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Bülent Ceylan über Skifahren, den Dialekt im Job, den Weg zwischen den Kulturen in der Comedy und den Umgang mit den Füßen im Music made in Germany Interview.

Ludwigshafen, den 1. März 2024. Bülent Ceylan ist zu Gast bei Moderatorin „Miriam Audrey Hannah“. Jede Woche führt die Journalistin in der RPR1. Radioshow „Music Made in Germany“ Interviews mit Persönlichkeiten und Künstler: innen aus der deutschen Musikszene. Im persönlichen Gespräch mit Bülent Ceylan, geht es u.a. um seinen christlichen Glauben, der ihm hilft auch mal das Verantwortungsgefühl abzugeben, es geht um die Dankbarkeit, die ihm vor allem seine Mutter beigebracht hat, um seine gescheiterte Ehe, um Wut, die Liebe zu den Menschen, wie man es schafft, Vorurteile wegzulachen und ja, es geht um Männerfüße, um Düfte und ums Haare färben. Wir sagen: Ufbasse, der Türk kommt – Zuhören und Menschen lieben lernen.

Das gesamte Gespräch ist im Interview-Podcast abrufbar: www.musicmadeingermany.de und die Radiosendung „Music Made in Germany mit „Miriam Audrey Hannah“ wird am Sonntag, den 03. März 2024 ab 16:00 Uhr auf RPR1. ausgestrahlt.

Hier Auszüge aus dem Interview mit Bülent Ceylan vorab:

> „Es wird gerade ein Jugendtraum wahr, dass ich jetzt auch mit einer Band was reißen kann. Hoffentlich. Und wenn nicht, dann ist es auf jeden Fall eine Bereicherung.“

> „Ich sage immer: Arschloch bleibt Arschloch, das hat mit der Hautfarbe und mit der Religion nichts zu tun.“

> „Ich glaube, wenn jemand wie ich das, vor allem dem Deutschen im Publikum sagt, dann finden die Leute das befreiend.“

> „Viele Vorurteile kann man mit Comedy einfach weglachen und aussprechen.“

>“Wenn Leute so arrogant sind und sich so wichtig nehmen, denke ich immer: Du Vogel, was denkst du, bist du was Besseres?“

> „Man muss als Mensch an sich und aus sich heraus gut sein, nicht nur aus Angst und Egoismus, weil man Angst vor dem Karma hat.“

> „Manchmal scheitert eine Ehe auch einfach, das war bei mir ja auch so, aber dafür habe ich jetzt einen Jackpot für mich gezogen und ich hoffe, dass jetzt alles gut bleibt, bis ich sterbe.“

> „Not my Business, das muss eben der liebe Gott richten, ich kann nur im Kleinen, in meinem Umfeld schauen, dass man was bewegt.“

> „Ich bin wirklich absolut immer gegen Gewalt, aber bei manchen wäre eine Ohrfeige, einfach so zum Wachrütteln, angebracht.“

> „Mein christlicher Glaube hilft mir zu wissen, wo ich herkomme und was im Leben wichtig ist zu geben.“

Skifahren mit Kindern: „Schlittenfahren, wie früher in meiner Kindheit“

„Ich war Skifahren mit der Familie und es war richtig schön in Tirol und es gab ganz viel Schnee. Am Ende sind die Kinder ein bisschen krank geworden, die Influenza ging rum und aber wir hatten trotzdem viel Spaß. Die Kinder können richtig gut Skifahren, jetzt schon die blaue Piste und mein Sohn sogar fast die rote – alles ohne Stöcke. Die können ja ohne Stöcke besser fahren als wir mit Stöcken. (lacht) Die Kinder lernen das ja ohne Stöcke und das ist Wahnsinn; denen macht das natürlich einen Riesenspaß, wir haben ja hier kaum noch Schnee und es ist natürlich für die Kinder ganz toll, wenn sie mal so richtig Schnee erleben dürfen. Ich bin dankbar, dass wir den Kindern auch mal zeigen können, dass es noch Orte mit Schnee überhaupt gibt. Klimawandel hörst du überall, aber es gibt doch noch Regionen, in denen es noch ein bisschen Schnee gibt und das ist natürlich schön. Schlittenfahren, wie früher in meiner Kindheit.

