Archivfoto: Mirco Metzler/Die Knipser
In seiner Sitzung am Montag, dem 17. November, hat der Alzeyer Stadtrat eine Reihe bedeutender Beschlüsse gefasst. Im Zentrum standen die Haushaltsplanung für 2026, ein neues Parkdeck an der Friedrichstraße, Maßnahmen zur Ordnung und Integration in der Innenstadt, ein Konzept zur Jugendbeteiligung, eine neue Sportfördersatzung sowie die Einrichtung eines Runden Tisches zum Thema Wohnraum.
Planungen für Parkdeck in der Friedrichstraße konkretisieren sich
Der Stadtrat beauftragte die Verwaltung, einen Vorschlag zur Umsetzung eines Parkdecks an der Ecke Friedrichstraße/Spießgasse zu entwickeln. Grundlage bildet eine Machbarkeitsstudie des Ingenieurbüros GLASER Architekten. Der Entwurf berücksichtigt Geländeverlauf und Nachbarbebauung und sieht unter anderem eine offene Streckmetallfassade, große Bäume als Begrünungsersatz sowie ein belüftetes Treppenhaus aus Sichtbeton mit geschuppter Glasfassade vor.
Bürgermeister Steffen Jung erklärt: „Damit rücken wir dem seit Langem gehegten Wunsch nach einem Parkdeck ein Stück näher. Die Studie zeigt eindrucksvoll, was an dieser Stelle möglich ist.“ Rund 250 Stellplätze sollen dort entstehen.
Maßnahmen für Ordnung und Integration in der Innenstadt
Der Leiter des JUKU, Peter Baumgärtner, sowie Pascal Lang vom Ordnungsamt berichteten über bestehende und geplante Maßnahmen zur Verbesserung der Situation in der Innenstadt. Hintergrund sind zunehmende Beschwerden über Lärm, Müll und Verkehrsverstöße – insbesondere in Zusammenhang mit bulgarischen Staatsangehörigen, die häufig in beengten Wohnverhältnissen leben.
Bereits umgesetzt wurden verstärkte Präsenzgänge des JUKU-Teams, direkte Ansprache von Gruppen, Zusammenarbeit mit der Abfallwirtschaft sowie Informationsmaterial in bulgarischer Sprache. Künftig sollen ein fester Streetworker, erweiterte Kontrollzeiten, zusätzliche Verkehrsüberwachung und regelmäßige Lagegespräche hinzukommen.
Bürgermeister Jung betonte die Bedeutung des Engagements aller Beteiligten und sagte: „Erste Erfolge sind sichtbar, doch liegt noch viel Arbeit vor uns.“
Stadtrat verabschiedet Konzept zur projektbezogenen Jugendbeteiligung
Mit dem neuen Rahmenkonzept sollen Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren künftig stärker in kommunale Projekte eingebunden werden. Die Anlaufstelle dafür ist im JUKU-Zentrum angesiedelt. Es umfasst zwei Wege: Projekte, die von Jugendlichen selbst eingebracht werden, sowie die Beteiligung junger Menschen an kommunalen Planungen.
Alle Vorgänge werden dokumentiert und jährlich dem Stadtrat berichtet.
Neue Sportfördersatzung schafft klare Regeln ab 2026
Der Stadtrat beschloss eine einheitliche Sportfördersatzung. Künftig erhalten Alzeyer Vereine eine Grundpauschale sowie Zuschüsse abhängig von der Mitgliederzahl, wobei Kinder und Jugendliche stärker berücksichtigt werden. Zudem gibt es klare Kriterien für Sportstättenförderung und Investitionen. Anträge müssen künftig bis 31. Januar gestellt werden.
Haushaltsplan 2026 vorgestellt
Stadtkämmerer Falk Schuler präsentierte den Entwurf des Haushalts 2026, der in der Dezember-Sitzung verabschiedet werden soll.
Die wichtigsten Zahlen:
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Erträge: 55,3 Mio. Euro
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Aufwendungen: 58 Mio. Euro
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Defizit: 2,7 Mio. Euro
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Investitionen: 20,3 Mio. Euro
Geplant sind Mittel unter anderem für den neuen Baubetriebshof, den Ausbau der Feuerwehr, Straßen- und Radwegeprojekte, Stadtsanierung und die Sanierung der Sporthalle der Albert-Schweitzer-Schule.
Zur Konsolidierung sind moderat steigende Grund-, Gewerbe- und Hundesteuern vorgesehen.
Runder Tisch soll Lösungen für Wohnraum schaffen
Der Beirat für Menschen mit Migrationshintergrund initiierte die Einrichtung eines Runden Tisches „Wohnraum in Alzey“. Ziel ist eine sozial gerechte und nachhaltige Wohnraumentwicklung. Vertreten sein sollen Stadtverwaltung, Stadtratsfraktionen, ABG und Sozialverbände.
Die erste Sitzung ist für das erste Quartal 2026 geplant.
Bürgermeister Jung hob hervor, dass Stadt und Alzeyer Baugesellschaft bereits umfangreich bauen: Insgesamt sind über 200 weitere Wohnungen geplant, darunter seniorengerechte Einheiten und ein Azubi-Wohnheim. Die Mieten sollen zwischen 7,00 und 8,10 Euro pro Quadratmeter liegen.



























