Foto: Klinikum Worms

Neues minimal-invasives Verfahren bei gutartigen Prostatavergrößerungen

Worms, 22. April 2024 – Die gutartige Vergrößerung der Prostata ist eine Diagnose, die ein Großteil der Männer im Laufe ihres Lebens erhalten. Prof. Dr. Axel Häcker bringt als neuer Chefarzt der Urologie ein neues Verfahren zur besonders schonenden Behandlung dieser Erkrankung mit nach Worms. In dieser Woche hat er seinen ersten Patienten im Klinikum mithilfe der sogenannten Laser-Enukleation operiert.

„Bei einer gutartigen Prostatavergrößerung, in der Medizinersprache ‘benigne Prostatahyperplasie (BPH)’ genannt, wächst die Prostata unkontrolliert und kann die Harnwege blockieren“, erklärt der Facharzt für Urologie. Dies führe zu teils massiven Beschwerden wie Harnwegsinfekten, einem schwachen Harnstrahl oder dem Verbleib von Resturin in der Blase. Außerdem können eine Überlaufblase, Harnwegsverhalte oder Blasensteine entstehen. „Deshalb sollte eine gutartig vergrößerte Prostata behandelt werden; eine Operation ist dann sinnvoll, wenn medikamentöse Maßnahmen nicht mehr wirken“, so der neue Chefarzt weiter.

Die Entfernung solch gutartiger Prostatavergrößerungen mithilfe eines Lasers ist dabei eines der „Steckenpferde“ von Prof. Dr. Axel Häcker. „Bei der Laser-Enukleation der Prostata wird ein spezieller Laser verwendet, um überschüssiges Gewebe aus der Prostata zu entfernen, das die Harnwege blockiert“, erläutert er das Operationsverfahren, das er bereits mehr als 2.000 Mal durchgeführt hat. „Durch das Laserlicht wird das Prostatagewebe präzise durchtrennt und gleichzeitig werden – aufgrund der hierbei entstehenden Hitze – Blutgefäße verschlossen. Dies ermöglicht eine schnellere Genesung und weniger Beschwerden für den Patienten im Vergleich zu traditionellen chirurgischen Methoden. Mit einem Instrument, bekannt als Gewebemorcellator, wird das entfernte Gewebe durch die Harnblase und Harnröhre aus dem Körper gesaugt, was eine Aufarbeitung durch den Pathologen zur Beurteilung der Gutartigkeit, ermöglicht.“

Zur Durchführung dieser innovativen Operationsmethode steht Prof. Dr. Häcker und seinem Team ein jüngst erworbener neuer Laser inklusive vollständiger OP-Ausstattung zur Verfügung.

Neuer Chefarzt Experte für urologische Tumortherapie

Prof. Dr. Axel Häcker ist seit dem 1. April 2024 neuer Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Klinikum Worms. Er ist Experte auf dem Gebiet der operativen und medikamentösen Behandlung urologischer Tumore, einschließlich minimal-invasiver Verfahren für Nieren- oder Prostatakrebs inklusive der robotischen Chirurgie. Seine Fachgebiete umfassen auch die rekonstruktive Urologie, wie Harnableitungen, Harnröhrenchirurgie und Behandlung von Harninkontinenz, sowie die Endourologie. In diesem Bereich können mittels Endoskopie gutartige Prostatavergrößerungen, Blasengeschwülste oder Harnsteine aus Blase, Harnleiter oder Niere entfernt werden.