Foto: Frauen im Widerstand
Berlin, 2. Mai 2024. Zum heutigen deutschen Erdüberlastungstag melden sich bundesweit zahlreiche Frauen arbeitsunfähig, um auf die gesundheitliche Überlastung durch die Klima- und Naturkrise aufmerksam zu machen. Dies ist der Auftakt der neuen Kampagne “Mir tut das Herz weh”, der sich zahlreiche Frauen verschiedener Klimagruppen angeschlossen haben und die bis zum globalen Erdüberlastungstag bzw. Welterschöpfungstag, am 02. August, andauern wird. Außer dem Fernbleiben vom Arbeitsplatz werden Mahnwachen, Andachten sowie weitere Veranstaltungen organisiert.
“Heute haben wir hier in Deutschland alle Ressourcen, die uns für das Jahr 2024 innerhalb der planetaren Grenzen zustehen, aufgebraucht. Für den Rest des Jahres leben wir über unsere Verhältnissen, d.h. auf Kosten der Menschen im globalen Süden und auf Kosten der Zukunft meines Kindes. Es bricht mir das Herz,” sagt Sonja Manderbach, Mutter einer 16-jährigen Tochter.
„Das auf Wachstum und Steigerung getrimmte Wirtschaftssystem gefährdet ein gutes und gesundes Leben meiner und unser aller Kinder und Enkelkinder. Ich möchte mich nicht ohnmächtig fühlen, weil ich sie nicht beschützen kann. Hilflosigkeit und Wut gegenüber diesem Unrecht laugen mich aus. Daher verbinde ich mich mit anderen Menschen, um gegen die Unrechtsursachen zu protestieren,“ ergänzt Almut Peren-Eckert, Mutter dreier erwachsener Kinder, die gerade in dem Alter sind, in sie sich entscheiden, was sie beruflich machen und ob sie eine Familie gründen möchten.
Zum einen ist die Klimakrise die größte Gesundheitskrise der Menschheitsgeschichte. Sie führt zu Übersterblichkeit, Arbeitsunfähigkeit und belastet die Psyche. Begriffe wie Klima-Angst und Klima-Depression sind medizinisch etabliert. Und zum anderen sind Frauen weltweit von den Folgen der Klimakrise um ein Vielfaches stärker betroffen als Männer. Sie sind ihr Leben lang stark emotional mit ihren Kindern verbunden und sie leisten noch immer die Hauptlast der Carearbeit – also die Pflege von Kindern, Kranken und Pflegebedürftigen. Es zeichnet sich ab, dass die Klimakrise den Pflegenotstand weiter eskalieren wird. Außerdem sind Frauen noch immer mehrheitlich sozio-ökonomisch schlechter gestellt und können sich damit vielleicht keine klimatisierte Wohnung oder kein teures, gut gegen Hitze ausgestattetes, Seniorenheim leisten.