedhof Heiliger Sand sind Maßnahmen geplant. Der Verein Warmaisa möchte sich künftig verstärkt um die Erfassung neuerer Grabsteine kümmern und zur Erhaltung historischer Steine beitragen. Kritische Stimmen im Hinblick auf das Erscheinungsbild der Umgebung und die personelle Situation vor Ort begleiten die Entwicklungen, gleichzeitig zeigen verschiedene Fortschritte – wie etwa die Erneuerung am jüdischen Gemeindehaus – das Engagement für den Erhalt dieses einzigartigen Kulturerbes.

Text: SP/Redaktion Die Knipser