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Der dritte bundesweite Warntag steht bevor. Diesmal ist er, wie regulär vorgesehen, auf den zweiten Donnerstag im September terminiert. Konkret geht es um den 14. September. Im vergangenen Jahr musste der Warntag in den Dezember verschoben werden, weil das neue Cell-Broadcast-System im September noch nicht bereit war.

Aber was ist das überhaupt, ein bundesweiter Warntag? Kurzum dient er der Erprobung der Warnsysteme in Deutschland. Manche werden sich an die Premiere vor drei Jahren erinnern, den ersten bundesweiten Warntag seit der Wiedervereinigung der Bundesrepublik – wirklich erfolgreich verlief dieses Ereignis jedoch nicht. Daher ist es umso wichtiger, regelmäßige „Stresstests“ durchzuführen und Schwachstellen frühzeitig erkennen und beheben zu können.

Nun ist es also wieder soweit und der nächste Warntag steht vor der Tür. Und die Ereignisse der letzten Jahre machen deutlich, wie wichtig ein funktionierendes Alarm- und Warnsystem ist, denkt man etwa an die verheerende Flutkatastrophe im Ahrtal oder den nach wie vor andauernden Krieg in Europa.

Um sie auf ihre Strapazierfähigkeit zu testen und bewusst an ihre Grenzen zu bringen, sollen alle Warnsysteme am 14. September um Punkt 11 Uhr zeitgleich ausgelöst werden. Dabei wird unterschieden zwischen den Warnmultiplikatoren, die an das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWas) angeschlossen sind (zum Beispiel Warn-Apps und Rundfunksender) und den Warnmitteln der Länder und Kommunen (zum Beispiel Sirenen und Lautsprecherdurchsagen). Die MoWas-Warnmeldung wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ausgelöst – darauf haben Länder und Kommunen keinen Einfluss. Wer also eine Warn-App auf seinem Smartphone installiert hat – die bekanntesten sind NINA und KATWARN – sollte am 14.9. um 11 Uhr eine entsprechende Meldung erhalten.

Zusätzlich wird die Feuerwehr in Worms um 11 Uhr ihre Sirenen und Lautsprecherdurchsagen aktivieren. Die Sirenen werden einen einminütigen auf- und abschwellenden Heulton abgeben. Im Ernstfall bedeutet dies, dass die Bevölkerung vor einer Gefahr gewarnt wird. Erstmalig wird auch das Parkleitsystem in der Innenstadt in den Test miteinbezogen. Dort sollen auch Informationen und Warnhinweise abgespielt werden. Wenige Tage zuvor soll es diesbezüglich bereits einen Testlauf geben.

Am Warntag geht es lediglich um einen Funktionstest; im Alltag, wenn ein solcher Alarm nicht angekündigt ist, sollten einige Maßnahmen ergriffen werden: Oberste Priorität hat in einer solchen Situation die Informationsbeschaffung. Wer den Sirenen-Warnton für eine Gefahrenwarnung hört, sollte Radio bzw. (Regional-) Fernseher einschalten oder einen Blick auf die Warn-App auf dem Smartphone werfen. In diesen genannten Medien werden die Informationen am schnellsten übermittelt. Je nach Gefahrenlage müssen dann gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergriffen werden. Ein typisches Beispiel ist die bekannte Meldung „Halten Sie Fenster und Türen geschlossen und vermeiden Sie den Aufenthalt im Freien.“ Diese Warnung wird häufig bei Großbränden im Zusammenhang mit Rauchgasentwicklung oder beim Austritt anderer giftiger Dämpfe ausgesprochen. Die kostenlose Warn-App des Bundes, NINA genannt, warnt nicht nur vor Gefahrenlagen, sondern enthält darüber hinaus wichtige Verhaltenshinweise (Stichwort Notfalltipps) für verschiedenste Szenarien wie Hochwasser, Unwetter, Stromausfall und sogar terroristische Anschläge. Außerdem sind in der App wichtige Tipps für die persönliche Notfallvorsorge zu finden. „Der Warntag dient der Sensibilisierung der Bevölkerung. Gleichzeitig soll er die Bevölkerung motivieren, sich mit dem Thema Warnung und Information im Katastrophenfall zu beschäftigen und vorzusorgen. Dazu gehört eben auch die Auseinandersetzung mit der Bedeutung der Warnsignale und aus diesen dann die richtigen Schlüsse zu ziehen. Wir werben als Stadt beispielsweise dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger die Warn-App NINA auf ihren Smartphones installieren“, erläutert Bürgermeisterin Stephanie Lohr.

In manchen Situationen kann es auch zu einem Ausfall sämtlicher Kommunikationsmittel kommen, beispielsweise bei einem Stromausfall. Damit die Bevölkerung auch in solchen Fällen informiert werden kann, sind inzwischen alle neueren Feuerwehrfahrzeuge in Worms mit Lautsprechern für Durchsagen ausgestattet. Auch dieses Szenario soll am Warntag geprobt werden. Die Feuerwehr wird mit Lautsprecherdurchsagen durch die Straßen fahren.

All diese Maßnahmen in Worms anlässlich des Warntags haben ein Ziel: Es soll ein so genannter „Warn-Mix“ etabliert werden, also eine Mischung unterschiedlichster Warnmittel, um im Ernstfall möglichst viele Menschen zu erreichen. „In unserer ereignisreichen Welt sollte jeder – auch wenn kein Grund zur Panik besteht – für sich und seine Angehörigen Vorkehrungen treffen, um sich bei einem Stromausfall oder einem drohenden Unwetterereignis bestmöglich zu schützen bzw. zu versorgen. Menschen, die gut für den Ernstfall gerüstet sind, sind im Katastrophenfall eine große Hilfe für die Einsatzkräfte und entlasten diese bei ihrer eigentlichen Arbeit“, betont Bürgermeisterin Stephanie Lohr.