Mich hat es zwar einmal richtig gefetzt, also schlimm auf die Seite, mit Bluterguss, aber ich bin trotzdem einfach weitergefahren. Ich habe eine Talabfahrt gemacht, vom Gletscher bis runter, aber dummerweise alleine, ich Idiot. Na ja, und dann war Glatteis und dann hat es mich hingerafft, ich Kamikaze-Fahrer. Aber die 20er sind ehrlicherweise vorbei, wir müssen schon ein bisschen gucken, denn, wenn man heute fällt, ist es gefährlich und wenn die Knochen brechen sollten, dann dauert es mittlerweile viel länger, bis die wieder geheilt sind. Es gibt mittlerweile sogar Skihosen, die an der Seite gepolstert sind (lacht). Also mit Polsterung, das heißt, ich werde zukünftig mit einem großen Po auf der Piste zu findend sein. Ich höre die Leute schon: Der Hintern vom Türk ist ganz schön groß geworden.“

Comedy Programm: Yallah Hopp und erstes Studioalbum: Ich liebe Menschen

„Die neue Comedy-Show und meine Live-Tour mit Big Band, also Rock und Comedy, zwei Touren stehen bevor: Bülent Ceylan mit Band, ich bin so stolz. Ich habe ein Album herausgebracht, es heißt: Ich liebe Menschen und es ist natürlich, wie man mich kennt, ein Rockalbum. Wir machen auch eine kleine Tour in verschiedenen Großstädten und gehen auch auf die Festivals. Und das wird richtig rockig und hoffentlich auch richtig gut mit deutschen Texten und mit Botschaften. Wir haben sogar auch die eine oder andere Ballade auf dem Album. Ich muss dazu sagen, ich habe immer schon gerne gesungen. Lange schon vor meiner Comedy-Karriere habe ich als Jugendlicher eine Rockband gehabt. Es wird gerade ein Jugendtraum wahr, dass ich jetzt auch mit einer Band was reißen kann. Hoffentlich. Und wenn nicht, dann ist es auf jeden Fall eine Bereicherung. Ich merke es auch für den Comedy-Bereich. In meinem Programm ist auch immer Platz für Songs; ich singe in der Comedy-Show selbst, natürlich jetzt aus dem neuen Album. Und die Leute sind immer so begeistert – im Grunde waren es die Fans, also vor allem die Comedy-Fans, die gesagt haben: Hey, du musst mehr singen, warum machst du kein Album? Jetzt habt ihr das Album und jetzt kann sich keiner mehr beschweren (lacht). Ich bin kein Pavarotti oder so, aber ich singe, glaube ich, sehr authentisch, ebenso, wie ich eben das fühle.“

Dialekt im Job, so als Pfälzer-Bub?

„Live hörst du es natürlich immer wieder extrem raus, das ist aber nicht schlimm, das hat ja auch was mit Feeling zu tun. Auf der Platte hört man es, finde ich zumindest, gar nicht – mit mir wurde auch richtig hart gearbeitet. Live live, wie man so schön sagt, kann man sich manchmal ein bisschen was erlauben, weil da vor allem die Energie vor Ort zählt und mit dem Publikum interaktiv zu sein, aber auf dem Album, da muss das wirklich alles perfekt klingen und deswegen musste ich auch manchmal Sachen zigmal einsingen. Das war so anstrengend.

