Symbolfoto: Mirco Metzler/Die Knipser
Brandstiftung wird derzeit als Ursache nicht ausgeschlossen
Am Donnerstag, dem 6. Juli, ging durch aufmerksame Passanten die Meldung bei der Wormser Berufsfeuerwehr ein, dass es im Wormser Wald brennt. Die Suche nach dem brennenden Baum stellte sich jedoch als langwieriger und schwieriger dar, als zuerst angenommen. Als der Baum schließlich gefunden war, „glühte er komplett rot wie ein bengalisches Licht“, sagte ein Feuerwehrmann später.
 
Da es sich um eine alte, schon vor einiger Zeit abgestorbene, aber ökologisch sehr wertvolle dicke Eiche handelte, rauchte der Baum nicht wie üblich bei einem gesunden Baum, sondern glühte förmlich. Der fehlende Qualm machte die Lokalisierung des Baumes für die Feuerwehr besonders schwierig. Da der Baum einige Meter im Wald stand, musste die Feuerwehr mithilfe des Entsorgungs- und Baubetriebs Worms (ebwo) eine Zuwegung schlagen, um eine Löschung überhaupt möglich zu machen. Wasser wurde mittels einer Pumpe der Feuerwehr aus dem Rhein gesaugt.
 
Äußerlich war er schnell gelöscht. Jedoch schien der Baum von innen heraus weiterhin zu verglühen. Durch diese Annahme wurde eine Fällung des Baumes im Ganzen als zu riskant eingestuft. Mit Atemschutzmaske und Motorsäge ausgerüstet, zerlegte schließlich ein Feuerwehrmann den Baum schrittweise von einem Hubsteiger aus.
 
Die Polizei, wie auch die Kripo waren vor Ort und ermittelten.
 
Nach mehreren Stunden Arbeit war der Baum in kleine Stücke gesägt und gelöscht. „Man kann von Glück sagen, dass der Wald um die alte Eiche herum nicht auch noch Feuer gefangen hat, sonst wäre es wahrscheinlich nicht so glimpflich abgelaufen“, sagte die zuständige Försterin des Forstamtes Rheinhessen, Simone Rupp. Zudem sei die Försterin sehr froh, dass aufmerksame Passanten den glühenden Baum sofort der Feuerwehr gemeldet haben. Gerade im Sommer sei die Waldbrandgefahr sehr hoch und schon eine vermeintlich gelöschte Zigarette auf dem Waldboden könne einen Brand auslösen, der sich rasend schnell ausbreitet.
 
Die polizeilichen Ermittlungen zum Brand im Wormser Wald laufen noch. Eine Brandstiftung wird derzeit als Ursache nicht ausgeschlossen.
 
Vorsicht und Mithilfe walten lassen
 
Rund 90 Prozent aller Wald- und Flurbrände gehen auf unvorsichtigen Umgang der Menschen mit offenem Feuer im Wald und in Waldesnähe zurück. Deshalb weist das Forstamt Rheinhessen gemeinsam mit den Feuerwehren eindringlich alle Naturfreunde auf folgende Verhaltensregeln beim Waldbesuch hin: Rauchen im Wald ist strengstens verboten, wer Raucher sieht, bitte höflich darauf aufmerksam.
 
Das Grillen und Anlegen offener Feuer ist im Wald und in Waldesnähe verboten. Bitte ausschließlich offizielle Grillstellen benutzen und auch hier ist größte Vorsicht wegen Funkenflug geboten. Eine besondere Gefahr geht von den flexiblen Einmalgrills aus.
 
Nur offiziell ausgewiesene Parkplätze nutzen; trockene Grasflächen können sich durch heiße Katalysatoren unter den Autos entzünden!
 
Auch Glasscherben stellen über den „Lupeneffekt“ eine erhebliche Brandgefahr dar.
 
Alle Zufahrten zu Wäldern und die Waldwege für die Rettungsfahrzeuge und Feuerwehr sind vollständig freizuhalten.
 
„Die Forstleute, die Feuerwehr und die Polizei sind beim Waldschutz auf die Mithilfe der Waldbesuchenden angewiesen“, so der Appell des Forstamtes. Deshalb gilt: Jede auch kleinere Rauchentwicklung außerhalb der Siedlungsgebiete sollte über den Notruf 112 (Feuerwehr) oder 110 (Polizei) gemeldet werden. Die Angabe der im Wald beschilderten Rettungspunkte erleichtert das Auffinden und die rasche Bekämpfung. Diese Rettungspunkte befinden sich häufig an Wegkreuzungen oder markanten Punkten und sind als grüne Tafeln mit weißem Kreuz und einer Rettungspunktnummer gut erkennbar.
 
Text: Forstamt Rheinhessen