Fotos: Mirco Metzler/Die Knipser

Der Heimatverein Westhofen e.V. veranstaltete am 13. Januar 2024 zum 40. Mal das traditionelle Dreikönigsdreschen. Das Traditionsfest fand im Weingut J. G. Orb unter der Schirmherrschaft der Traubenblütenkönigin Sophia I. statt.

Entstanden bei einem Stammtisch des Heimatvereins, ließen die Mitglieder die alte Tradition des Dreschens wieder aufleben. Im Sommer erntete man das Getreide und brachte es mit dem von Pferden gezogen Erntewagen zur Lagerung in eine Scheune. Erst wenn das Getreide richtig trocken war, konnte das Korn von der Spreu getrennt werden. Am Weihnachtsmarkt im Dezember 1982 wurde das „erste“ Dreikönigsdreschen ins Leben gerufen.

Auch dieses Jahr kämpften 16 Mannschaften um die legendären Staubweinhumpen, die von der Künstlerin Evi Lang jedes Jahr per Hand bemalt wurden. Unter den teilnehmenden Mannschaften war auch wieder die Trachtengruppe aus Hengen (Bad Urach).

Begleitet von Trommeln und Fackeln zogen die Mannschaften mit einem von Pferden gezogenen Erntewagen durch Westhofen ins Weingut J.G. Orb. Begleitet wurden sie von den Sternsingern, den Traubenblütenmajestäten, dem Richterkollegium und einigen Zuschauern.

Nach Auspannen der Pferde wurde das Dreschbett gelegt. Die Drescherinnen und Drescher sowie das Richterkollegium wurden vereidigt. Die Majestäten eröffneten das Dreschbett und der Wettbewerb konnte offiziell beginnen.

Die Bewertung erfolgte unter den wachsamen Augen des Richterkollegiums. Entscheidend sind Takt , Technik, Haltung und der allgemeine Ausdruck.

Als erstes starteten die Dreier-Mannschaften. Insgesamt traten 9 Mannschaften gegeneinander an. Wie es in einer Familie klappt, zeigte Hans Weinbach mit seinen Enkelkindern Thorben und Karina.

Hans Weinbach ist mittlerweile 85 Jahre alt und seit der ersten Stunde beim Dreikönigsdreschen dabei. Als kleiner Junge selbst hat er das Dreschen gelernt und musste im Winter bei der harten Arbeit mithelfen.

Nachdem alle Dreiermannschaften gedroschen hatten, folgte eine kleine Ehrung der noch aktiven auswärtigen Dreschmannschaften. Teils nehmen diese

Mannschaften seit über 10, 20 oder sogar über 30 Jahren am Westhofener Dreikönigsdreschen teil.

Nach einer kurzen Erholungspause bewiesen die Vier-Mannschaften ihr Können. Sieben Mannschaften kämpften um den großen Staubweinhumpen.

Nach dem Dreschen der 3-er und 4-er Mannschaften zog sich das Richterkollegium zurück, sodass der beim Publikum beliebte Hahnenschlag starten konnte. Eine Gaudi für Groß und Klein, welcher auch beim 40. Dreikönigsdreschen nicht fehlen durfte. In diesem außergewöhnlichen Wettbewerb gegen die Zeit gilt es, mit verbundenen Augen mittels drei Schlägen auf einen Tontopf im Stroh mit einem Flegel einzuschlagen.

Als schnellster Drescher wurde Moritz Kühn aus Westhofen auserkoren. Der gewonnene Hahn ist nicht der erste Hahn, der nun nach einem Dreikönigsdreschen bei seiner Familie ein neues Zuhause gefunden hat.

Den Sieg bei den Dreier-Mannschaften holte sich der Bauernverein Westhofen, gefolgt von den Domänen-Dreschern aus Erbes-Büdesheim und der Familie Weinbach aus Westhofen.

Bei den Vierer-Mannschaften siegte die Lerchegässer Dreschelite. Den zweiten Platz belegte Familie Klemmer, gefolgt von den Domänen-Dreschern.

Als besondere Attraktion zum Jubiläum zeigte der Heimatverein Westhofen e.V. eine große Bildergalerie mit Ausschnitten aus den letzten 40 Jahren.

Abgerundet wurde der Dreschabend mit leckerem Essen, Glühwein und Live- Musik der Band „Paradiso“.

1982 aus der Taufe gehoben, fördert das Westhofener Dreikönigsdreschen noch über 40 Jahre später ein altes Handwerk und lässt die Tradition weiterleben.