Foto: Klinikum Worms

Das Klinikum Worms setzt zum Welt-Pankreastag 2023 ein sichtbares Zeichen: Am Donnerstag, dem 16. November wird das Klinikgebäude nach Einbruch der Dunkelheit in lila Licht gehüllt, um auf die gefährliche Erkrankung Bauchspeicheldrüsenkrebs aufmerksam zu machen.

Der Krebs der Bauchspeicheldrüse zählt nach wie vor zu den aggressivsten Tumorerkrankungen. Gerade im Anfangsstadium verursacht Bauchspeicheldrüsenkrebs in vielen Fällen kaum Symptome, die zudem sehr unspezifisch sind. „Das führt dazu, dass die Erkrankung in vielen Fällen erst spät entdeckt wird, wenn das Tumorwachstum bereits fortgeschritten ist“, berichtet Prof. Dr. Tim Zimmermann, der Chefarzt der Medizinischen Klinik II (Gastroenterologie) am Wormser Klinikum ist. Deshalb sei es nach Prof. Zimmermann immens wichtig, die Symptome zu kennen, mit denen sich ein Krebs der Bauchspeicheldrüse bemerkbar machen kann. „Insbesondere bei unklaren Oberbauch- mit Rückenschmerzen, einem neu aufgetretenen Diabetes mellitus, Blutzuckerentgleisungen, Gelbsucht, Appetitverlust oder ungewolltem Gewichtsverlust sollte man unbedingt sofort einen Arzt aufsuchen“, so der Chefarzt weiter. Als Vorstufen von Bauchspeicheldrüsenkrebs nehmen zystische Bauchspeicheldrüsenveränderungen in der Bevölkerung zu. Diese können mit bildgebenden Verfahren (Ultraschall, Computertomographie und MRT) erkannt und endoskopisch mit einer Ultraschalluntersuchung von innen (Endosonographie) weiter abgeklärt werden.

Früherkennung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs überlebenswichtig

„Uns stehen heute modernste Verfahren zur Verfügung, um einen Tumor der Bauchspeicheldrüse oder dessen Vorläufer bereits in sehr frühen Stadien zu entdecken. Deshalb ist es so enorm wichtig, über die Erkrankung aufzuklären, damit mögliche Symptome nicht fälschlicherweise auf vermeintlich harmlose Ursachen zurückgeführt werden.“ Dass Patienten sich ihren Gewichtsverlust durch eine überraschend gut funktionierende Diät erklären oder Bauchschmerzen mit möglicherweise zu fettem Essen abtun, erlebt Prof. Zimmermann leider immer wieder. „Haben wir den sich entwickelnden Krebs frühzeitig erkannt, kann operiert und dem Patienten in vielen Fällen geholfen werden.“

Frühe Operation geht mit guter Prognose einher

„Die Operation stellt nach wie vor die einzige Option dar, mit der ein früherkannter Bauchspeicheldrüsenkrebs geheilt werden kann beziehungsweise Vorstufen entfernt werden können, bevor es zur Krebsentstehung kommt“, erklärt PD Dr. Markus Hirschburger, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie. „Je früher wir den Tumor finden und operieren, umso besser ist die Prognose, aber auch die operativen Risiken sind in den frühen Stadien wesentlich geringer“, berichtet er weiter.

Je nach Art und Lage des Tumors nutzt der Chefarzt hierbei auch das robotergestützte DaVinci-System um die Vorteile der minimalinvasiven Chirurgie auch bei Tumoren der Bauchspeicheldrüse zu realisieren. Da durch den Einsatz dieses hochmodernen Robotiksystems auf große Bauchschnitte verzichtet werden kann, profitieren die Patienten von einer schnelleren Wundheilung und weniger Schmerzen.

„Mit einer früheren Operation haben Patienten eine sehr gute Chance, den Krebs zu besiegen. Jeder sollte deshalb die möglichen Symptome dieser Krankheit kennen und von einem Spezialisten abklären lassen.“ Hier gälte: „Gehen Sie lieber einmal zu viel zum Arzt, als einmal zu wenig.“

Deshalb ist Aufklärungsarbeit beiden Medizinern sehr wichtig. „Bei einer frühen Diagnose und Operation ist Bauchspeicheldrüsenkrebs kein Todesurteil mehr. Wir möchten das Bewusstsein für diese Krankheit schärfen und dafür am Welt-Pankreastag ein sichtbares Zeichen setzen“, so der Chirurg.