Fotos: Harry Reis; Angela Metge

Das Ziel von GWD Minden war der Wiederaufstieg in die Bundesliga. Herausgekommen ist der am Ende erfolgreiche Kampf gegen den Abstieg in die 3. Liga: GWD mit Malte Semisch, dem nach Paraden zweitbesten Torhüter der Liga, hat den Turnaround geschafft, den Ligaverbleib gesichert. Am Freitag (20 Uhr) sind die Mindener in der Friedrich-Ebert-Halle zu Gast bei den Eulen Ludwigshafen. Schiedsrichter der Partie am 32. Spieltag sind Jan Lier aus Korntal-Münchingen und Manuel Lier aus St. Gallen. Dyn überträgt – wie alle Spiele der 1. und 2. Handball-Bundesliga – live und auf Abruf. Reporter Karsten Knäuper und Co-Kommentator Thorsten Laubscher werden sicher wieder den perfekten verbalen Doppelpass zelebrieren. Das Duo versteht klar und fair zu analysieren, spricht Klartext und weiß auch trefflich zu unterhalten.

GWD OHNE DARMOUL

In der Hinrunde unterlagen die Eulen GWD mit 29:31 (16:14). Mann des Abends war Mohamed Amine Darmoul. Der Mittelmann spielte Katz und Maus mit der Eulen-Abwehr, traf neunmal, dabei zweimal vom Siebenmeterstrich. Er ist aber nicht mehr dabei, hat sich vorzeitig aus Minden verabschiedet und verdient sein Geld erst einmal beim Al-Arabi Sports Club in Doha. Nach dem Gastspiel in Katar heuert der 26 Jahre alte Tunesier, mit 142 Toren in 24 Spielen bester Werfer der Mindener, zur neuen Saison beim Bundesligisten MT Melsungen an.

BERGNER FEHLT WEITER – HAIDER FRAGLICH – NOTHELFER SCHWARZ

Die Abstiegsangst besiegte GWD Minden nach der Trennung von Cheftrainer Adalsteinn Eyjolfsson, der erst zu Saisonbeginn als Nachfolger von Frank Carstens engagiert worden war. Co-Trainer Aaron Ziercke (52) übernahm im Januar und bleibt nach der Rettung auch in der kommenden Saison im Amt. Dann hat er mit Tom Bergner auch einen neuen Kreisläufer im Kader. Der 24-Jährige, derzeit noch als Leihgabe des Bergischen HC bei den Eulen unter Vertrag, kann den Mindenern aber am Freitagabend noch nicht zeigen, welch guten Spieler sie bekommen. „Schade, aber es reicht noch nicht“, bedauert Bergner, dass er nach seinem Muskelfaserriss noch nicht auflaufen kann. Er wird seine Abschiedsvorstellung vor heimischer Kulisse am letzten Spieltag am 1. Juni (18 Uhr) gegen HSC 2000 Coburg geben. Da außer Bergner am Freitag auch der erkrankte Max Haider auszufallen droht, kommt im Falle eines Falles Simon Schwarz (28) vom HLZ Friesenheim-Hochdorf als Pendant zu Kasper Manfeldt Hansen am Kreis zum Einsatz. In der Hinrunde in Potsdam war Schwarz bereits einmal als Nothelfer überzeugend eingesprungen.

FREDERIK ZEPP VOR ZWEITLIGA-DEBÜT

Vor seinem Zweitliga-Debüt im Dress der Eulen steht Frederik Zepp. Der 17-Jährige Linksaußen aus dem HLZ darf auf die Teilnahme an der U18-EM in Montenegro hoffen und soll auf Wunsch von Noch-Junioren-Bundestrainer Emir Kurtagic möglichst oft mit den Profis trainieren. Kurtagic tritt zur neuen Saison bei Bundesliga-Aufsteiger 1. VfL Potsdam die Nachfolge von Cheftrainer Bob Hanning an. In Potsdam geht nach Jannek Klein auch der ehemalige Eulen-Torhüter Martin Tomovski von RK Vardar Skopje vor Anker.

MINDEN IST GUT DRAUF

Die Eulen, zuletzt mit zwei Niederlagen gegen Tusem Essen (32:37) und beim HC Elbflorenz 2006 (25:30), wissen, dass GWD Minden gut in Schuss ist. Jüngster Beweis von neuer Mindener Stärke war der 30:23-Sieg gegen Coburg. „Die Mannschaft hat sich gefangen“, sagt Eulen-Coach Johannes Wohlrab, dem „der energielose Auftritt“ seiner Jungs beim 25:30 in Dresden so ganz und gar nicht gefallen hat. Die Abwehr mit dem starken Mats Grupe, der 13 Paraden verbuchte, hatte den Trainer durchaus zufrieden gestellt. Im Tempospiel, sonst eine Eulen-Stärke, vermisste Wohlrab aber die gewohnte Effizienz. „Im 7:6 haben wir zu viele Fehler gemacht“, kritisiert Wohlrab. Die Folge waren drei Treffer ins verwaiste Tor der Eulen. Minden ist mit 24:38 Punkten Tabellen-15.. Die Eulen rangieren mit 30:32 Punkte auf Platz 8.