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Neues Verfahren zur Behandlung gutartiger Gebärmuttertumore

Gutartige Geschwülste der Gebärmutter sind eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Diese sogenannten Myome treten besonders bei Frauen im gebärfähigen Alter auf. Bestimmte dieser Geschwülste können in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe zukünftig besonders schonend mittels Radiofrequenzenergie behandelt werden.

„Obwohl diese Tumore normalerweise nicht bösartig sind, können sie bei vielen Frauen mitunter starke Beschweren verursachen und die Lebensqualität deutlich einschränken“, erklärt Oberarzt Dr. Sebastian Züfle. „Aufgrund der Myome kann es zu heftigen Menstruationsblutungen kommen, die häufig von starken Regelschmerzen begleitet werden“, so der Gynäkologe weiter. Haben die gutartigen Geschwülste eine gewisse Größe erreicht, können sie außerdem auf andere Organe drücken und eine Blasenschwäche oder Verstopfung auslösen. Auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind häufig. „Je nach Lage und Größe der Myome können sie verhindern, dass sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnisten kann. Die Frau kann also nicht schwanger werden“, erläutert der Oberarzt weiter.

Um die Beschwerden zu lindern und den betroffenen Frauen ihre Lebensqualität zurückzugeben, kann die gesamte Gebärmutter operativ entfernt werden. Wie Dr. Züfle betont, sei diese Methode „gerade bei Frauen mit Kinderwunsch nur die allerletzte Option.“ Eine alternative Operationsmethode besteht nach dem Gynäkologen darin, gebärmuttererhaltend zu operieren und nur die gutartigen Tumore zu entfernen. In der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe kommt nun ein weiteres Verfahren zum Einsatz, bei dem solche Myome durch Radiofrequenzenergie behandelt werden.

„Bei diesem Eingriff ist keine Operation erforderlich, sondern es werden durch die Vagina zwei kleine Sonden in die Gebärmutter eingeführt“, erklärt der Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe. An einer Sonde befindet sich ein Ultraschallkopf, um die Myome mithilfe von Ultraschallwellen aufzuspüren. „Mit der anderen Sonde können wir die Myome dann ganz zielgerichtet mit Radiofrequenzenergie behandeln“, so Dr. Züfle. Der Eingriff dauert pro Geschwulst nur wenige Minuten, sodass mehrere Myome in einer Sitzung behandelt werden können.

„Durch die Behandlung mit Radiofrequenztherapie werden die Myome nicht entfernt, sondern zum Schrumpfen gebracht. Die aktuelle Studienlage hat gezeigt, dass diese Myomverkleinerung sehr schnell erfolgte und mit einer Verbesserung der Blutungsstörungen einhergegangen ist. Außerdem berichteten die Frauen einen Zugewinn an Lebensqualität.“ Die neue Methode sei laut dem Oberarzt zwar nicht bei allen gutartigen Geschwülsten der Gebärmutter anwendbar, aber bei den Patientinnen, bei der sie infrage käme, sei die Radiofrequenztherapie „eine sehr gute Alternative zu einem operativen Eingriff.“ Die Behandlung wird stationär im Krankenhaus durchgeführt. „Üblicherweise können die Patientinnen die Klinik aber bereits nach einer Nacht wieder verlassen und schon nach wenigen Tagen der Schonung ihrem gewohnten Alltag nachgehen“, so der Mediziner abschließend.