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Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Rheinland-Pfalz trauert um die Erdbebenopfer und steht solidarisch an der Seite der Betroffenen

„Die Nachrichten und Bilder, die uns aus dem Erdbebengebiet im türkisch-syrischen Grenzgebiet erreichen, sind unfassbar schrecklich. Zehntausende Menschen wurden in den Tod gerissen. Millionen Menschen, die ihr Leben retten konnten, sind obdachlos und stehen verzweifelt in der Eiseskälte. Die Schicksale zerreißen mir das Herz und ich weiß, dass es vielen Menschen in Rheinland-Pfalz genauso geht. Sie verfolgen die Medienberichte, fühlen mit den Opfern, sammeln Spenden und packen Hilfstransporte. Wir stehen in dieser schwierigen Situation zusammen. Mein tiefes Mitgefühl gilt den vielen Tausend Menschen in Rheinland-Pfalz mit türkischen, kurdischen oder syrischen Wurzeln, die um Familie und Freunde im Erdbebengebiet bangen oder trauern. Die Betroffenen sollen gewiss sein, dass sie sich in ihrem Leid auf die Unterstützung der Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen verlassen können“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim interreligiösen Gedenken für die Erdbebenopfer in St. Christoph in Mainz, zu dem die Religionsgemeinschaften aus Rheinland-Pfalz gemeinsam eingeladen hatten.

Zuvor hatte sich die Ministerpräsidentin mit Vertreterinnen und Vertretern von türkischen und syrischen Vereinen, Religionsgemeinschaften und Verbänden, die Verbindungen in das Katastrophengebiet haben, in der Staatskanzlei zu einem Gespräch getroffen. Sie überbrachte ihre persönliche Anteilnahme und setzte für die gesamte Landesregierung das deutliche Zeichen, dass Rheinlad-Pfalz ihnen helfend zur Seite steht. „Ich habe zu diesem Austausch eingeladen, um zu erfahren, wie wir unterstützen können“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Dies zeige sich beispielsweise an der bereits angelaufenen Hilfe aus Ludwigshafen für die Partnerstadt Gaziantep, wo Spendengelder gesammelt und zwei Container mit Hilfsgütern auf den Weg gebracht wurden. „Wir bemühen uns derzeit um eine Halle in Mainz, die als Sammelstelle und Drehscheibe für Spenden genutzt werden kann. Zunehmend werden Geldspenden benötigt, die zielgerichtet eingesetzt werden können“, so die Ministerpräsidentin.

Das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum (GMLZ) beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) stelle als nationale Kontaktstelle für die internationale Katastrophenhilfe sicher, dass alle Hilfeersuchen der türkischen Regierung an die staatlichen und auch privaten Akteure in Deutschland weitergegeben werden. Die Hilfsangebote an die Türkei erfolgen dann gesammelt über den Katastrophenschutzmechanismus der Europäischen Union. Über diesen Mechanismus seien Einheiten, Material und Teams aus Deutschland in die Türkei und nach Syrien entsandt worden, erläuterte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Mit diesen Hilfseinsätzen und Mechanismen könne den Menschen wirkungsvoll geholfen werden. Die Bundesregierung habe am Wochenende schnell reagiert und angekündigt, die Visavergabe für direkt Betroffene stark zu vereinfachen. So können sie schnell und unbürokratisch bis zu drei Monate zu ihren Familien nach Deutschland kommen. „Das ist ein klares Bekenntnis zu humanitärer Hilfe“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Angesichts des unvorstellbaren Ausmaßes der Zerstörungen werde der Wiederaufbau Jahre in Anspruch nehmen und müsse solidarisch unterstützt werden. „Mit unserer Verbundenheit wollen wir den betroffenen Menschen Trost und Hoffnung spenden und gemeinsam deutlich machen, dass die Kraft der Solidarität Leid lindern kann“, so die Ministerpräsidentin.

„Viele Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer haben Wurzeln in der Türkei und in Syrien und haben Familienangehörige oder Bekannte im Erdbebengebiet. Sie haben geliebte Menschen verloren oder leben in Ungewissheit, weil der Kontakt abgebrochen ist. Das lässt uns diese Katastrophe noch unmittelbarer spüren und noch stärker zusammenstehen“, sagte der Beauftragte der Landesregierung für Migration und Integration, Miguel Vicente.