Wir haben im Team überlegt, über was für Themen ich singen könnte, was interessiert Bülent, was interessiert das Publikum und wie kann man das vereinen? Mir war wichtig, dass auch ernste Titel, wie ‚Rüstung aus Hass’ auf dem Album vertreten sind. Das ist ein Lied gegen alle Hassprediger, gegen alle, die Missgunst und Neid verbreiten und leben; die Message ist: Legt endlich eure Rüstung aus Hass ab. Dieses und auch sehr aktuelle Themen beschäftigen mich und insofern sind auch für mich sehr wichtige Botschaften auf dem Album. Ein richtiges, rockiges Partylied haben wir auch.“

Vorteil meiner beiden Kulturen: „Ich darf die Witze machen“

„Ich kann und darf über vieles ganz normal sprechen und mit meiner Art, kombiniert mit meiner Herkunft und meiner Türkischen und Deutschen und Mannheimer Kultur im Herzen, merkt man, dass genau diese direkte Art dann auf einmal vieles auflöst und viele Vorurteile kann man mit Comedy einfach weglachen und aussprechen. Die Leute schreiben mir oft, wenn sie eine Show

von mir sehen: Toll, dass du Sachen aussprechen kannst, die wir jetzt als Deutsche so nicht sagen könnten.

Ich habe da so einen Witz, jetzt auch bei dem neuen Programm ‚Yallah Hopp’ in dem ich sage: Guckt mal, ich stelle meinen Kindern gerne Mathe-Aufgaben aus dem Leben: Ein Albaner braucht zwei Minuten, um ein Auto zu knacken, ein Pole braucht 60 Sekunden. In einem Parkhaus sind 28 Autos, ein Albaner und vier Polen. Frage eins: Wann ist das Parkhaus leer? Frage zwei: Wie viele Polen überleben die Aktion? (lacht) Das sind so Sachen, die als Deutscher eher rassistisch rüberkommen würden und bei mir ist es lustig und multikulti, insofern ja: Ich kann solche Sachen aussprechen und das Schöne ist: Alle dürfen darüber lachen, egal wo man herkommt.

Wichtig ist ja die Grundhaltung und die ist gegen Rassismus und Hass und dass man sich selber nicht so ernst nehmen sollte und manchmal spreche ich eben auch solche Themen an mit gewissen Botschaften und die Leute finden es gut. Ich sage immer: Arschloch bleibt Arschloch. Also, es hat mit der Hautfarbe und mit der Religion nichts zu tun. Wenn du ein Arschloch bist, bist du ein Arschloch, fertig. Dann ist es mir auch scheißegal, wer da vor mir steht, ob er Black ist oder Chinese oder Deutscher oder arm oder wohlhabend, es ist wurscht. Und ich glaube, wenn jemand wie ich das, vor allem dem Deutschen im Publikum sagt, dann finden die Leute das befreiend. Und ich finde es auch immer schlimm, dass man den Osten pauschal rechts darstellt. Wenn ich im Osten auftrete, habe ich immer so viele tolle Menschen kennengelernt und die haben es so satt, immer mit diesem Vorurteil kämpfen zu müssen. Ja, vielleicht statistisch sieht es so aus, aber letzten Endes gibt es auch genügend Menschen, die total in Ordnung, lieb, herzlich, sehr respektvoll gegenüber anderen sind und das betone ich dann auch immer wieder und ich sage es auch immer wieder und das feiern die Menschen natürlich in Rostock, in Dessau und überall und deswegen ist so jemand wie ich, der auch mal den Mund aufmacht, wichtig. Viele schreiben mir: Danke, dass du auch mal für uns redest und nicht immer alle nur mit dem Finger auf uns zeigen.“

Deutsche Mama, türkischer Papa, Transgender-Debatte „Witze und Vorurteile“

„Ich sage immer: Die Transgender-Debatte fängt nicht damit an, dass man eine neue Sprache lernt, sondern dass man es im Herzen fühlt; der Respekt füreinander muss da sein. Ich habe nichts dagegen, wenn sich einer auf einmal als Raubkatze definiert oder einen Pelz trägt. Schaut euch meine Comedy-Figur, die Anneliese, an. Mir ist es wirklich scheißegal, ob jemand schwul oder lesbisch ist. Darf man eigentlich noch ‚One-Man-Show’ sagen, wenn sich derjenige vielleicht auch als Frau fühlt? Ich möchte mir darüber nicht den Kopf zerbrechen, wie kann ich das jetzt sagen und welches Wort darf ich noch nehmen. Aber es ist schwer mit dieser Debatte. Zu mir kommen ja auch so viele diverse Personen, homosexuelle Pärchen, die sagen: Wir fühlen uns bei dir so wohl, weil du so du bist, so wie du bist und du hast eigentlich alle lieb und genauso so ist es! Deswegen heißt auch mein Album: Ich liebe Menschen. Erstmal bin ich offen gegenüber jedem und das kann ich auch jedem nur empfehlen. Erst mal musst du den Menschen so sehen, wie er ist. Na klar, du kannst nicht in jeden hineinschauen, aber du kannst zumindest mal der Person eine Chance geben. Manchmal hat man ja auch Vorurteile, ist ja auch menschlich und von uns Menschen eine eingebaute Schutzfunktion. Du siehst jemanden, verbindest mit demjenigen vielleicht irgendeine negative Begebenheit und dann merkst du aber: Der ist eigentlich total nett und ist nicht so, wie ich es erwartet habe.“

