Foto: Klinikum Worms

Experten des Beckenbodenzentrums informieren vom 4. bis 7. Dezember von 16 bis 18 Uhr unter Telefonnummer 06241 501-3260

Schätzungen der Deutschen Kontinenz-Gesellschaft zufolge leiden alleine in Deutschland rund zehn Millionen Menschen unter Harn- oder Stuhlinkontinenz. Trotz dieser hohen Zahl schweigt mehr als die Hälfte der Betroffenen aus Scham und fühlt sich mit ihrem Leiden alleingelassen. Sie sprechen weder mit ihrer Familie noch mit ihrem Arzt darüber. Um diesen Menschen anonyme Unterstützung zu bieten, ermöglicht das Beckenbodenzentrum am Klinikum Worms vom 4. bis 7. Dezember 2023 telefonische Gespräche mit Experten. Denn Inkontinenz ist kein unabwendbares Schicksal. Dank vielseitiger Therapiemöglichkeiten sind Kontinenzleiden mittlerweile in vielen Fällen heilbar.

„Patienten mit Kontinenzproblemen sind oft stark in ihrer Lebensqualität eingeschränkt – und das über einen langen Zeitraum“, sagt Oberarzt Georg Crayen, der Koordinator des Beckenbodenzentrums am Wormser Klinikum ist. Aus Angst vor peinlichen Situationen verlassen die Betroffenen häufig nur selten das Haus und verzichten sogar ganz auf längere Unternehmungen oder Urlaube. Deshalb ist es laut Crayen sehr wichtig, öffentlich über das „Tabuthema“ Inkontinenz zu sprechen und darüber aufzuklären, wie gut behandelbar Inkontinenz mittlerweile ist. „Die Betroffenen müssen wissen, dass wir ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit helfen und ihnen ihre Lebensqualität zurückgeben können“, so der Mediziner weiter.

Die Wahl der geeigneten Therapie hängt von der Ursache der Inkontinenz und den individuellen Möglichkeiten des Patienten ab. Manchmal reicht ein gezieltes Beckenbodentraining oder eine medikamentöse Therapie aus. In anderen Fällen können operative Verfahren helfen, die sich in den letzten Jahren schnell weiterentwickelt haben. „Es ist wichtig, dass Betroffene diesen Verlust an Lebensqualität nicht einfach hinnehmen, sondern sich gezielt über ihre Möglichkeiten informieren“, ermutigt der Oberarzt.

Dabei kann sich die Art und Ursache von Harn- oder Stuhlinkontinenz stark unterscheiden. Deshalb sind im Beckenbodenzentrum Experten aus verschiedenen Fachdisziplinen vertreten, darunter Urologen, Gynäkologen, Chirurgen, Physiotherapeuten und auch eine Selbsthilfegruppe.

Das Expertentelefon bietet Betroffenen eine Möglichkeit sich, auf Wunsch anonym, über die modernen Therapiemöglichkeiten bei Harn- und Stuhlinkontinenz zu informieren. Vom 4. bis 7. Dezember 2023 stehen folgende Experten jeweils von 16 bis 18 Uhr unter der Telefonnummer 06241 501-3260 für Fragen zur Verfügung:

  • 4. Dezember: Dr. Rainer Lange, gynäkologischer Diagnostiker im Beckenbodenzentrum, Facharzt der Gyn-Praxis Alzey und der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
  • 5. Dezember: Georg Crayen, proktologischer Diagnostiker und Koordinator des Beckenbodenzentrums, Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie
  • 7. Dezember: Dinka Pavicic Dobrev, urologische Diagnostikerin im Beckenbodenzentrum und Oberärztin der Klinik für Urologie und Kinderurologie