Zähne, Geruchssinn, Füße und Haare färben.

„Ich bin sehr Geruchs-affin. Ich finde es ganz wichtig, dass man gut riecht. Ich mache den Duft gerne auf meine Haare, das hält länger und ist intensiver und ich mag auch schöne Zähne und ich mag schöne gepflegte Füße. Meine Schwester sagt immer, dass es schwer ist, Männer mit gepflegten, schönen Füßen zu finden und sagt: Ich kann ja deswegen nicht meinen Bruder heiraten (lacht). Sie sagt, ich hätte schöne Füße, ich trage auch gerne offene Schuhe, aber

generell ist es bei Männern oft so, dass sie nicht eine große Acht auf ihre Füße haben. Ich pflege meine Füße alleine, entferne Harre, creme ein (lacht), aber ich habe auch nicht so viele Haare an den Füßen, also für einen Türken (lacht). Mit dem Waxen ist es bei mir ja so: Das habe ich einmal gemacht und schaffe das nicht mehr. Da bin ich zu schmerzempfindlich. Bei Frauen finde ich das toll – Ich habe letztens eine junge Frau gesehen, da dachte ich: Wow, sind Harre, wie in den 80ern, jetzt ernsthaft wieder zurück? Bei Männern finde ich das gut, wenn Haare am Körper sind, doch an manchen Stellen, durch die engen Jeans, wachsen einfach bei mir keine Haare mehr – wer kennt es? Und ja, lass uns noch darüber sprechen: Meine Haare färbe ich mittlerweile. Alleine schon für die Anneliese, die lässt das einfach noch nicht anders zu.“ (Lacht)

Fällt dir der eine im Publikum auf, der nicht lacht?

„Das habe ich ja tatsächlich erlebt und einen Spaß darüber auf der Bühne gemacht. Aber da muss man aufpassen, das musste ich lernen. Ich habe einmal jemanden frontal von der Bühne runter angesprochen. Der hatte aber gesundheitliche Probleme und das habe ich von Weitem nicht gesehen. Die Frau hat mir später gesagt: Wissen Sie, mein Mann kann nichts dafür, dass er nicht lachen kann. Ich habe mich so erschrocken und gedacht: Ach du Scheiße und ich habe noch Witze darüber gemacht. In mittlerweile 26 Jahren Bühnenerfahrung kann das passieren, dass du mal ins Fettnäpfchen tappst. Ich habe mich aufrichtig entschuldigt und Freikarten geschenkt, aber je mehr Wissen und Gespür man im Leben sammelt, desto öfter denkt man sich: Okay, manchmal erstmal Fresse halten. Man hat eine große Verantwortung, viele Comedians nehmen die Leute aus dem Publikum so als Schanze, um Anlauf zu nehmen für die Witze. Aber man weiß einfach nicht, welche Geschichte hinter den Menschen steht. Man sollte da mehr drauf aufpassen.“

Glücksformel, Dankbarkeit.

„Aber manchmal scheitert eine Ehe auch einfach, das war bei mir ja auch so, aber dafür habe ich jetzt einen Jackpot für mich gezogen – wir sind jetzt schon über 10 Jahre zusammen und ich hoffe, dass jetzt alles gut bleibt, bis ich sterbe.“

„Dankbar zu sein für das, was man hat, für das, was man mit seinem Team erschaffen hat. Jeder braucht ein Team, ein Lebensteam und sich an die Leute zu erinnern, die einem geholfen haben, so weit zu kommen, ist essenziell wichtig. Ich glaube, das habe ich von meiner Mutter geerbt. Mein Vater war auch dankbar, aber meine Mutter ist extrem, sie zeigt Dankbarkeit auch sehr stark. Und ich glaube, das ist eine Erziehungssache, ob man im Leben abhebt oder nicht und ob man irgendwelche Drogen nimmt oder nicht. Ich glaube, Drogen, egal welcher Art, selbst wenn es nur Haschisch ist, was jetzt sogar legalisiert werden soll, können fatal sein. Mein christlicher Glaube hilft mir, zu wissen, wo ich herkomme und was im Leben wichtig ist zu geben. Man ist doch nur ein kleiner Teil dieser Welt und wenn auch ein sehr bekannter Mensch stirbt, redet man vielleicht noch zwei Wochen danach über ihn. Das war’s. Was ich damit sagen will, ist: Wir sind vielleicht in dem Moment präsent, aber alles ist sehr vergänglich. Du bist nur ein Diener, du bist ein Mini-Teil dieser Welt, du machst deinen Job so gut es geht und mein Job ist kein besserer als ein Handwerker-Job oder der von der Müllabfuhr. Wir stehen vielleicht in der Öffentlichkeit, uns kennen vielleicht ein paar mehr Menschen auf dieser Welt, aber das war’s.“

„Ich versuche, die Menschen zum Lachen zu bringen oder zu bewegen, zu berühren. Ich möchte irgendwann mal sagen können: Ich war hoffentlich ein guter Vater und natürlich auch ein guter Ehemann. Aber manchmal scheitert eine Ehe auch einfach, das war bei mir ja auch so, aber dafür habe ich jetzt einen Jackpot für mich gezogen – wir sind jetzt schon über 10 Jahre zusammen und ich hoffe, dass jetzt alles gut bleibt, bis ich sterbe.“

Not my Business, das muss eben der liebe Gott richten.

„Wenn Leute so arrogant sind und sich so wichtig nehmen, denke ich immer: Du Vogel, was denkst du, bist du was Besseres?“ Das gibt es ja auch bei Bands, da erlebe ich manchmal Sachen und denke mir: Man, man, was denkt der, wer er ist? Ich bin wirklich absolut immer gegen Gewalt, aber bei manchen wäre eine Ohrfeige, einfach so zum Wachrütteln, angebracht. Wenn sich manche Menschen einfach so Scheiße verhalten, dann denke ich mir immer so: Du müsstest mal in ein anderes Land gehen, irgendwohin, wo du merkst, was es eigentlich heißt, hier leben zu dürfen und wie gut es einem geht. Also, das sind so Dinge, darüber rege ich mich sehr auf. Aber auch das ist nicht mein Job, ich darf trotzdem andere Menschen nicht verurteilen und da geht es wiederum darum, was du vorhin zu mir gesagt hast: Man muss als Mensch an sich und aus sich heraus gut sein, nicht nur aus Angst und Egoismus, weil man Angst vor dem Karma hat. Aber da hilft mir echt der Glaube zu sagen: Okay, komm, reg’ dich nicht über diese Personen auf, der liebe Gott urteilt über sie, nicht du. Und dann ist man befreit. Es gibt Menschen, bei denen man sich grämt und denkt: Hey, das ist so unfair, das ist so ungerecht und du kannst aber nichts dagegen machen, du bist nicht mal Politiker, wir können da nichts bewegen oft fühlt man sich ohnmächtig und man muss aber die Kurve bekommen und sagen: Not my Business, das muss eben der liebe Gott richten, ich kann nur im Kleinen, in meinem Umfeld schauen, dass man was bewegt. Das Übergeordnete schafft man nicht. Sonst wird man depressiv und fühlt nur noch Ohnmacht und Angst. Ich muss in meinem Umfeld gut sein, die Menschen gut behandeln und versuchen, die Kinder so zu erziehen, dass sie auch gut handeln.“